Frauen im geteilten Deutschland
Ausstellung der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur von Clara Marz gastiert anlässlich des Internationalen Frauentages im Frauenzentrum Wolfen
Anlässlich des Internationalen Frauentages präsentiert das Frauenzentrum Wolfen in Kooperation mit dem DGB Region Halle-Dessau
am Dienstag, 11. März 2025
um 11 Uhr
im Frauenzentrum Wolfen, Fritz-Weineck-Str. 4
die Ausstellung „Frauen im geteilten Deutschland“.
Seit über drei Jahrzehnten ist die deutsche Teilung Geschichte. Dennoch begegnet man (und frau) immer noch vielen Klischees, die Frauen aus Ost- und Westdeutschland zugeschrieben werden. Die Westfrau wird oft entweder als „Heimchen am Herd“ oder als knallharte Karrierefrau beschrieben. Die Ostfrau hingegen steht im Kohlebergbau "ihren Mann". Sie wird als tough bezeichnet oder auch als Rabenmutter, weil sie ihre Kinder in die Krippe gibt. Die Westfrau gendert, während die Ostfrau damit nichts anzufangen weiß. Die Ostfrau gilt mal als Verliererin, mal als Gewinnerin der deutschen Einheit. Die Liste der Zuschreibungen ist lang. Obwohl sie sich teilweise grotesk widersprechen, zeugen sie doch alle von der Überzeugung, man wisse genau, wie DIE Ostfrau und DIE Westfrau eigentlich ticken. Vor allem eines scheint klar zu sein: Sie ticken alle gleich, aber im Vergleich zum anderen Teil Deutschlands sehr unterschiedlich. Woher kommen diese Zuschreibungen? Und was ist an ihnen dran?
Die Ausstellung „Frauen im geteilten Deutschland“ will auf diese Fragen eine Antwort geben. Herausgegeben von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und kuratiert von Clara Marz ist die Schau ein Beitrag zum 35. Jahrestag der deutschen Einheit. Auf 20 Plakaten werden die unterschiedlichen Lebensrealitäten von Frauen in der Bundesrepublik und der DDR der 1970er und 1980er Jahre dargestellt.
Es ist Anliegen der Ausstellung, die vielfältigen Erfahrungen von Frauen sichtbar zu machen und deren deutsch-deutsche Lebenswirklichkeiten mit den Gemeinsamkeiten und Unterschieden aufzuzeigen. Zugleich wirft die Ausstellung die Frage auf, ob Frauen in beiden deutschen Staaten trotz unterschiedlicher politischer und gesellschaftlicher Rahmenbedingungen ein gemeinsames Streben nach Selbstbestimmung in einem männlich geprägten System verbanden.
Die Ausstellung kann kostenlos zu den Öffnungszeiten bis zum 05. April 2025 im Frauenzentrum Wolfen besucht werden.
Inklusive Goitzsche-Tour
Das Frauenzentrum Wolfen und die BUNDstiftung Goitzsche-Wildnis laden alle Menschen mit und ohne Behinderung zur inklusiven Goitzsche-Tour
am Samstag, 29. März 2025
um 14 Uhr
am „Am Waldparkplatz“, im Ortsteil Holzweißig (Adresse für das Navigationsgerät) ein.
Bei unserer traditionellen Goitzsche-Tour geht es in diesem Jahr um die wunderbare Welt der „Bäume“. Carol Höger von der BUNDstiftung Goitzsche-Wildnis und Julia Tauer vom BUND Landesverband Sachsen-Anhalt werden viel Wissenswertes darüber berichten und die ein oder andere Überraschung parat haben. Während des interaktiven Spaziergangs erfahren die Teilnehmenden nicht nur etwas über die Bäume, an denen wir vorbeikommen, sondern auch einiges über die verschiedenen Bewohner der Bäume in der Goitzsche. Am Arboretum, eine Sammlung verschiedenartiger und einiger exotischer Gehölze, wird es von der BUNDstiftung Goitzsche-Wildnis eine kleine Verkostung regionaler und selbstgemachter Produkte geben.
Die Veranstaltung richtet sich an alle interessierten Menschen mit und ohne Behinderung und lässt damit das Wort „Inklusion“ lebendig werden. So sind alle Wege barrierearm und die Gebärdensprachdolmetscherin Heike Leps wird alles Gesagte simultan in Deutsche Gebärdensprache übersetzen. Die Tour hat darüber hinaus für alle Sinne etwas parat. So bietet vor allem der Wald mit seinen vielen Tieren zahlreiche akustische Reize und der Einsatz von Dingen aus der Natur regt für Menschen mit Seheinschränkungen und geistiger Behinderung den Tastsinn an.
Die Tour umfasst eine Gesamtlänge von insgesamt ca. 5,5 Kilometer.
Die Teilnahme ist kostenlos. Eine vorherige Anmeldung unter Telefon 03494-21005 oder per Mail frauenzentrumwolfen@t-online.de ist erforderlich!
Das Frauenzentrum engagiert und setzt sich seit vielen Jahren für die Belange von Menschen mit Behinderungen ein. Die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen auch im kulturellen Leben, der Freizeit und Erholung ist ein wichtiger Aspekt, der leider viel zu oft vernachlässigt wird. Mit dieser Wanderung wollen wir unsere Bemühungen fortsetzen und intensivieren. So wird mit dieser Tour nicht nur die gleichberechtigte Teilhabe, Selbstbestimmung und Gleichstellung am gesellschaftlichen Geschehen erreicht, sondern auch die Schaffung der Voraussetzungen des gemeinsamen Begegnens von behinderten und nichtbehinderten Menschen, was letztendlich Demokratie und Toleranz fördert. Damit genügen wir den Anforderungen der UN-Behindertenrechtskonvention und somit auch dem lokalen Aktionsplan des Landkreises Anhalt-Bitterfeld.
Kontakt:
Frauenzentrum Wolfen
OT Wolfen
Fritz-Weineck-Str. 4
06766 Bitterfeld-Wolfen
Telefon: 034 94 - 21 005
E-Mail: frauenzentrumwolfen@t-online.de
Website: www.frauenzentrum-wolfen.de
Facebook: facebook.com/frauenzentrum.wolfen