Andy Grabner und Andreas Dittmann beteiligen sich im sanierten Schulgebäude am Unterricht.
Was lange währt, wird endlich gut, bemühte Landart Andy Grabner zur Einweihung der sanierten Außenstelle Breite 86 der Zerbster Sekundarschule „Ciervisti“ ein Sprichwort, welches vollumfänglich auf den Sanierungsprozess zutrifft. 2019 hatte der Landkreis als Schulträger einen Fördermittelantrag gestellt, um Geld für die Sanierung des Kasernengebäudes im ehemaligen Zisterzienserinnenkloster zu erhalten. 2020 startete die Komplettsanierung. Fast vier Jahre, so Grabner, habe es gebraucht, um das Gebäude fertigzustellen. Pandemie und Ukrainekrieg erschwerten die Arbeiten. 2.450.000 Euro kostete die Sanierung. Neben Eigenmitteln des Landkreises flossen auch Schulbaufördermittel im Rahmen der Richtlinie zur Verbesserung der Schulinfrastruktur. Im kommenden Jahr, informierte der Landrat, würden dann noch die Außenanlagen, quasi der Schulhof, hergerichtet. 250.000 Euro stehen dafür zur Verfügung. Und eine Bank rund um den großen Baum, die sich Schulleiterin Kirsten von Mandel wünscht, sollte dabei ebenfalls machbar sein. Außerdem, freut sich Andy Grabner, ist dieses Schulgebäude eines der ersten, das der Landkreis im Rahmen des Digitalpakts fertigstellte. WLAN-Zugang und interaktive Tafeln sorgen für zukunftsfähige Lehr- und Lernbedingungen. Der Landrat wünschte allen Schülerinnen und Schülern sowie Lehrkräften ein gutes Lernen und Arbeiten in den neuen freundlichen hellen Räumen im frisch sanierten Gebäude.
Erfreut darüber, dass das zweite Gebäude der Sekundarschule nun bezugsfertig ist, zeigt sich auch Kirsten von Mandel. Die Containerlösung hat nun ein Ende. Im ehemaligen Kasernengebäude werden die neunten, fast alle zehnten und eine achte Klasse unterrichtet. Dafür stehen neun Unterrichtsräume, davon ein Computerkabinett sowie ein Lehrerzimmer zur Verfügung. Frau von Mandel ist ebenfalls froh darüber, dass ein historisches Gebäude der Stadt durch den Landkreis mit viel Geld und Kraft saniert wurde. Bürgermeister Andreas Dittmann griff dieses Thema auf. Das Bauprojekt sei ein vieldiskutiertes Thema in Zerbst gewesen. Eine Umfrage der Volksstimme ergab, dass sich 90 % der Bevölkerung gegen einen Abriss des Kasernenflügels im ehemaligen Kloster aussprachen. Bei der Erweiterung der Sekundarschule stand dann die Frage: Neubau oder Sanierung der Breite 86. Letzteres kam zum Tragen. Historische Gebäude, so Dittmann, seien immer authentischere Orte fürs Lernen.
Landrat, Schulleiterin und Bürgermeister dankten allen an der Sanierung in jedweder Form Beteiligten sowie den Schülern und Lehrern für ihre Geduld. Jetzt gehe es darum, den neuen Räumen Leben einzuhauchen, sagt Frau von Mandel.
Hintergrund:
Da die Gesamtschule „Ciervisti“ in der Fuhrstraße nicht genügend Platz für alle Schüler bot, wurden bereits vorher die 9. und 10. Klassen im Erdgeschoss und in der ersten Etage im unsanierten Kasernenflügel des Frauenklosters unterrichtet. Mit der Sanierung kamen auch Unterrichtsräume im zweiten Obergeschoss hinzu. Dafür musste eine Außentreppe im Innenhof als zweiter baulicher Rettungsweg entstehen. Weiterhin beinhaltete die Sanierung die Umsetzung des Brandschutzkonzeptes, den Einbau einer Brandmeldeanlage und der Sicherheitsbeleuchtung, Elektroarbeiten sowie die Erneuerung der Dacheindeckung und der Türen. Außerdem wurden Fenster und Fassade einschließlich der Arkaden saniert sowie Fußboden- und Malerarbeiten durchgeführt. Auch die ehemalige Hausmeisterwohnung wurde mit in die Sanierung einbezogen. Hier entstand das PC-Kabinett.