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Informations- und Amtsblatt des LK Anhalt-Bitterfeld
Ausgabe 10/2024
Die Landkreisverwaltung informiert
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Mein Bundesfreiwilligendienst im IFM

Marie bereitet das Programm "Fotos aus dem Schuhkarton" vor.

Journalist Thomas Hartmann interviewt Marie für seinen MDR-Podcast über die Filmfabrik (Weltgeschichte vor der Haustür, MDR Kultur).

Seit Oktober 2023 bin ich Bundesfreiwillige im Industrie- und Filmmuseum Wolfen (IFM). Nach meinem Fachabitur in der Fachrichtung Sozialwesen, begleitet von einem Jahr Schülerpraktikum in einer Kindertagesstätte, wurde mir schnell klar, dass ich mehr praktische Erfahrung, sowie diese in einem anderen Bereich, sammeln wollte. Die Vorstellung im sozialen Bereich zu arbeiten, fand ich schon immer sinnvoll und erfüllend. Der andere Bereich sollte in Richtung Kultur gehen. Denn mein Interesse für Film und Musik sowie die Liebe zum Fotografieren steigerten sich in den Jahren zuvor immer mehr. Die Suche nach einer praktischen Arbeitsstelle begann. Nach einigen Wochen der Recherche und des Suchens dann endlich der Fund in Zeitung und Internet – „Eine Stelle als Bundesfreiwillige*r im IFM.“

Daraufhin folgten viele Gespräche mit Bekannten und Verwandten. Die Filmfabrik Wolfen ist für (fast) alle ein Begriff. Der Rest ist Geschichte …

Jetzt arbeite ich schon über sechs Monate im IFM. Es ist ein besonderer Arbeitsplatz. Ich meine, wie viele Menschen können von sich behaupten, dass sie in einem Teil einer der bedeutendsten Filmfabriken des 20. Jahrhunderts, die die Rohfilmherstellung und Entwicklung der Fotographie- und Filmbranche prägte und dabei Bekanntheit in der ganzen Welt erlangte, arbeiten?

Meine Aufgaben im Museum sind sehr vielseitig. Zum einen nimmt die Besucherbetreuung inklusive der Führungen durch die einzelnen Produktionsräume der Rohfilmherstellung die meiste meiner Zeit ein. Besonders interessant für mich ist dabei der Austausch mit ehemaligen Beschäftigten aus der Fabrik und wie unterschiedlich die Wahrnehmung oder der Bezug zum Thema „Film“ in den unterschiedlichen Altersgruppen ist. Für mich sind dies sehr hilfreiche Erfahrungsberichte.

Außerdem zählt zu meinen Aufgaben die Betreuung von Schülergruppen, das Entwickeln von Fotografien in der Dunkelkammer und das Experimentieren im Labor. Alles bereitet mir besonders viel Freude. Dazu kommt auch das Vorbereiten von neuen Ausstellungen und Veranstaltungen.

Ich kann mich sowohl im sozialen als auch im kulturellen Bereich weiterbilden und entwickeln. Auch die Mischung aus Praxis und Theorie bietet einen guten Ausgleich. Wie die Einsicht in alte Dokumente, Akten und Fotografien vom Beginn bis zum Ende der Filmfabrik gibt es viele weitere Einblicke in die Geschichte hier vor Ort. Ich lerne viel und es ist eine andere, leichtere Art zu Lernen. Besonders, wenn es um die Geschichte dieses einzigartigen Ortes geht. Aber ich habe nicht nur etwas über geschichtliche Ereignisse oder die Hintergründe von Film und Fotografie gelernt, sondern auch viel über mich selbst. Beispielsweise über meine sozialen oder organisatorischen Fähigkeiten. Ich bin offener, selbstbewusster und vor allem sicherer geworden. Nicht nur im Umgang mit Menschen, auch mit mir selbst. Auch habe ich jetzt eine andere Wertschätzung gegenüber Fotographie und Film

Marie Schneider