Klimaschutzmanagerin Yelva Auge und Dr. Stefanie Gärtner von FörBexx präsentierten im Kreistag die Energiebilanz.
Im Rahmen eines Förderprojektes der Nationalen Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz erstellt der Landkreis Anhalt-Bitterfeld aktuell ein eigenes Klimaschutzkonzept. Ein wichtiger Bestandteil dabei ist die Energie- und Treibhausgasbilanz. Sie gibt Aufschluss über Energieverbräuche verschiedener Sektoren und Energieträger.
Für die Bilanzerstellung arbeitete der Landkreis mit dem Dienstleister FörBexx Ingenieurbüro und Kommunalberatung zusammen. Einen Zwischenstand zu den Ergebnissen stellten Dr. Stefanie Gärtner von FörBexx und Klimaschutzmanagerin Yelva Auge im Kreistag am 8. Mai 2025 vor.
Der Endenergieverbrauch des Landkreises Anhalt-Bitterfeld im Jahr 2022 betrug 4.413.197 GWh – das sind knapp 1,4 Mio. Tonnen CO2-Emissionen – und schlüsselt sich wie folgt auf: 47% entfallen auf Wärme, 12% auf Strom und 41% auf den Verkehrsbereich.
Die Ergebnisse zeigen, dass der Endenergieverbrauch im Landkreis Anhalt-Bitterfeld noch weitgehend fossil gedeckt wird. Den größten Anteil machen dabei fossile Kraftstoffe mit 41% des Endenergieverbrauchs und fossiles Gas mit 37% aus.
Aber besonders im Bereich Strom zeigt die Energie- und Treibhausgasbilanz auf, dass der Landkreis schon über einen guten Ausbau erneuerbarer Energien verfügt. Die erneuerbaren Energiequellen im Bereich Strom bestehen vor allem aus Windkraft mit 55% und Photovoltaik mit 37%.
Der Vergleich mit anderen Kommunen zeigt, dass der Landkreis Anhalt-Bitterfeld bei den Gesamttreibhausgasemissionen im Durchschnitt liegt. Während er bei der Erzeugung erneuerbaren Stroms im Bereich des höchsten Bestwertes aller Kommunen liegt, fällt der Energieverbrauch der privaten Haushalte sowie beim motorisierten Individualverkehr unterdurchschnittlich aus.
Eine Analyse der Potenziale für Energieeffizienz und den Ausbau der Nutzung erneuerbarer Energien im Landkreisgebiet zeigt deswegen auch, dass es noch viele Möglichkeiten gibt, Treibhausgase einzusparen, z. B. durch den Ausbau von Erzeugungsanlagen für erneuerbare Wärmeenergie, eine Erhöhung der Sanierungsrate, den Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs oder eine Elektrifizierung der Mobilität.
Auf Grundlage der präsentierten Daten wird durch das Klimaschutzmanagement zurzeit ein Maßnahmenkatalog erarbeitet, der aufzeigt, wie zukünftiges Handeln für mehr Klimaschutz aussehen könnte. Die Ausarbeitung des Maßnahmenkatalogs wird von einem Beteiligungsprozess begleitet. Wer interessiert ist, kann noch bis zum 31. Mai 2025 an einer Online-Umfrage des Landkreises Anhalt-Bitterfeld zum Thema Klimaschutz teilnehmen (im Internet unter: https://beteiligung.sachsen-anhalt.de/portal/Anhalt-Bitterfeld/beteiligung/themen/1001371). Gerne können Sie bei Fragen oder Anregungen auch mit der Klimaschutzmanagerin Kontakt aufnehmen (yelva.auge@anhalt-bitterfeld.de, 03493 341-734). Das Klimaschutzkonzept wird bis Herbst 2025 fertiggestellt.
QR-Code für Umfrage: