Dr. M. Beau begrüßte die Teilnehmer der Auftaktveranstaltung.
Den Impulsvortrag über die Bedeutung und Strukturen von Gemeindepsychiatrischen Verbünden hielt M. Rosemann.
Die Teilnehmer tauschten sich in zwei Workshops intensiv und effektiv aus.
Im Veranstaltungszentrum des Köthener Schlosses fand am 23. Oktober 2024 im Anna-Magdalena-Bach Saal die Auftaktveranstaltung zur Gründung eines Gemeindepsychiatrischen Verbundes statt.
Dr. Michael Beau, Psychiatriekoordinator des Landkreises Anhalt-Bitterfeld, eröffnete 10 Uhr die Veranstaltung. Er begrüßte die Vertreter der teilnehmenden Institutionen und Einrichtungen und erklärte, dass der anzustrebende Verbund auf den Grundlagen und Prinzipien des Gesetzes über Hilfen und Schutzmaßnahmen für Personen mit einer psychischen Erkrankung des Landes Sachsen-Anhalt (PsychKG LSA) basiert. Wichtig wäre dabei die Sicherstellung, dass psychisch erkrankte Menschen ungehinderten Zugang zu den notwendigen Unterstützungsangeboten erhalten. Zudem sollte eine bedarfsgerechte und koordinierte Versorgung für Menschen mit psychischen Erkrankungen gewährleistet werden.
Anschießend überbrachte Volker Krüger, stellv. Landrat des Landkreises Anhalt-Bitterfeld, die Grußworte des Landrates Andy Grabner. Er betonte, dass diese nun geplante Initiative einen bedeutenden Schritt in Richtung einer verbesserten und umfassenderen psychiatrischen Versorgung in unserem Landkreis markiert. Daher forderte er die Teilnehmenden auf, sich auf einen effektiven Austausch miteinander einzulassen.
Folgende Hauptziele des zu gründenden Verbundes werden verfolgt:
Der stellvertretende Landrat wünschte allen Teilnehmern beste Erfolge für die weitere Auftaktveranstaltung. Dieses Vorhaben liegt dem Landkreis sehr am Herzen, um die psychiatrische Versorgung in unserer Region nachhaltig zu verbessern.
Anschließend verfolgten die Anwesenden interessiert einen Impulsvortrag von Matthias Rosemann, dem Vertreter der Bundesarbeitsgemeinschaft Gemeinde-psychiatrischer Verbünde e.V. (BAG-GPV) über die Bedeutung und Strukturen von Gemeindepsychiatrischen Verbünden, Möglichkeiten und Grenzen.
Nach einer anschließenden kurzen Vorstellung der zukünftigen Struktur (Organigramm) durch Dr. Michael Beau folgte eine kurze Pause.
Danach fanden für die Anwesenden zwei Workshops (1 - Qualitätsziele und -standards; 2 - Kooperationsvereinbarung/Ordnung) statt. Diese wurden von Luisa Geßner, Psychologin und Fachdienstleiterin des Sozialpsychiatrischen Dienstes, sowie Christiane Hofmann, Psychiatrie- und Suchthilfekoordinatorin der Stadt Jena, bereichert und brachten konstruktive Diskussionen zu gesetzlichen Handlungsempfehlungen, eigenen Qualitätszielen, einer möglichen Außendarstellung des Verbundes sowie Inhalten einer Kooperationsvereinbarung mit ein.
Mit der Auftaktveranstaltung wurde deutlich, dass eine kooperative und kontinuierlich weiterentwickelte Versorgung psychisch erkrankter Menschen vor allem durch ein starkes Netzwerk und gemeinsame Qualitätsstandards gewährleistet werden kann. Der regelmäßige Austausch und die Vernetzung der verschiedenen Akteure sind dabei ebenso entscheidend wie die Einhaltung datenschutzrechtlicher Bestimmungen und die Wichtigkeit der Einbindung von Menschen mit psychischer Erkrankung und deren Angehöriger. Es wurde beschlossen, dass Teilnehmer aus beiden Workshops Arbeitsgruppen bilden, um an den Entwürfen der Kooperationsvereinbarung und den gemeinsamen Qualitätsaspekten weiterzuarbeiten und diese zur nächsten Sitzung der Psychosozialen Arbeitsgemeinschaft im Dezember 2024 zur ersten Lesung vorzubereiten. Mit der perspektivischen Gründung des Verbundes im Jahr 2025 soll die Psychosoziale Arbeitsgemeinschaft ihre Aufgaben, insbesondere die Vernetzung, in den GPV-ABI überführen.