Im Mai und Juni haben mehr als 170 Schülerinnen und Schüler aus Bitterfeld-Wolfen sowie Halle (Saale) ein neues museumspädagogisches Angebot des Industrie- und Filmmuseums Wolfen (IFM) genutzt. Das Projekt „Filmfabrik im Fokus“ dient der Auseinandersetzung mit der regionalen Industriegeschichte und wurde von zwei „Bundesfreiwilligen“ zusammen mit der Museumspädagogin des IFM ausgearbeitet.
Die am Projekt Teilnehmenden übernehmen unterschiedliche Positionen. Die „Unternehmen“ möchten ein Produkt gewinnbringend produzieren und verkaufen. Die „Arbeiterschaft“ stellt das Produkt her und setzt sich für faire Arbeitsbedingungen und Entlohnung ein. Die „Kunden“ wiederum haben ein Interesse am Erwerb eines qualitativ hochwertigen Erzeugnisses. Mit jeweils einer speziellen Führung durch das IFM sowie der intensiven Auseinandersetzung mit unterschiedlichen historischen Dokumenten zum Thema entwickeln die Gruppen ihre jeweilige Rolle.
Die Projektpräsentation erfolgt schließlich in Form einer Debatte. Dabei diskutieren die „Kunden“ mit den „Unternehmern“ und der „Arbeiterschaft“, wobei insbesondere Fragen der Nachhaltigkeit, der Umweltverträglichkeit und des Arbeits- sowie Gesundheitsschutzes erörtert werden (können). Verlauf und Ergebnis der Debatte hängen wesentlich vom Engagement der Schülerinnen und Schüler ab.
So verlief bisher jede dieser Diskussionen unterschiedlich lebhaft, mal als sachliches Gespräch, mal als Wortgefecht. Ebenso vielfältig waren die Resultate, denn die Gründe für den Erwerb bzw. Nichterwerb des Produktes können überraschend verschieden sein.
Das museumspädagogische Angebot richtet sich an Lernende der Klassenstufen acht bis zwölf, besonders in den Bereichen Geschichte, Sozial- oder Gemeinschaftskunde. Für die Durchführung sollten mindestens drei Stunden eingeplant werden.
Die Teilnahme ist kostenfrei und kann unter Tel. 03494 6996040 bzw. per E-Mail unter ifm@anhalt-bittterfeld.de angemeldet werden. Ansprechpartnerin ist Nicola Hedemann. Weitere Informationen gibt es unter www.bernsteinundfilm.de.