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Stadtanzeiger Amtsblatt der Stadt Allstedt mit den Ortsteilen
Ausgabe 5/2024
Nichtamtlicher Teil
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Aus Vereinen und Verbänden der Stadt Allstedt - Kidstreffen mit dem Ökologiestation e.V. Sangerhausen

Was für ein schöner Nachmittag und so vollgespickt mit interessantem Wissen. Dafür sorgte der Ökologiestation e.V. Sangerhausen. Herr Seeber brachte so viele Utensilien mit, die die Kinder mit Neugierde austesten wollten. Das allerdings galt es anfangs zu verhindern, denn ohne eine Einführung hätte schon das erste Experiment nicht funktioniert.

Zuerst sollte eine Kräuterseife hergestellt werden. Dazu gab es vorgefertigte Rohlinge, zwei Öle und diverse Apparaturen.

So folgten nun Fragen über Fragen an unsere Kids, um deren Wissen abzurufen. Die Öle wurden bestimmt und über deren Funktionalität aufgeklärt. So riecht Calendulaöl zwar im ersten Moment recht streng, ist aber besonders schonend zur Haut und pflegt sanft. Lavendel wirkt von Grund auf beruhigend, wohltuend und entspannend, weshalb hier ebenfalls Öl genutzt werden sollte. Zudem ist Lavendel noch geruchsintensiver und übertüncht damit einmal mehr den Calenduladuft.

Aber der Reihe nach: Herr Seeger erläuterte das Gestell, das auf die Höhe der Kerze eingestellt werden musste, damit darüber noch ein kleiner Topf passte. Im zweiten Schritt mussten die Jungs und Mädchen mit einer Waage die Seifenrohlinge für je zwei Personen abwiegen. Nachdem das alle hinbekommen haben, galt es die Stücke in noch viel kleinere Flocken zu schneiden, damit sie im Topf schneller schmelzen. Wie das? Na mit der Kerze, die Herr Seeber anzündete. Mit einem kleinen Löffel musste permanent gerührt werden. Und nun wurden mit großem Fingerspitzengefühl abgezählte Tropfen der zwei Öle in die flüssige Seife geträufelt. Noch einmal gut umrühren und schon musste zügig umgefüllt werden in die Silikon-Herzchen-Formen.

Während die Seife ihren Zustand von flüssig und fest änderte, war noch genügend Vorbereitungszeit für die Gaze-Säckchen. Ein einfaches Stück Gaze wurde halb gelegt, in L-Form getackert und umgestülpt. Zudem ist es erforderlich, dass Seife nach hygienischen Vorschriften deklariert wird. So wurden Schilder mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum versehen, auf einem Naturfaden aufgefädelt und schwupps war die Seife ausgehärtet und bereit zur Entnahme. Strahlend glänzten die Stücke und ebenso die Kinderaugen. Die Seife wurde in die fertigen Säckchen gelegt, das Band mit dem Schild zum Zubinden genutzt und et voilà, war nach einer Stunde das erste Projekt abgeschlossen.

Da der Heimatverein immer um zwei Stunden für ein Kidstreffen einplant, durften die Kinder eine kurze Pause einlegen, Kekse naschen und etwas trinken, während die Tische neu vorbereitet wurden.

Und schon ging es an den Speck oder vielmehr den Speckstein. Herr Seeber erklärte, dass dieser zwar so heiße, an sich jedoch kein Stein, sondern ein Gestein bzw. in reiner Form ein Mineral darstellt, welches im Hauptbestandteil Talk ist.

Der Arbeitsplatz enthielt einen feuchten Lappen, auf dem ein rechteckiges Holzstück lag. Zum Üben gab es kleine Specksteinbrüche und Herr Seeber erklärte die Viereck-, Dreieck- und Rundfeile mit ihren diversen Raspelgrößen. Er zeigte den Kindern durch Schaustücke, welche Ideen man umsetzen kann und bot an, dass sich jedes Kind eigenständig etwas einfallen lassen könne. Es wurden die Schritte erklärt vom Vormalen der gewünschten Figur, dem Ausfeilen, dem Feinschliff und dem Einfetten mit Paste und Schafwolle. Das gefertigte Stück erhielt am Ende ein Loch, durch das ein Faden gezogen wurde.

Von mehreren Herzen, über einen mittelalterlichen Hammer, einer Eule und einem Lebensbaum, waren die Kinder kreativ und sehr ausdauernd bei der Abhandlung der vorgegebenen Reihenfolge dabei. Glücklich über ihre Ergebnisse in Seife und Halskette, wurden noch kleine Pizzen gesnackt, bis die Eltern die Kids wieder abgeholt haben.

Der Heimatverein dankt der Ökologiestation herzlich für die Zeit und die wunderbaren Eindrücke.