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Informations- und Amtsblatt des LK Anhalt-Bitterfeld
Ausgabe 24/2024
Bildung und Kultur
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Synagoge Gröbzig wiedereröffnet

Annett Gottschalk, Volker Krüger, Thomas Schneider, Reiner Haseloff, Konrad Schmidt-Werthern und Max Privorotzki eröffnen die neue Dauerausstellung.

Die neue Ausstellung hat viele interaktive Elemente - Ministerpräsident Haseloff probiert es aus.

Erklärt werden u.a. welche Begriffe aus dem Jiddischen Eingang ins Deutsche gefunden haben.

Ganz modern kommt auch der neue Museums-Shop daher - zu finden sind hier Bücher zur deutsch-jüdischen Geschichte aber auch lustige Souveniers wie die Rabbiner-Quietsche-Enten.

Mit einer Festveranstaltung wurde am 25. November 2024 das Museum Synagoge Gröbzig wiedereröffnet. In seiner Rede würdigte Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff das Museums-Ensemble als in Mitteldeutschland einzigartiges Kleinod, das es vor allem jungen Menschen ermöglichen soll, jüdisches Leben zu erfassen.

Das sei heute wichtiger denn je, so Dr. Konrad Schmidt-Werthern, Ständiger Vertreter des Leitenden Beamten bei der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien. Denn heute sei jüdisches Leben wieder bedroht und es scheine, als hätten wir aus Geschichte nicht ausreichend gelernt. Die Erforschung und Vermittlung der deutsch-jüdischen Geschichte sei deshalb ein Auftrag, außerdem gälte es kritische Fragen zu stellen: „Wieso ist der Antisemitismus so groß, auch und gerade bei Jugendlichen? Wie gehen wir mit Hass gegen Juden um? Wie ermöglichen wir, dass Juden angstfrei in Deutschland leben können?“

Das Museum sei ein kleiner Lichtblick und eine Antwort auf die derzeitige Situation, in Deutschland und der Welt, so Schmidt-Werthern weiter. Er wünsche den Besucherinnen und Besuchern der neuen Dauerausstellung deshalb viele Erkenntnisse und hoffe, dass die Gäste aus diesen Erkenntnissen Konsequenzen ziehen.

Der Vorsitzende des Landesverbandes Jüdischer Gemeinden in Sachsen-Anhalt, Max Privorotzki, dankte vor allem der engagierten Museumsleiterin Annett Gottschalk, die den Umbau des Ensembles und die Einrichtung der neuen Ausstellung maßgeblich vorantrieb.

Gottschalks liebstes Ausstellungsstück sei die Synagoge selbst, sagte sie zur Eröffnung, doch in Kantorhaus, Remise und Schule gibt es ebenfalls viel zu sehen und zu erleben.

Die neue Ausstellung lädt durch viele interaktive Elemente zum Mitmachen ein und vermittelt sehr persönliche Eindrücke und Erfahrungen jüdischer Mitbürger. Fünf von ihnen erzählen an verschiedenen Stationen von jüdischen Festen, erklären, was „koscher“ ist oder welche Erfahrungen sie im Alltag mit Antisemitismus gemacht haben.

Zur Wiedereröffnung der Synagoge waren auch Nachfahren Gröbziger Juden aus Israel und den USA angereist, auch sie verschafften sich einen Einblick über die neue Ausstellung in Gröbzig. Diese ist ab sofort donnerstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr für alle Interessierten geöffnet.