Neue Fassadenbemalung in Reppichau

Kunstprojekt Sachsenspiegel

Über das Leuchtturmprogramm des Landkreises Anhalt-Bitterfeld zur Förderung der Kultur im ländlichen Raum ist in Reppichau eine große neue Fassadenbemalung in der Straße Reppichauer Anger 9 entstanden. Im Auftrag des Fördervereins Eike von Repgow gelang dem Kunstmaler Steffen Rogge aus Köthen eine fantastische geschichtliche Darstellung zu drei Themenbereichen auf einer 25 Meter langen Grundstücksaußenmauer.

Im ersten Bildabschnitt wird die Dorfgründung von Reppichau mit dem Motiv aus der Heidelberger Bilderhandschrift (um 1300) dargestellt. Bauern roden wilde Wurzeln und gründen das Dorf. Der Lehnsherr überreicht dem Bauermeister (Bürgermeister) eine Urkunde mit dem Erbzinsrecht.

Das zweite Bild zeigt Eike von Repgow als Schöpfer des Sachsenspiegels bei bedeutenden Rechtsgeschäften. Die beiden Adelsgeschlechter der Wettiner, das sind die Markgrafen von Meißen und Landgrafen von Thüringen sowie die Askanier als Markgrafen von Brandenburg bzw. Herzöge von Sachsen und Fürsten Anhalts, haben über Jahrhunderte die Politik, Geschicke und Entwicklung Mitteldeutschlands bestimmt. In sechs erhaltenen Urkunden wird Eike von Repgow in verschiedenen Orten erwähnt und im Kreis weiterer wichtiger Persönlichkeiten genannt. Im Bild sind auch Zörbig und Magdeburg zu sehen. Dort wurde die erste und letzte Urkunde ausgefertigt.

Im dritten Bild wird die Einheitsgemeinde Osternienburger Land vorgestellt. Ziel dieser Darstellung ist, auf die Geschichte, die Sehenswürdigkeiten und vorhandenen touristischen Angebote der einzelnen Orte hinzuweisen. Ein Pferdewagen aus der Wolfenbütteler Bilderhandschrift (um 1370) soll seine Fracht von beladenen Wappensäcken an den jeweiligen Bestimmungsort bringen. Eine tolle und interessante Gebietskarte weist den Touristen den Weg.