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Informations- und Amtsblatt des LK Anhalt-Bitterfeld
Ausgabe 14/2025
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Mit Schleifpapier und Zahnpasta – Ferienaktion im Kreismuseum

Faszination Bernstein - Im Kreismuseum Bitterfeld lernten Ferienkinder allerlei Interessantes über das fossile Harz.

Konzentriert bei der Arbeit - mit fachmännischer Unterstützung schliffen die Ferienkinder ihren eigenen Bernstein.

Haben Sie schonmal probiert einen Bernstein zu schleifen? Dass das ganz schön anstrengend ist, haben Kinder in den Sommerferien im Kreismuseum Bitterfeld herausfinden können.

Nach einer herzlichen Begrüßung durch die Museumsmitarbeiter Hans-Jörg Ackermann und Thomas Zeidler mussten aber erstmal ein paar Fragen geklärt werden: Was genau ist Bernstein denn überhaupt? Wie alt ist er und wie sieht Bernstein eigentlich aus?

Die letzte Frage konnten die Ferienkinder ganz genau beantworten, denn auf den sogfältig vorbereiteten „Arbeitsplätzen“ lag für alle Jungs und Mädels ein kleiner Bernstein bereit. Und jeder sah ein bisschen anders aus. „Kein Bernstein sieht aus wie der andere“, bestätigte dann auch Hans-Jörg Ackermann. Das über 30 Millionen Jahre alte versteinerte Baumharz kann gelb sein oder eher braun oder orange, durchsichtig oder eher milchig oder auch eine Mischung aus all dem. Und manchmal sind winzig-kleine Tiere, Pflanzenreste oder Luftbläschen (sogenannte Inklusen) im Bernstein eingeschlossen – das sieht man am besten, wenn die Oberfläche der Steine poliert wird. Und das war die Aufgabe der Kinder im Kreismuseum.

Die Steppkes wurden mit drei unterschiedlich stark gekörnten Schleifpapieren ausgerüstet und das wurde etwas befeuchtet. „Beim Schleifen entsteht ganz feiner Bernsteinstaub“, so Hans-Jörg Ackermann, der ist zwar manchmal Bestandteil von Kosmetikprodukten, einatmen sollte man ihn aber nicht, weshalb der Bernstein nass geschliffen wird. „5 Minuten in gleichmäßig kreisenden Bewegungen“ lautete die Anweisung für die Hobby-Schleifer und dann wurde es ganz still im Raum. Denn Bernsteinschleifen, das braucht Konzentration und kräftige Finger. Zwischendurch mussten die Kinder die immer mal wieder ausschütteln.

Doch nach und nach wurden die Steine ganz glatt und ein Blick ins Innere des Steins wurde möglich. Zum Schluss kam dann noch eine Tube Zahnpasta zum Einsatz, die bisher unbeachtet auf dem Tisch stand. „Mit der polieren wir den Bernstein jetzt auf Hochglanz“, verriet Thomas Zeidler und half den Kindern bei dieser letzten Aktion. Dann beschrieben die Jungen und Mädchen ihren Bernstein und tatsächlich: jeder Stein sah etwas anders aus, als der des Tischnachbars. Und mit Ihren Unikaten in der Hand und viel neuem Wissen im Kopf verließen die Kinder schließlich das Museum.

Auch im Informationszentrum für Umwelt- und Naturschutz „Haus am See“ gab es in den Ferien eine Bernstein-Aktion. Mehr dazu lesen Sie auf Seite XY.