Andy Grabner und Regina Minasch-Elze in der Katzenkinderstube im Köthener Tierheim
Jüngster Bewohner im Tierheim Bitterfeld ist eine französische Bulldogge, die in Bitterfeld einfach ausgesetzt wurde. Andy Grabner (links) und MZ-Redakteur Thomas Schmidt haben den kleinen Racker gleich ins Herz geschlossen.
Wie in jedem Jahr unterstützt der Landkreis Anhalt-Bitterfeld die wichtige Arbeit der drei Tierheime in Köthen, Bitterfeld und Zerbst sowie des Köthener Tierhilfe e.V. in Pfaffendorf finanziell. Und das, obwohl es für den Landkreis eine freiwillige Aufgabe ist. Seit vergangenem Jahr wurde der Betrag für die Tierheime sogar von 5000 Euro auf 9000 Euro erhöht und das Katzenhaus in Pfaffendorf mit 3000 Euro mit einbezogen.
Landrat Andy Grabner lässt es sich nicht nehmen, die Einrichtungen für Tiere, vorwiegend Hunde und Katzen, persönlich aufzusuchen, um sich ein Bild von der meist schwierigen Arbeit der engagiert ehrenamtlich tätigen Frauen und Männer zu machen, die sich um das Wohl bedürftiger Tiere in den Heimen kümmern. Diese Arbeit, so Grabner, ist nicht hoch genug einzuschätzen und zu würdigen. Die Tiere in den Heimen haben keine Lobby und die Personen, die sie umsorgen, arbeiten zumeist ehrenamtlich. Außerdem fehlt es an allen Ecken und Enden an Geld.
Die erste Station des Landrates war das Tierheim in der Köthener Fasanerie, welches vom Tierschutzverein Köthen/Anhalt und Umgebung betrieben wird. Vereinsvorsitzende Regina Minasch-Elze beteuert, wie wichtig das Geld des Landkreises in jedem Jahr sei. Der Verein hat sein Domizil im ehemaligen Wohnhaus des Herzoglichen Gartenbaudirektors August Hooff und dem sich anschließenden Freigelände. Das Gärtnerhaus ist gleichzeitig auch das Katzenhaus. Hier leben gegenwärtig rund 40 Katzen in unterschiedlichen „Wohngruppen“. Da wären die winzigen, die noch nicht das Alter für die Vermittlung erreicht haben, Katzen, die noch die Quarantäne durchlaufen, und jene, die vermittelt werden können. Hinzu kommen zehn Hunde, die ein liebevolles Zuhause ebenso wie die Katzen suchen.
Mit dem Geld des Landkreises, sagt Frau Minasch-Elze, wolle der Verein zwei neue Hundehäuschen erwerben. Außerdem wird ein Doppelstabmattenzaun gebraucht, um den Auslauf der großen Hunde sicher zu machen.
Auch im Bitterfelder Tierheim ist die finanzielle Unterstützung mehr als willkommen. Alles wird teurer, erzählt Grit Bürger, Leiterin der Einrichtung und zugleich stellvertretende Vorsitzende des Tierschutzvereins Bitterfeld e.V. Allein für das Kastrieren, Entwurmen und Chippen einer Katze fallen mehr als 200 Euro an. Bei derzeit 140 Katzen, die im Tierheim Bitterfeld gepflegt und „aufgepäppelt“ werden, kommt da ein beträchtlicher Betrag zusammen. Und dann sind da auch noch 35 Hunde, wovon fast die Hälfte hier dauerhaft lebt, da sie aus unterschiedlichen Gründen nicht mehr vermittelbar sind. Jüngster Bewohner ist eine französische Bulldogge, die in Bitterfeld einfach ausgesetzt wurde. Man muss sich schon fragen, was Menschen dazu bewegt, sich Tiere anzuschaffen und dann einfach ihrem Schicksal zu überlassen unter dem Motto „Kümmert euch mal“.
Trotz aller Schwierigkeiten und Probleme findet auch in diesem Jahr wieder das Tierheimfest statt. Am 7. Oktober ist es soweit, berichtet Grit Bürger. Sach- und Geldspenden sind natürlich gern erwünscht.
In den kommenden Tagen erhalten auch das Zerbster Tierheim und das Katzenhaus in Paffendorf ihre Zuwendungsbescheide (nach Redaktionsschluss). In der nächsten Ausgabe wird „Wir sind ABI“ darüber berichten.