Seit dem 13.05.2024 ist Yelva Auge als erste Klimaschutzmanagerin des Landkreis Anhalt-Bitterfeld im Fachbereich Umwelt- und Klimaschutz tätig. Die Stelle der Klimaschutzmanagerin ist vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) gefördert.
Yelva Auge studierte Geographie (B. Sc.) an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und Stadtgeographie (M. A.) an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Sie war während ihres Studiums in diversen Forschungseinrichtungen und -projekten tätig. Dabei hat sie sich immer mit interdisziplinären Fragestellungen zu Gesellschaft und Umwelt beschäftigt. Zuletzt arbeitete Yelva Auge im Bereich Energieberatung in der Bundeskoordination des Bundesprojekts Stromspar-Check in Frankfurt am Main.
In den nächsten zwei Jahren wird die Klimaschutzmanagerin an der Erstellung eines integrierten Klimaschutzkonzeptes für den Landkreis arbeiten. Für das Klimaschutzkonzept wird zunächst eine umfassende Bestandsaufnahme durch qualitative und quantitative Analysen durchgeführt. Anhand einer quantitativen Energie- und Treibhausgasbilanz werden Energieverbräuche und Treibhausgasemissionen im Landkreis erfasst. Mithilfe einer qualitativen Ist-Analyse werden bestehende Bemühungen um Klimaschutz und die Betroffenheit von Klimawandelfolgen des Landkreises herausgearbeitet. Diese dienen dazu, besondere Herausforderungen, Stärken und Schwächen sowie erste Ansatzpunkte für Klimaschutzmaßnahmen festzustellen. Dabei betrachtet das Klimaschutzmanagement alle relevanten Handlungsfelder wie Mobilität, erneuerbare Energien und Flächennutzung, nimmt aber auch die kreiseigenen Liegenschaften in den Blick.
Darauf aufbauend wird eine Potenzialanalyse durchgeführt, um konkrete Einsparungs- und Verbesserungsmöglichkeiten zu identifizieren. Aus der Potenzialanalyse werden später konkrete Maßnahmen abgeleitet, die in dem Klimaschutzkonzept festgeschrieben werden. Darüber hinaus werden auch eine Controlling- und Verstetigungsstrategie sowie ein Kommunikationskonzept für das Klimaschutzkonzept ausgearbeitet.
Alle Schritte der Konzepterstellung sind flankiert von Beteiligungsformaten. Die Beteiligung von Verwaltung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft ist integraler Bestandteil des Prozesses, um gemeinsam effektive Maßnahmen zu entwickeln und umzusetzen. Bei bestimmten Aufgaben wird die Klimaschutzmanagerin außerdem durch externe Dienstleister unterstützt.
Für die ersten 100 Tage hat sich Yelva Auge klare Ziele gesetzt, darunter die Vernetzung mit wichtigen Akteuren und anderem Klimaschutzpersonal in der Region, die Initiierung des Vergabefahren für die externen Dienstleister zur Prozessunterstützung sowie die Bilanzierung der Treibhausgasemissionen.
In ihrer Zeit als Klimaschutzmanagerin möchte Yelva Auge Klimaschutz besonders als Querschnittsthema für den Landkreis etablieren und die kreiseigene Infrastruktur fokussieren. Dort sind Energieeinsparungen nicht nur gut für die Umwelt, sondern die Senkung von Energiekosten entlastet gleichzeitig auch den Haushalt. Gemeinsam mit der Erstellung eines Nachhaltigkeitskonzepts und einer Nachhaltigkeitsstrategie wird das Klimaschutzkonzept den Landkreis Anhalt-Bitterfeld als einen aktiven Akteur im Bereich Nachhaltigkeit und Klimaschutz positionieren. Das Klimaschutzkonzept soll bis Ende 2025 fertiggestellt sein.
„Nationale Klimaschutzinitiative
Mit der Nationalen Klimaschutzinitiative initiiert und fördert die Bundesregierung seit 2008 zahlreiche Projekte, die einen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen leisten. Ihre Programme und Projekte decken ein breites Spektrum an Klimaschutzaktivitäten ab: Von der Entwicklung langfristiger Strategien bis hin zu konkreten Hilfestellungen und investiven Fördermaßnahmen. Diese Vielfalt ist Garant für gute Ideen. Die Nationale Klimaschutzinitiative trägt zu einer Verankerung des Klimaschutzes vor Ort bei. Von ihr profitieren Verbraucherinnen und Verbraucher ebenso wie Unternehmen, Kommunen oder Bildungseinrichtungen.“
Weitere Informationen zur Nationalen Klimaschutzinitiative des BMWK finden Sie unter: www.klimaschutz.de/kommunalrichtlinie