Aufgabe des Fachbereiches Brand-, Katastrophenschutz und Rettungsdienst ist es, aus dem Bestand der Feuerwehren im Landkreis und des Katastrophenschutzes Einheiten für besondere Einsätze zusammenzustellen und einzusetzen.
Die Organisation, Durchführung und Auswertung von Katfallübungen, bei denen auch das Zusammenspiel der verschiedenen Einheiten geübt wird, ist ebenfalls Aufgabe dieses Fachbereichs.
Felix Steinke arbeitet als Disponent in der Integrierten Leitstelle. Allein Im Rettungsdienst werden über die Leitstelle jährlich rund 35.000 Einsätze koordiniert.
Kreisgerätewart Riccardo Heidrich arbeitet in der Feuerwehrtechnischen Zentrale. Hier startet er gerade eine Druckschlauchwäsche.
Tony Donath leitet den Fachbereich Brand-, Katastrophenschutz und Rettungsdienst. Er ist Chef von 46 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.
Die Kreisverwaltung des Landkreises Anhalt-Bitterfeld hat eine Vielzahl von Aufgaben im Dienst für die Bürgerinnen und Bürger zu erfüllen. Doch welche sind das genau? Das Redaktionsteam von „Wir sind ABI“ geht dieser Frage nach und wird beginnend mit der heutigen Ausgabe die einzelnen Fachbereiche vorstellen. Heute beginnen wir mit dem Fachbereich Brand-, Katastrophenschutz und Rettungsdienst, der dem Dezernat IV Bauen, ländliche Entwicklung, Umwelt und Verbraucherschutz zugeordnet ist. Insgesamt hat die Kreisverwaltung vier Dezernate. Zudem sind einige Fachbereiche direkt dem Landrat unterstellt.
Der Fachbereich hat seinen Sitz in der Richard-Schütze-Straße in Bitterfeld. Der Leiter des Fachbereichs, Tony Donath, ist Chef von insgesamt 46 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Der Bereich ist in die Fachdienste (früher Sachgebiete) Brandschutz/Katastrophenschutz, Rettungsdienst/Leitstelle und Feuerwehrtechnische Zentrale (FTZ) untergliedert.
Der Landkreis ist untere Katastrophenschutzbehörde. Grundaufgabe ist, die Gefährdung im Zuständigkeitsbereich zu analysieren, die für die Katastrophenabwehr erforderlichen Kräfte zu berechnen, die planerischen und materiellen Vorbereitungen zur Abwehr von Katastrophen zu treffen und dafür einen erforderlichen Kreis von Personen für die Tätigkeit in der Katastrophenschutzleitung und dem zur Arbeit erforderlichen Katastrophenschutzstab sowie in Technischen Einsatzleitungen (TEL), zu befähigen und auszubilden. Dazu bedient sich der Landkreis in seinem Zuständigkeitsbereich auch im Katastrophenschutz mitwirkenden öffentlichen und privaten Trägern. Das sind zum Beispiel das Deutsche Rote Kreuz, die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft und der Malteser Hilfsdienst. Zur Aufrechterhaltung der Einsatzbereitschaft unterstützt der Landkreis diese Hilfsorganisationen jährlich mit einer finanziellen Zuwendung.
Der Landkreis Anhalt-Bitterfeld hält zwei Katastrophenschutzstäbe mit jeweils ca. 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vor, die im Bedarfsfall im Wechsel im 12-Stunden-Rhythmis zum Einsatz kommen. Zudem gibt es zur Reserve einen dritten Stab.
Zu den weiteren Tätigkeiten gehört zum Beispiel die Aufstellung von Sonderplänen. Das sind konkret unter anderem die Sonderpläne Chemiepark, Hochwasser und Massenanfall von Verletzten.
All diese Tätigkeiten sind enorm wichtig und unerlässlich, damit im Ernstfall zusammen mit den Einsatzkräften vor Ort schnelle und kompetente Arbeit, Schadensbekämpfung und Schadenabwehr geleistet werden kann. Die Hochwasserkatastrophen 2002 und 2013 haben dies gezeigt.
Man braucht ihn eigentlich nicht, dennoch ist man heilfroh, dass es ihn gibt – den Rettungsdienst. Jedermann kann damit in Berührung kommen. Aufgabe des Fachbereiches ist es, den bodengebundenen Rettungsdienst im Landkreis zu organisieren und zu strukturieren. Das muss flächendeckend und bedarfsgerecht erfolgen, denn im Notfall kann jede Minute zählen. Dazu zählen die Standorte und die Anzahl der Rettungsmittel. Sie müssen so bestimmt sein, dass unter gewöhnlichen Bedingungen die Hilfsfristen für Rettungstransportwagen von zwölf Minuten sowie für Notärzte von zwanzig Minuten im Regelfall eingehalten werden können. Im Landkreis gibt es 23 Rettungsmittel in neun Rettungswachen und vier Notarztstandorte. Die Rettungswachen wurden in Bitterfeld, Gossa, Radegast, Glebitzsch, Bobbau, Köthen, Aken, Zerbst und Deetz eingerichtet. Leistungserbringer ist nach erfolgter Ausschreibung gegenwärtig das Deutsche Rote Kreuz.
Einen wichtigen Part im Rettungsdienst nimmt die Rettungsdienstleitstelle ein. Zusammen mit der Einsatzleitstelle des Brandschutzes und der Hilfeleistung sowie des Katastrophenschutzes wird diese in Anhalt-Bitterfeld als gemeinsame Integrierte Leitstelle betrieben. Jährlich fallen durchschnittlich rund 35.000 Einsätze allein im Bereich Rettungsdienst an, die in der Leitstelle koordiniert werden. Dafür stehen 19 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Dreischichtsystem rund um die Uhr an 365 Tagen zur Verfügung. Im Normalfall ist jede Schicht mit drei Disponenten besetzt.
Thema Brandschutz. Auch hier werden über die Integrierte Leitstelle die Einsätze koordiniert. Im Jahr sind durchschnittlich 2.300 Einsätze zu bewältigen. Dafür stehen unter anderem die Technik und die personellen Ressourcen der insgesamt 113 Ortsfeuerwehren zur Verfügung. Zum Brandschutz gehört jedoch noch mehr. Fünf Brandschutzprüfer überprüfen turnusgemäß Einrichtungen und Unternehmen auf die Einhaltung des Brandschutzes. Dazu gehören zum Beispiel auch Schulen und Pflegeheime. Zudem werden in sogenannten Brandsicherheitsschauen Objekte erfasst, klassifiziert und Überprüfungszeiträume festgelegt. Auch bei Bauleitplanungen und Baugenehmigungsverfahren sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Fachbereiches eingebunden und achten darauf, dass die Brandschutzbestimmungen eingehalten werden.
Vielfältig sind auch die Aufgaben der Feuerwehrtechnischen Zentrale (FTZ). Die FTZ steht für übergemeindliche Aufgaben des abwehrenden Brandschutzes und der Hilfeleistung für die Feuerwehren der Städte und Gemeinden zur Verfügung. In der FTZ werden Fahrzeuge, Geräte und Materialien der Wehren geprüft, gepflegt und gewartet. Dazu gehören unter anderem die Prüfung von Druck- und Saugschläuchen Pressluftatmern und Steck-, Schiebe- und Klappleitern. Zudem werden Reinigungs- und Reparaturarbeiten durchgeführt. Auch die Einsatzbekleidung der Feuerwehrleute kann hier gewaschen, imprägniert und getrocknet werden. Und für Übungen der Wehren steht eine Brandübungsanlage bereit.
Durch die FTZ werden im Rahmen der Kreisausbildung auch Lehrgänge der Aus- und Fortbildung organisiert. Das sind zum Beispiel Lehrgänge für Sprechfunker, Maschinisten, Truppführer oder Lehrgänge für technische Hilfsleistungen und sicheres Arbeiten im absturzgefährdeten Bereich.
„Unsere Arbeit ist vielfältig aber auch verantwortungsvoll. Dem sind wir uns bewusst. Sie macht aber auch Spaß, denn sie trägt mit dazu bei, für ein Stück Sicherheit zu sorgen und im Bedarfsfall Hilfe zu leisten“, so Tony Donath.
In der nächsten Ausgabe wird der Fachbereich Veterinärwesen und Verbraucherschutz vorgestellt.