Landrat Andy Grabner, Zerbsts Oberbürgermeister Andreas Dittmann, Ferdinand Schenko und Innenministerin Dr. Tamara Zieschang über der Übergabe der Rettungsmedaille.
Den 11. Juli 2024 wird Ferdinand Schenko wohl so schnell nicht vergessen. In einer äußerst schwierigen Situation hat er in Zerbst einem im Gleisbett liegenden Mann das Leben gerettet. Für seinen beispielhaften und entschlossenen Einsatz in einer psychisch belastenden Ausnahmesituation wurde er am 26. Mai als Lebensretter ausgezeichnet. Innenministerin Dr. Tamara Zieschang überreichte dem Mann die Rettungsmedaille des Landes Sachsen-Anhalt.
Der aus Hessen stammende Ferdinand Schenko war nahe dem Bahnübergang Kastanienallee unterwegs, als er einen Mann mit Fahrrad stürzen sah. Der Verunfallte blieb regungslos im Gleisbett liegen. Ferdinand Schenko reagierte sofort und sprach den Mann mehrfach laut an. Bei näherem Hinsehen erkannte er eine blutende Verletzung im Gesicht des Mannes. Gleichzeitig ertönte das Signal, der sich schließenden Schranken des Bahnübergangs. Der Lebensretter ergriff den Verunfallten samt Fahrrad und versuchte ihn durch Anwendung des Rettungsgriffs unverzüglich aus dem Gefahrenbereich zu ziehen. Dabei fiel er selbst zu Boden und verletzte sich am Bein. Ohne Rücksicht auf seine eigene Gefährdung gelang es ihm mit größtem Krafteinsatz und unter Einsatz seines Lebens, den Verunglückten gerade noch rechtzeitig, vor Eintreffen des Zuges, aus dem Gefahrenbereich zu ziehen. Kurze Zeit später konnten beide von den zwischenzeitlich eingetroffenen Rettungskräften versorgt werden.
Bürgermeister Andreas Dittmann: „Der Einsatz Ferdinand Schenkos ist ein wunderbares Beispiel für Handeln statt Zusehen. Er verdient unsere volle Anerkennung und Dankbarkeit für seinen beherzten Einsatz. Als Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr konnte er zum Glück auf eine profunde Ausbildung zurückgreifen. Es sind genau diese Beispiele, die immer wieder verdeutlichen, wie wichtig es ist, Hilfsbereitschaft aktiv zu leben.“
Zum Hintergrund: Als staatliche Anerkennung für Rettungstaten stiftet der Ministerpräsident die Rettungsmedaille des Landes Sachsen-Anhalt. Die Rettungsmedaille wird an Menschen verliehen, die unter Einsatz des eigenen Lebens Menschenleben gerettet oder eine der Allgemeinheit drohende erhebliche Gefahr abgewendet haben. Ist eine Rettungstat ohne unmittelbare Lebensgefahr für den Retter ausgeführt worden, so erfolgt anstelle der Verleihung der Rettungsmedaille eine Öffentliche Belobigung.