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Informations- und Amtsblatt des LK Anhalt-Bitterfeld
Ausgabe 5/2023
Die Landkreisverwaltung informiert
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Neue Frauen braucht das Land

Die zentrale Frauentagsveranstaltung des Landes Sachsen-Anhalt im Industrie- und Filmmuseum Wolfen war bestens besucht.

Jana Gleißner, Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Anhalt-Bitterfeld und Landrat Andy Grabner enthüllten die Informationstafel „FrauenOrte“ für das Industrie- und Filmmuseum Wolfen. Das Museum war einer der ersten „FrauenOrte“ in Sachsen-Anhalt. Das geht darauf zurück, dass in der ehemaligen Filmfabrik Wolfen über 8.000 Frauen tätig waren.

Unter diesem Motto fand am 9. März 2023 im Industrie- und Filmmuseum Wolfen, eine Einrichtung des Landkreises Anhalt-Bitterfeld, die zentrale Frauentagsveranstaltung des Landes Sachsen-Anhalt statt. Gemeinsam eingeladen hatten das Gleichstellungsministerium des Landes, der Landesfrauenrat Sachsen-Anhalt und die Landesarbeitsgemeinschaft der kommunalen Gleichstellungsbeauftragten. Gemeinsames Ziel ist es, Frauen zur Kandidatur für kommunalpolitische Mandate und Ämter zu ermutigen.

Statistiken zeigen, dass der Frauenanteil in der Kommunalpolitik noch immer gering ist. Von den 720 Mandatsträgern in den kommunalen Vertretungen sind lediglich 146 weiblich. Damit liegt der Anteil der Mandatsträgerinnen seit 2008 bei knapp 20 Prozent. Von aktuell 218 erfassten hauptamtlichen Stadt- und Gemeindeoberhäuptern sind gerade mal 20 weiblich. Damit beträgt der Frauenanteil in kommunalen Spitzenpositionen 9,2 Prozent. Auch die Landräte der insgesamt elf Landkreise in Sachsen-Anhalt sind allesamt männlich. Bei den drei kreisfreien Städten ist der Oberbürgermeisterposten nur in der Landeshauptstadt Magdeburg mit einer Frau besetzt.

Nicht viel anders sieht es auch im Landkreis Anhalt-Bitterfeld aus. Von den 278 Mandatsträgern in den Stadt- und Gemeinderäten sind 61 und damit knapp 22 Prozent Frauen. Und im Kreistag Anhalt-Bitterfeld haben nur sieben Frauen ein Mandat, das entspricht lediglich 12,7 Prozent. Mit Steffi Syska in Sandersdorf-Brehna gibt es auch nur eine hauptamtliche Bürgermeisterin in Anhalt-Bitterfeld.

Susi Möbbeck, Staatssekretärin im Landesministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung, sagte zur Veranstaltung in Wolfen, dass die Macht in der Regel nach wie vor männlich ist. Von einer Parität sei man noch weit entfernt. In Hinblick auf die Kommunalwahlen 2024 müssen deutlich mehr Frauen in die Parlamente. Dafür werde man kämpfen.

Mit der Aktion „Frauen in die Kommunalpolitik“ möchte auch der Landkreis Anhalt-Bitterfeld grundsätzlich die Situation von Frauen und Mädchen verbessern. Dazu soll langfristig ein Mentoring- und Netzwerkprogramm für junge Frauen und Mädchen aufgebaut werden. Das Netzwerk soll Interessierten durch gemeinsame Veranstaltungen, Workshops Erfahrungsaustausche und Schulungen durch erfahrene Frauen und Männer aus der Politik Impulse zur Unterstützung frauenpolitischen Engagements geben und konkrete politische Handlungsoptionen aufzeigen. Coaching und Mentoring im beruflichen Bereich für junge Frauen und Mädchen werden einen weiteren Baustein darstellen. Dazu sagte Landrat Andy Grabner:

„Wir wollen politische Erfahrung mit jugendlicher Begeisterung der Jugendbeiräte für Kommunalpolitik miteinander in den Austausch bringen und so prüfen, welche Rahmenbedingungen wir im Landkreis verändern müssen bzw. können, um Frauen und Mädchen tatsächliche Gleichberechtigung zu ermöglichen. Ich begrüße und unterstütze persönlich als einer der Mentoren die Netzwerkarbeit.“