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Informations- und Amtsblatt des LK Anhalt-Bitterfeld
Ausgabe 23/2023
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Französin Manon Papasergio gewinnt ersten Preis

Abschließendes Preisträgerkonzert im Spiegelsaal des Köthener Schlosses

Gewinnerin des 1. Preises: Manon Papasergio

Preisträger und Jury

Prof. Siegfried Pank wurde als langjähriger Wettbewerbspräsident verabschiedet.

Französin Manon Papasergio gewinnt ersten Preis

Mit einem wundervollen Preisträgerkonzert ging am 11. November im Spiegelsaal des Köthener Schlosses der 9. Internationale Viola da gamba Wettbewerb Bach – Abel zu Ende. Eine Woche lang hatten zuvor zwölf junge Musikerinnen und Musiker aus aller Welt ihr Können gezeigt und die hochkarätige internationale Jury mit ihrem Vorsitzenden Paolo Pandolfo und Ehrenmitglied Jordi Savall mit ihrem Können beeindruckt. Wettbewerbspräsident Professor Siegfried Pank sprach von einem sehr hohen Niveau der Teilnehmenden, welches es der Jury Mühe machte, die letzte Entscheidung zu treffen. Das Finale zu erreichen, so Pank, sei schon ein Preis. Seine Bewunderung galt allen teilenehmenden Musikerinnen und Musikern, die Großartiges zeigten.

Den mit 6000 Euro dotierten ersten Preis gewann die Französin Manon Papasergio. Der zweite Preis (4500 Euro) ging an die Spanierin Amarillis Duenas Castán. Und den dritten Preis (3000 Euro) erhielt Garance Boizot aus Frankreich. Über den Publikumspreis konnten sich Manon Papasergio und Amarillis Duenas Castán freuen. Herzlichen Glückwunsch!

Bereits seit 1997 veranstaltet der Landkreis Anhalt-Bitterfeld, vorher Landkreis Köthen, diesen außergewöhnlichen und weltweit einmaligen Wettbewerb an historischer Stätte – im Köthener Schloss. Darauf sei der Landkreis stolz, so Landrat Andy Grabner. Kulturstaatssekretär Dr. Sebastian Putz sagte, der Wettbewerb sei herausragend für das Musikland Sachsen-Anhalt. Er nehme eine exponierte Stellung aufgrund der Nachwuchsförderung ein, weshalb Sachsen-Anhalt hier auch finanziell unterstütze. Zudem sei er ein anerkanntes Sprungbrett für alle jungen Musikerinnen und Musiker. Landrat Grabner dankte dem Land für die Unterstützung, die betont, dass der Internationale Viola da gamba Wettbewerb Bach – Abel ein kulturelles Highlight ist. Gleichzeitig galt sein Dank den Sponsoren, der Jury und den Organisatoren. Bereits jetzt könne man sich auf den nächsten Viola da gamba Wettbewerb in drei Jahren in Köthen freuen, schaute Andy Grabner voraus. Dieser findet im Oktober 2026 statt. Leider, so muss man sagen, wird Siegfried Pank dann nicht mehr als Wettbewerbspräsident dabei sein. Diese Funktion hatte er von Anfang an inne. Silvia Bier, Leiterin des Wettbewerbsbüros, dankte ihm im Namen aller für seine kompetente Arbeit bei allen Wettbewerben und für seine Herzlichkeit.

Der geschichtsträchtige und weltweit einzige ausschließlich der Gambe gewidmete Wettbewerb lädt seit 1997 junge Musikerinnen und Musiker aus aller Welt nach Köthen ein, um die wunderbare Musiktradition um Johann Sebastian Bach und Carl Friedrich Abel lebendig werden zu lassen.

Die beiden Namengeber des Wettbewerbs sind eng mit Köthen verbunden. Johann Sebastian Bach lebte und arbeitete von 1717 bis 1723 in Köthen. Er komponierte drei bedeutende Sonaten für die Viola da gamba. Bei seinem Köthener Landesherren Fürst Leopold fand Bach ein musikalisches Klima vor, das ihn in seinem Drang, neue Spielmöglichkeiten und -techniken der damals gebräuchlichen Instrumente auszuprobieren, großen Freiraum ließ. Fürst Leopold war selbst begeisterter Gambist. Es ist anzunehmen, dass die beiden auch gemeinsam musizierten. Auch Carl Philipp Emanuel Bach, welcher einen Teil seiner Kindheit in Köthen verbrachte, schuf später drei Sonaten für die Viola da gamba. Der 1723 in Köthen geborene Carl Friedrich Abel gehörte in seiner Zeit zu den besten Interpreten auf der Viola da gamba. In London arbeitete er eng mit dem jüngsten Sohn Bachs zusammen. Er schuf eine Vielzahl an Werken für sein Instrument.

Regulär findet der Wettbewerb alle drei Jahre statt. Der neunte bildet eine Ausnahme, denn zwischen ihm und dem vorangegangenen liegen nur zwei Jahre. Das hat seine Gründe. 2023 ist ein besonderes Jahr. 2023 jährt sich zum 300. Mal der Geburtstag von Carl Friedrich Abel. Und leider verließ im selben Jahr Johann Sebastian Bach Köthen.