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Informations- und Amtsblatt des LK Anhalt-Bitterfeld
Ausgabe 18/2023
Die Landkreisverwaltung informiert
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Quaken alle Frösche gleich?

Der Fang wird an Land genauestens beobachtet, ehe er wieder in den Tecu entlassen wird.

Der Teich ist Lebensraum vieler großer und kleiner Tiere und Pflanzen.

Beim Basteln muss man sich austauschen.

Welcher Frosch hüpft am weitesten?

Teamarbeit zum Thema "Eisvogel"

Einen überaus spannenden Tag erlebten die Mädchen und Jungen der Klasse 4b der Grundschule Steinfurth (Wolfen-Nord) mit ihrer Klassenlehrerin Rhona Trojahn Anfang September im Haus am See am Muldestausee in Schlaitz. Im Umweltzentrum des Landkreises ging es an diesem Tag wie an zwölf weiteren Tagen mit anderen Klassen um das Projekt „Natur zum Anfassen“, gefördert von MITGAS.

Quaken alle Frösche gleich?, war die Frage, die es schlussendlich zu beantworten galt. Doch zuvor mussten die 24 Schülerinnen und Schüler an drei Stationen ihre Kenntnisse erweitern und viel Wissen sammeln. Und ohne zu übertreiben: Sie waren allesamt mit Feuereifer dabei!

Auf der Außenanlage mit integriertem Teich ging es zunächst darum, Tier und Pflanzen ihrem Lebensraum zuzuordnen. Konkret ging es bei dem Wissenstest um die Frage, welche Tiere und Pflanzen sind im Teich anzutreffen und welche nicht? Susanne Grießbach, Leiterin des Umweltzentrums, gab dabei kleine Hilfestellungen und erklärte anschließend anhand eines Aquariums, für welche Lebewesen der Teich tatsächlich der natürliche Lebensraum ist. Anschließend wurde im Teich gekeschert, was das Zeug hält. Und dabei machten die Mädchen und Jungen erstaunliche Fänge, die in verschiedene, mit Wasser gefüllte Schüsseln entlassen wurden. Anschließend fischten die jungen Naturforscher ihre „Beute“ mit der Becherlupe heraus und beobachteten sie durch das Vergrößerungsglas. Mit dabei waren eine sehr große, nicht so häufig gefangene Libellenlarve, Teichmolche in verschiedenen Entwicklungsstadien, Schwimmkäfer, Wasserläufer, Posthornschnecken, Spitzschlammschnecken und vieles andere mehr. Nach eingehender Beobachtung entließen die Kinder die Tiere wieder sanft in den Teich.

An einer anderen Station ging es darum, sich mit Fröschen und Kröten auseinanderzusetzen und diese dann aus dem aus Pappe bestehenden Innenleben von Toilettenpapierrollen zu basteln. Sicherlich wussten vorher weder Frieda, John, Elisabeth oder Felix, dass die Zunge eines Frosches sechsmal so lang ist wie sein eigener Körper. Außerdem bastelten die Kinder aus dem gleichen Material Springfrösche, die anschließend im Wettbewerb gegeneinander antraten. Spannung war dabei angesagt und Geschicklichkeit gefragt. Übrigens: Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Fachbereiches Umwelt und Klimaschutz des Landkreises hatten vor Beginn des Projektes mehr als 600 solcher Papprollen gesammelt, die die Grundlage für die Froschbastelaktion für insgesamt 13 Klassen, die innerhalb von vier Wochen mit mehr als 300 Kindern an „Natur zum Anfassen“ teilnahmen, bildeten.

Bei der dritten Station standen die Tiere, die rund um den Muldestausee heimisch sind, im Mittelpunkt. Diese sind in der Ausstellung des Hauses am See zu finden und zu bestaunen. Mehr als 80 Tierpräparate werden hier gezeigt. Um die ausgegebenen Lückentexte zu füllen, mussten Alina, Dajana, Katharina, Evan, Mia und alle anderen zunächst die Ausstellung genau in Augenschein nehmen, um ihr spezielles Tier zu finden und um dann auch die Fragen beantworten und die Textlücken füllen zu können. Hier war Teamarbeit gefragt, denn immer zwei Personen arbeiteten zusammen. Dabei standen beispielsweise Haubentaucher, Eisvogel oder der Biber im Mittelpunkt der Fragestellungen. Um es vorweg zu nehmen: alle Mädchen und Jungen meisterten ihre spezielle Aufgabe bravourös und hatten auch noch viel Spaß dabei.

Bleibt abschließend die Frage: Quaken alle Frösche gleich? Nein! Natürlich nicht. Das Quaken ist für die Verständigung der Frösche untereinander wichtig. Jede Froschart verwendet dabei andere Laute. Sie finden durch das Quaken auch den Partner für die Paarung. So siehts aus.

Hintergrund:

enviaM und MITGAS luden als Sponsoren Schulklassen zur 14. Auflage von „Natur zum Anfassen“ ein. Das Projekt findet auf Naturhöfen in Sachsen-Anhalt, Sachsen und Brandenburg statt. Das diesjährige Thema lautete: „Lebensraum Gewässer – Quaken alle Frösche gleich?“ Es geht darum, außerhalb des Klassenzimmers, Lehrreiches über Pflanzen und Tiere hautnah zu erfahren. Im Vordergrund steht das gemeinsame Naturerlebnis im Klassenverband.

Die Klasse 4b der Grundschule Steinfurth war im Übrigen das erste Mal zu einem solchen Projekttag im Haus am See und es hat sich sicherlich für alle ausgezahlt. Es war ein spannender und informativer Tag.