Die neue kulinarische Geschenkbox
Mit tollen Produkten aus Anhalt-Bitterfeld ist die Geschenkbox gefüllt.
Die Landwirte überreichen Andy Gabner die Erntekrone. v.l.n.r.: Landrat Andy Grabner, Thomas Külz, Vorstandsvorsitzender Bauernverband Anhalt, Landwirt Simon Feuerborn, Mirko Bader, Geschäftsführer Bauernverband Anhalt, Olaf Feuerborn, Präsident Bauernverband Sachsen-Anhalt, Thomas Fischer, Geschäftsführer APH e.G. Hinsdorf GbR
Gemüse wie gemalt von unseren Landwirten
Gleich zwei optisch ansprechende und schöne Termine fanden am 11. Oktober im überaus geschmackvoll dekorierten Foyer der Köthener Kreisverwaltung statt. Zum einen stellte der Landkreis ABI gemeinsam mit der Agrarmarketinggesellschaft Sachsen-Anhalt die neu entwickelte Regionalkiste „GENUSSVIELFALT aus dem Landkreis Anhalt-Bitterfeld“ vor. Zum anderen übergab der Bauernverband Anhalt e.V. traditionell dem Landrat zum Ende der Erntezeit die Erntekrone als Ausdruck der guten Zusammenarbeit zwischen den Landwirten und der Kreisverwaltung.
„Anhaltend regional“ titelt die neue Geschenkbox, die für jeden Anlass eine geeignete Geschenkidee ist. Hochwertig und optisch überaus ansprechend ist sie mit zwölf ausgewählten Spezialitäten, Made in Anhalt-Bitterfeld, gefüllt. Die Palette ist sehr vielfältig. Sie enthält Baya Marisa Bio Apfelsaft vom Pflanzenhof Voigt in Priorau, Jakobus Rote Fassbrause vom Brauhaus Köthen, Bitterfelder Bernstein Spezialbier der Bitterfelder Brauerei, Zörbiger Pflaumenmus von Zuegg, die Zerbster Schlanke der Hans-Felix Rätzel GmbH, den Kaffee „Anhaltino“ der Köthener Kaffeerösterei Hannemann, Salzgebäck von der Zerbster Schlosskonditorei, Mini Entenknacker der Fläminger Entenspezialitäten, Wildwurst im Glas von Hallgloria, ein dreiteiliges Honigset mit Produkten der Imkereien Zschoche, Krannich und Döhring, Bauer Feuerborns Eierlikör sowie Kräutersalz im Reagenzglas von Bauer Martin Zschoche. Also: es ist für jeden Geschmack etwas dabei. Wer ein Geschenk sucht oder sich selbst etwas Gutes gönnen möchte, kann diese kulinarische Vielfalt über Stefan Wallwitz´ Geschäft „KiekinPott“ in Zerbst, Breite 52, oder über seinen Anhaltshop 24 online unter www.anhaltshop24.de erwerben.
„Wir haben tolle regionale Produkte. Unser Landkreis hat super Landwirte und Erzeuger“, schwärmt Landrat Andy Grabner. „Mit der Geschenkbox wollen wir neue Wege gehen, um ein breites Publikum zu erreichen und um unsere Region kulinarisch und auch touristisch zu bewerben. Gerade in der aktuellen Situation brauchen unsere Produzenten Unterstützung“, so Grabner. Zudem können wir mit unserer kulinarischen Vielfalt auf Messen und Veranstaltungen werben.
Für Anhalt-Bitterfeld beginnt nun eine kulinarische Erfolgsgeschichte, ist sich Wolfgang Zahn von der Agrarmarketinggesellschaft des Landes, die das Projekt koordinierend begleitete, sicher. Die Geschenkbox geht nicht auf Masse, sondern auf kulinarische Klasse. Zudem würden die Produzenten bei der Vermarktung unterstützt. Wer für Weihnachten ein besonderes Geschenk sucht, sollte sich die Genussbox vormerken, so Zahn.
Weiterer Höhepunkt an diesem Tag: die Übergabe der Erntekrone durch den Bauernverband Anhalt an den Landkreis. Das hat seit vielen Jahren Tradition. Das Schmuckstück, gefertigt von Carmen Lingner, wird bis zur Adventszeit das Foyer der Kreisverwaltung zieren. Die bescheidene Frau aus Drosa opfert schon seit vielen Jahren viel Zeit und Energie, um immer wieder eine überaus hübsche Erntekrone herzustellen. In diesem Jahr verwendete sie Weizen, Roggen, Gerste, Hafer, Dinkel, Triticale und Emmer. Allein für das Wickeln der Krone war eine gute Woche nötig. Zuvor mussten noch alle Getreidesorten von den einzelnen Landwirten besorgt werden. Eine insgesamt aufwendige und deshalb nicht hoch genug wertzuschätzende Arbeit. Landrat Grabner bedankte sich für die tolle Erntekrone bei Frau Lingner passend mit einer Genussbox.
Die Landwirte, so Thomas Külz, Vorstandsvorsitzender des Kreisbauernverbandes Anhalt, hätten ein durchwachsenes Jahr hinter sich. Dieses fing optimal mit ausreichendem Regen an. Im Mai allerdings regnete es viel zu wenig. Das brachte das Pflanzenwachstum zum Stocken. Folglich wurden beim Getreide leicht unterdurchschnittliche Erträge eingebracht. Ein großes Problem, so Külz, seien die nicht mit Deutschland vergleichbaren Preise für Getreide aus der Ukraine. Diese würden die Preise hierzulande stark drücken, sagt der Fachmann. Eine weitere Herausforderung stellt für die Landwirte der in Deutschland vorgegebene Mindestlohn dar, den andere Länder nicht haben. Trotzdem muss man konkurrenzfähig bleiben. Es informierten Thomas Külz ebenso wie Olaf Feuerborn, Präsident des Bauernverbandes Sachsen-Anhalt e.V., dass es eine Flut an Gesetzen und Verordnungen gibt, die einzuhalten sind und die für viel Büroarbeit sorgen. Die Landwirte haben aber auf ihren Feldern zu tun. Verwaltungsabbau und weniger Bürokratie wären für die Landwirte hilfreich, schlussfolgerten beide. Olaf Feuerborn wies auf die Kostenexplosion hin und machte dies am Beispiel der Milchpreise fest. 2022 erhielten die Milchbauern 60 Cent für einen Liter Milch, 2023 jedoch nur noch 32 Cent. Um die Kosten zu decken, wären allerdings 42 Cent pro Liter nötig. Folglich müssen die Voraussetzungen geschaffen werden, damit die Landwirte auskömmlich arbeiten können, um eine stabile Wirtschaft zu gewährleisten. Der Wirtschaftskreislauf fängt in der Landwirtschaft an, so Olaf Feuerborn. Viele vergessen das, weil es für alle selbstverständlich ist: Jeder hat jeden Tag genug zu essen auf dem Tisch. Dafür sorgen die Landwirte. Landrat Grabner teilt diese Meinung. Er versichert, dass der Landkreis sein Möglichstes weiterhin tun werde, um die Landwirte zu unterstützen.