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Informations- und Amtsblatt des LK Anhalt-Bitterfeld
Ausgabe 12/2023
Wirtschaft und Kreisentwicklung
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Kompetenzteam Land- und Forstwirtschaft tagte in Schlaitz

Zum Kompetenzteam gehören Vertreterinnen und Vertreter aus Landwirtschaft und Forst, dem Bauernverband Anhalt, der Verwaltung, der Kommunalpolitik und des Tierschutzvereins Zörbig.

Das von Landrat Andy Grabner ins Leben gerufene Kompetenzteam Land- und Forstwirtschaft kam am 21. Juni in der Schachtbaude „Pannenkoek“ in Schlaitz zu seinem nächsten Arbeitstreffen zusammen. Gastgeber war Albert Willemsen, Geschäftsführer der Schlaitzer Landwirtschaftlicher Tierzuchtbetrieb GmbH, der zunächst seine landwirtschaftlichen Unternehmen kurz vorstellte.

Auf der Tagesordnung standen Themen, die für Betriebe der Land- und Forstwirtschaft von großer Bedeutung sind. Schon einmal von Stoffstrombilanzierung gehört? Für die meisten Menschen ist dieser Begriff wohl ein böhmisches Dorf, für tierhaltende Betriebe eher nicht. Diese sind zum großen Teil gemäß der entsprechenden gesetzlichen Verordnung aus dem Jahr 2017 verpflichtet, eine Stoffstrombilanz aufzustellen. Ziel dabei ist es, einen nachhaltigen und ressourceneffizienten Umgang mit Nährstoffen im Betrieb sicherzustellen und Nährstoffverluste in die Umwelt soweit wie möglich zu vermeiden. Dazu müssen die dem Betrieb zugeführten und von Betrieben abgegebenen Nährstoffmengen an Stickstoff (N) und Phosphor (P) auf der Grundlage von Belegen ermittelt und dokumentiert werden. Diese N- und P-Bilanzen müssen jährlich aufgestellt werden. Zudem ist auf dieser Basis eine dreijährige Bilanz zu erstellen.

Waren bisher vornehmlich tierhaltende Betriebe zur Stromstoffbilanzierung verpflichtet, erweitert sich der Kreis ab diesem Jahr deutlich. Betroffen sind nunmehr alle Betriebe mit mehr als 20 Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche oder mehr als 50 Großvieheinheiten je Betrieb. Das bedeutet für viele Betriebe einen Mehraufwand und es stellt sich auch die Frage, wer das kontrolliert. Und hier kommt der Landkreis ins Spiel. Kristin Rutz vom Fachbereich Umwelt- und Klimaschutz der Kreisverwaltung informierte, dass noch keine genauen Prüfvorschriften vorliegen. Sobald dies geschehen ist, werde man darüber informieren. „Genau deshalb“, so Landrat Andy Grabner „ist es sehr nützlich, dass in diesem Kreis ein regelmäßiger Austausch zu aktuellen Themen stattfindet“.

Apropos aktuelle Themen. Diskutiert und angesprochen wurden u.a. auch zusätzliche düngerechtliche Vorschriften, die Abstandsgebote beim Aufbringen von Dünger in Gewässernähe und auch ganz einfache praktische Dinge. Was ist zum Beispiel zu beachten, wenn man zur Regionalvermarktung seiner Produkte Werbeschilder an Straßen aufstellen möchte? Oder wie geht man die Bekämpfung des Gefleckten Schierlings an? Eine Pflanze, die bis zu zwei Meter hoch wird und vermehrt an Straßenrändern vorzufinden ist und zudem zu den giftigsten Pflanzen zählt und schon bei Hautkontakt zu üblen gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen kann.

Nach gut zwei Stunden waren alle Themen abgearbeitet. Noch in diesem Jahr wird ein weiteres Treffen des Kompetenzteams stattfinden. Natürlich werden die Kontakte auch zwischen den Treffen aufrechterhalten.