Wolfsichtungen in und um Petersroda
Aufnahme einer Wildkamera bei Holzweißig
In der Region um Bitterfeld-Wolfen gibt es seit mehreren Jahren bekannte Wolfsrudel: die Territorien „Oranienbaumer Heide“, „Goitzsche-Wildnis“ und „Muldestausee“. Des Weiteren konnte im Monitoringjahr 2023/24 eine neue Ansiedlung eines Wolfspaares in der „Kühnauer Heide“ nachgewiesen werden.
In den vergangenen Monaten wurden an Räude erkrankte junge Wölfe mehrfach in Petersroda gesichtet. Räude ist eine Hautkrankheit, die durch Milben verursacht wird und auch Hunde befallen kann. Die jungen Wölfe zeigten wenig Scheu und suchten auch tagsüber die Ortschaft auf. Aufdringliches oder aggressives Verhalten gegenüber Menschen ist dabei nicht aufgetreten. Es handelt sich sehr wahrscheinlich um zwei Jungtiere. Bilder aus Wildkameras lassen vermuten, dass die Welpen zum Rudel „Goitzsche-Wildnis“ gehören.
Aufgrund der vermehrten Sichtungen der Jungtiere an der Kompostieranlage für Bioabfälle in Holzweißig hat das Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt (LAU) mit den Betreibern Kontakt aufgenommen, am Gelände Wildkameras installiert und mögliche geeignete Maßnahmen besprochen, damit keine Wölfe oder andere Wildtiere mehr von den Abfällen angezogen werden bzw. auf das Gelände gelangen.
Im Fall einer Begegnung mit einem der Wölfe sollten Anwohner nicht auf das Tier zugehen, es keinesfalls anlocken oder gar füttern. Das kann zu einer weiteren Gewöhnung an den Menschen als Futterspender führen und auffälliges Verhalten festigen.
Des Weiteren sollte Hunde grundsätzlich in Wolfsgebieten angeleint sein. Es kann auch vorkommen, dass sich freilebende Wölfe für ihre Artgenossen interessieren. Daher sollten sich die Hunde immer im direkten Einflussbereich des Menschen aufhalten.
Alle Sichtungen von Wölfen sollten an das „Wolfskompetenzzentrum Iden“, am besten mit einer Fotodokumentation, gemeldet werden.
Internet: www.lau.sachsen-anhalt.de/wzi
E-Mail: wzi@lau.mwu.sachsen-anhalt.de
Tel.: 039390 6486