Wo einmal handschriftliche Geschichten zu lesen waren, erscheinen jetzt nur noch dunkle Flecken. Es lässt sich nicht mal mehr erahnen, was zur damaligen Zeit niedergeschrieben wurde. Vor dieser Problematik stehen viele Archive, Bibliotheken und Museen. Immer mehr altehrwürdige Bücher und Mitschriften fallen der Zeit zum Opfer. Buchstabe um Buchstabe verblassen die wertvollen Zeilen und stückweise gehen die Werke der Vergangenheit verloren. Doch was kann man neben einer aufwendigen Restaurierung dagegen tun?
Der Landesheimatbund Sachsen-Anhalt e.V. und der Museumsverband Sachsen-Anhalt e.V. haben ein gemeinsames Buchscanner-Projekt ins Leben gerufen. Dieses läuft bereits seit dem Jahr 2022 und wird aus Mitteln des Landes finanziert. Es hat vorrangig zum Ziel, Archiven, Bibliotheken, kleinen Museen und Vereinen die Möglichkeit zu geben, ihre Bestände zu digitalisieren. Dies ermöglicht die dauerhafte Bewahrung der geschichtlichen Ereignisse für die nächsten Generationen. Darüber hinaus können ausgewählte Scans durch das Historische Datenzentrum Sachsen-Anhalt online publiziert werden und stehen damit der Öffentlichkeit unter anderem für Forschungszwecke zur Verfügung.
Auch der Landkreis Anhalt-Bitterfeld partizipiert derzeit vom Buchscanner-Projekt. Seit Mitte Juni steht dieser im Akener Heimatmuseum und kommt dort tagtäglich zum Einsatz. Und das Ergebnis spricht für sich – mehr als 15.000 eingescannte Seiten. Auch Bürgerinnen und Bürger nutzten die Gelegenheit ihre historischen Dokumente digital zu sichern. Bis Ende August wurden noch weitere geschichtliche Bestände digitalisiert, denn nun darf sich das Heimatmuseum Zörbig über den zeitweiligen Zuwachs freuen. Dort wird der Buchscanner ebenfalls für voraussichtlich zwei Monate zum Einsatz kommen. Es bleibt spannend zu sehen, welche Schätze in Zörbig ans Licht kommen und digital konserviert werden.