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Informations- und Amtsblatt des LK Anhalt-Bitterfeld
Ausgabe 1/2024
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Sekundarschule Völkerfreundschaft nach Sanierung auf modernstem Stand

Landrat Andy Grabner überreicht Schulleiter Uwe Herrmann den symbolischen Schlüssel.

Die Schule ist auch von außen ein optischer Hingucker.

Hochmodern - der Hauswirtschaftsraum.

Mitte Dezember fand die offizielle Übergabe der Köthener Sekundarschule Völkerfreundschaft nach erfolgter energetischer und allgemeiner Sanierung statt. Landrat Andy Grabner dankte allen am Bau Beteiligten für die geleistete und nicht immer einfache Arbeit. Gleichzeitig entschuldigte er sich bei Schülern und Lehrern für die durch Bauverzögerungen aufgetretenen Unannehmlichkeiten. Jetzt, so Grabner, sei die Sekundarschule Völkerfreundschaft auf dem modernsten Stand sowohl was die Klassenräume als auch die Schulinfrastruktur betrifft. Er hoffe, dass die Schülerinnen und Schüler hier gern lernen, denn die jungen Leute sind unsere Zukunft. Gleichzeitig wies der Landrat darauf hin, dass die Außenanlagen noch fertig gestellt werden. Außerdem baut der Landkreis auf dem Schulgelände noch mit zwei Millionen Euro Eigenmitteln eine neue Turnhalle. Diese soll im Sommer 2024 fertig sein, blickt Andy Grabner voraus.

Großen Anteil daran, dass die Schulsanierung überhaupt zustande kam, hat Ronald Mormann. Über viele Jahre hinweg engagierte er sich für dieses, sein Herzensprojekt. Wohlwissend, dass der Landkreis die Sanierung finanziell nicht alleine stemmen kann, kümmerte er sich hartnäckig um Fördermittel. Letztendlich mit Erfolg. Am letzten Schultag vor den Sommerferien im Jahr 2018 überbrachte der damalige Finanzminister Sachsen-Anhalts, Andre Schröder, den ersehnten Zuwendungsbescheid.

Auch Schulleiter Uwe Herrmann zeigte sich mit dem Sanierungsergebnis zufrieden. Viele Wünsche, die die Lehrkräfte geäußert hätten, wurden umgesetzt. Die Schüler würden sich in den hellen Räumen mit guter Akustik wohl fühlen. Die Fachunterrichtsräume seien toll und ließen nichts zu wünschen übrig, so Herrmann.

Der Landkreis Anhalt-Bitterfeld sanierte und modernisierte als Schulträger die Sekundarschule Völkerfreundschaft, Baujahr 1972 bis 1974, unter den Gesichtspunkten der Energieeffizienz und der Nachhaltigkeit umfassend. Ganzheitliche Sanierungsmaßnahmen tragen dazu bei, dass nunmehr räumliche, bauliche, energetische sowie schall- und lichttechnische Herausforderungen gelöst sind, den Energieverbrauch senken und den Nutzungskomfort erheblich steigern.

Um die Schule zukunftsfähig zu machen, wurden folgende Baumaßnahmen umgesetzt: Die Gebäudehülle bestehend aus Dach, Fassade, Fußböden in Ebene 0 und im nicht unterkellerten Osttrakt sowie Fenster und Außentüren wurden komplett energetisch saniert. Zudem wurden sämtliche brandschutztechnische Maßnahmen umgesetzt. Mit dem Einbau eines Personenaufzuges, der Rampe im Eingangsbereich und weiteren Maßnahmen ist die Schule nun barrierefrei zugänglich und nutzbar. Zudem erhielt die Schule eine moderne Biomasse-Pelletheizung. In allen Unterrichtsräumen und den Sanitärräumen wurden moderne Lüftungsgeräte mit Energierückgewinnung eingebaut. Die Fenster verfügen über eingebaute Raffstoreanlagen, die den sommerlichen Wärmeeintrag erheblich reduzieren. Ebenfalls erheblich reduzieren wird die Photovoltaikanlage auf dem Dach den Stromverbrauch aus dem öffentlichen Netz. Komplett neu sind die Gebäudeinstallationen Heizung, Sanitär und Elektro. Die Aufenthaltsräume verfügen über eine Konstant-Lichtregelung. Die Heizung ist raumweise temperatur- und auch zeitlich regelbar. In allen Räumen sowie den Fluren und Treppenhäusern sind raumakustische Maßnahmen umgesetzt worden. Die Gebäudehülle präsentiert sich zudem in einem modernen, neuen Erscheinungsbild. Die vor allem aus Gründen der Nachhaltigkeit und aus ökologischen Gesichtspunkten geplante, mit Eternitplatten verkleidete Fassade ist auch optisch ein Hingucker.

Außerdem erhielten die Fachkabinette für Biologie, Chemie, Physik, Werken und Musik ebenso wieder der PC-Unterrichtsraum, die Hauswirtschaftsküche und der Mehrzweckraum neues Mobiliar.

Die Gesamtbaukosten belaufen sich auf 12,8 Mio. Euro. Davon entfallen 4,2 Mio. Euro auf Fördermittel aus dem Programm STARK III – EFRE Plus. 8,6 Mio. Euro sind Eigenmittel des Landkreises. Der Zuwendungsbescheid von 2018 wies im übrigen Gesamtkosten von 7.917.900 Euro aus. Baustart war im Januar 2020. In der gesamten Bauphase kam es durch die inzwischen eingetretene Materialknappheit und die schwierige Auftragslage im Bausektor immer wieder zu Bauverzögerungen. Mehrfach traten bei kompletten Gewerken Bauunterbrechungen infolge von Corona-Infektionen und Pandemie bedingter Quarantäne auf. Die wegen der Inflation und den Auswirkungen der Corona-Pandemie und des Ukrainekrieges immens gestiegenen Baupreise führten zu diesen erheblichen Mehrkosten.

Um die Dimensionen des Bauprojektes zu verdeutlichen, bemühte Landrat Grabner zur Schulübergabe einige Zahlen. An 620 Tagen wurde auf der Baustelle gearbeitet. 35 Firmen waren an der Umsetzung beteiligt, Subunternehmer nicht eingerechnet. Es gab 151 Bauberatungen. Verbaut wurden 950 m³ Beton, 48 t Bewehrungsstahl, 28 t Profilstahl, 1100 m³ Dämmstoffe, 32 Be- und Entlüftungsanlagen in den Unterrichtsräumen, 120 Heizkörper, zwei km Heizungsleitung, 10 km Datenleitungen sowie 30 km Stromleitung.