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Informations- und Amtsblatt des LK Anhalt-Bitterfeld
Ausgabe 11/2024
Die Landkreisverwaltung informiert
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Neuansiedlung eines Weißstorchenpaares in der Gemeinde Zehbitz

Die Situation vor Ort am 27. April. Das von den Störchen auf dem Betonmast aufgelegte Nistmaterial liegt in der Leitung.

Montage der Nisthilfe am 02.05.2024 durch eine beauftragte Firma der MITNETZ Strom, Anlagenmanagement Köthen.

Letzte Arbeiten am Horst!

Text und Fotos von Günther Röber, Naturschutzbeauftragter des Landkreises Anhalt-Bitterfeld

Am 27. April 2024 informierte mich die Vogelwarte Storchenhof Loburg e.V., dass auf einem Betonmast in der Gemeinde Zehbitz in der Stadt Südliches Anhalt nach Information eines Bürgers der Gemeinde ein Storchenpaar versucht, einen Horst zu bauen. Aber bisher erfolglos. Das aufgebrachte Nistmaterial lag in der Leitung und stellte eine Gefahr für die Stromversorgung in der Gemeinde dar.

Ich informierte zeitnah den Energieversorger, die MITNETZ Strom in Köthen, und die Untere Naturschutzbehörde, um weitere Maßnahmen zu besprechen, die ein zukünftiges Brüten der Störche in der Region der Fuhneniederung zwischen Salzfurtkapelle und Radegast ermöglichen. Nach weiteren Telefonaten mit dem Energieversorger erfolgte am 2. Mai die Montage einer Nistunterlage auf dem Betonmast. Die Nistunterlage stellte der Storchenhof Loburg zu Verfügung. Die Kosten übernimmt die Untere Naturschutzbehörde des Landkreises Anhalt-Bitterfeld.

Die hierzu benötigte Technik für die Montage organisierte die MITNETZ Strom in Köthen. Während der Montage bemerkten die Monteure ein Ei. Es lag gut geschützt in einer Nistmulde im Betonkopf. Das Paar hatte bereits mit der Brut begonnen. Nach Absprache mit dem Storchenhof wurde das Ei in den neuen Horst gelegt, mit der Hoffnung, dass die Störche schnell Besitz von ihrem neuen Domizil ergreifen und mit dem Brüten fortfahren.

Die Arbeiten wurden von interessierten Anwohnern verfolgt und die Freude war groß, als wenige Minuten nach Beendigung der Arbeiten am Horst ein Storchenpartner die Arbeiten „fachlich“ kontrollierte und nichts einzuwenden hatte. Nur ein paar Äste mussten er noch „storchengerecht“ in die ordentliche Position im Horst legen.

Hoffen wir, dass ab Anfang Juni, nach ca. 33 Tagen Brutzeit, die Jungstörche ihre Schnäbel über den Horstrand strecken und die Eltern ihren Nachwuchs bis zum Abflug in das afrikanische Winterquartier Ende August fleißig mit Futter aus den unmittelbar angrenzenden Fuhnewiesen versorgen.