Sabine Paßow bei der Premierenlesung.
Wer am 24. Oktober 2024 die Premiere des Buches „GrenzSängerin“ von Sabine Paßow in der Bitterfelder Musik-Galerie an der Goitzsche miterlebte, dem wird dieser Abend als ein besonderes kulturelles Ereignis im Gedächtnis bleiben. Anstatt eine Lesung in gewohnter Form zu bieten, überraschte die an zahlreichen Opernhäusern bekannte Sängerin ihr Publikum mit einer Kunstperformance, die ausdrucksstärker nicht hätte sein können. Paßow ging voll in ihrem Vortrag auf, wobei sie ihre für die großen Bühnen erworbenen Möglichkeiten in Sachen Aussprache, Mimik und Gestik ausspielte. Diese Form der Darstellung fügte sich passend an den Inhalt der Handlung: Die Erlebnisse einer Opernsängerin aus dem Westteil Deutschlands während ihres Gastengagements an der Komischen Oper in der Hauptstadt der DDR, Ende der 1980er Jahre.
Wegen einer Erkältung konnte die Sängerin ihre Gesangsbeiträge wie die Arie der Elisabeth aus „Tannhäuser“ und die der Maria aus „Die verkaufte Braut“ leider nur vom Tonträger zu Gehör bringen.
Nach der Veranstaltung sagte ein extra aus Wittenberg angereister Besucher sichtlich berührt: „Handlung und Gesang führten mich zurück in eine Zeit, als die Komische Oper noch Weltruhm besaß.“