Knapp 40 Vertreter aus Wirtschaft, Wirtschaftsförderung, Marketing und Verwaltung kamen zum Austausch in Sandersdorf-Brehna zusammen.
Zörbigs Bügermeister Matthias Egert (vorn rechts) beantwortet Fragen zum Projekt, mit dem Arbeitskräfte aus Usbekistan in die Region geholt werden sollen.
Wie wird Anhalt-Bitterfeld attraktiver für Arbeitnehmer und Unternehmen? Landrat Andy Grabner (l.) im Austausch mit Unternehmern des Landkreises.
Die Agentur „Neuland+“ unterstüzt den Landkreis bei der Erstellung des Kreisentwicklungskonzepts. Kerstin Adam-Staron sammelte mit den Workshop-Teilnehmern Ideen zur Fachkräftegewinnung.
Um Fachkräftegewinnung und Regionalmarketing ging es am 6. Mai 2025 im MehrGenerationenTreff Sandersdorf-Brehna. Beim ersten Expertenforum zum Kreisentwicklungskonzept hatte der Landkreis Anhalt-Bitterfeld Unternehmerinnen und Unternehmer, Wirtschaftsförder- und Marketingeinrichtungen sowie Vertreter von Verwaltungen eingeladen, um die regionale Wirtschaftslandschaft und deren Entwicklung unter die Lupe zu nehmen.
Nach einer Einführung in das Thema „Kreisentwicklungskonzept“ durch die Projektverantwortlichen Landkreis-Mitarbeiterinnen Doreen Scheffler und Marie-Luise Wille sowie einem Grußwort des Landrates Andy Grabner boten Impulsvorträge spannende Denkanstöße. So zeigte Katarina Borchert von der HYDE Exekutives GmbH in ihrem Vortrag, welche Faktoren entscheidend sind, um Fachkräfte für die Region zu sichern und zu binden. Schonungslos zeigte sie auch, woran es in den Unternehmen der Region derzeit noch mangelt, nämlich an Sichtbarkeit, Zielgruppenorientierung und Schnelligkeit im Prozess der Personalgewinnung oder wertschätzendem Feedback und Benefits, um Mitarbeiter an das Unternehmen zu binden.
Eine Möglichkeit, den Fachkräfte-Bedarf in der Region auch in Zukunft decken zu können, stellte Matthias Egert vor. Der Bürgermeister der Stadt Zörbig arbeitet mit der Askania Future GmbH an einem Projekt, das junge Menschen aus Usbekistan ausbildet und dann an deutsche Unternehmen vermittelt.
Einen ganz anderen Ansatz präsentierte Anja Helbing von der Agentur Maikirschen, die in der Region Mittelsachsen das Projekt „Nestbauzentrale“ initiierte. Das Ziel: Die Bekanntheit des Landkreises als Wohn-, Lebens-, und Arbeitsort zu erhöhen und so Fachkräfte, die die Region einst verlassen haben, zurück zu holen und potentielle Zuzügler zu erreichen. Regionalmarketing nennt man das, und das, so Helbing, gelingt nur durch den Aufbau und die Pflege eines Netzwerkes unterschiedlicher Akteure einer Region.
Potential für solch eine Regionalmarketing-Aktion gibt es in Anhalt-Bitterfeld reichlich, waren sich die Teilnehmer beim anschließenden Austausch einig. So kam u.a. die Idee auf, die Verbindung von gut-bezahlten Arbeitsplätzen z.B. in der Chemie und einer Landschaft, in der andere Urlaub machen, mehr in den Fokus zu rücken.
Auch in einer zweiten Austausch-Runde zum Thema Fachkräftegewinnung sprudelten die Ideen. So war man sich einig darüber, dass junge Schulabgänger heute ganz besondere Ansprüche haben, die es schon bei Veranstaltungen wie Berufsmessen zu bedienen gelte. Mehr Interaktion, mehr Aktion: Nur so bekommen Unternehmen heute noch die Aufmerksamkeit der Belegschaft von morgen.
Fast zwei Stunden lang wurde diskutiert und überlegt, welche Herausforderungen, Ziele und konkrete Maßnahmen die Unternehmen und die Region gleicher Maßen voranbringen würden. Die Ergebnisse fließen direkt in das Kreisentwicklungskonzept ein.
Weitere Informationen, alle Termine und Möglichkeiten der Beteiligung am Kreisentwicklungskonzept finden Sie auf dem Beteiligungsportal des Landes Sachsen-Anhalt unter https://beteiligung.sachsen-anhalt.de/portal/Anhalt-Bitterfeld/beteiligung/themen