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Informations- und Amtsblatt des LK Anhalt-Bitterfeld
Ausgabe 8/2024
Die Landkreisverwaltung informiert
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Mehr Nachhaltigkeit im Landkreis Anhalt

Der Landkreis Anhalt-Bitterfeld möchte zukünftig mehr das Thema Nachhaltigkeit systematisch in seiner Kreisentwicklung und in seinen Planungs- und Entscheidungsprozessen berücksichtigen. Er plant daher in einem ersten Schritt die Erstellung eines Nachhaltigkeitskonzeptes für den Fachbereich Umwelt. Darüber informierte im Rahmen des kürzlich stattgefundenen Pressebrunch des Landrates die Leiterin des Fachbereiches Umwelt- und Klimaschutz, Manuela Danneberg.

Aufgrund der Größe des Landkreises und des Umfangs seiner Leistungen beginnt der Landkreis mit dem nachhaltigen Umbau des Fachbereiches Umwelt- und Klimaschutz, um anderen Organisationseinheiten an einem konkreten Anwendungsbeispiel (einer Art „Reallabor“) zeigen zu können, wie es funktionieren kann. Durch die Vielzahl vorhandener Wechselwirkungen mit anderen Fachbereichen werden auch diese schon mit dem Thema konfrontiert. Auf diese Weise setzt der Fachbereich Umwelt- und Klimaschutz den Startpunkt für den gesamten Prozess innerhalb der Kreisverwaltung.

Zunächst sollen die Beschäftigten des Fachbereiches für das Thema „Nachhaltigkeit“ sensibilisiert und zu ihren Handlungsmöglichkeiten im Berufsalltag beraten werden. So ist angedacht, gemeinsam mit der Nachhaltigkeitsmanagerin oder dem Nachhaltigkeitsmanager, eine individuelle Zustandsanalyse mit jedem Beschäftigten des Fachbereiches durchzuführen, um Maßnahmen zur Berücksichtigung nachhaltiger Gesichtspunkte in den Tätigkeitsfeldern zu erkennen. Es gilt, die Organisationseinheit, ihre Arbeit und Dienstleistungen umfassend im Rahmen einer Bestandsanalyse in den Blick zu nehmen und alle Maßnahmen und deren Wechselwirkungen zu dokumentieren sowie Verbesserungspotentiale aufzuzeigen.

Ziel ist die Vorlage eines Nachhaltigkeitskonzeptes zur Beschlussfassung an den Kreistag im Jahr 2026.

Gekoppelt wird diese strategische Aufgabe mit einer investiven Umsetzungsmaßnahme im Fachdienst Natur- und Landschaftsschutz. Das Projektgebiet umfasst eine kreiseigene Waldfläche im südlichen Teil des Kreises in der Gemarkung Holzweißig. Ein ca. 25 Jahre alter Robinien-Pionierwald soll in einen klimaangepassten, standortgerechten Laubmischwald umgebaut werden.

Das Flurstück liegt zudem in einem hoch frequentierten Naherholungsgebiet am touristischen „Kohle-Dampf-Licht-Seen-Radweg“. Die Erlebnisroute KDLS zwischen Lutherstadt Wittenberg und dem Leipziger Neuseenland verbindet Standorte,

die Einblicke in die Geschichte der Braunkohlegewinnung sowie der Industrie und

die bemerkenswerte Wandlungsfähigkeit des mitteldeutschen Bergbaureviers von einer ökologisch zerstörten Region hin zu einem landschaftlich reizvollen Seengebiet mit grünen Industrien

ermöglichen.

Im Teilstück Goitzsche-Wald bietet sich anhand der Waldumbaumaßnahme die Möglichkeit, über die klimatischen Bedingungen, denen der Wald unterliegt, aufzuklären sowie Erläuterungen zur sichtbaren Maßnahme „Waldumbau“ zu geben. Kombiniert soll dies mit der Schaffung einer Rastmöglichkeit samt Erlebnis- und Informationsangeboten.

Mit dem Umbau einer kreiseigenen Waldfläche von 2,76 ha – einschließlich dem Bau einer Informationsstation – soll ein konkreter Beitrag zur Umsetzung der umweltbezogenen und ökologischen Nachhaltigkeitsziele der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie (DNS) geleistet werden.

Für dieses Projekt wurde eine Förderung über das Programm „Kommunale Modellvorhaben zur Umsetzung der ökologischen Nachhaltigkeitsziele in Strukturwandelregionen (KoMoNa)“ des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) beantragt. Die Bewilligung erfolgte mit Bescheid vom 06.03.2024 für den Zeitraum vom 01.04.2024 – 31.03.2026 mit Fördermitteln in Höhe von rund 452.650 Euro.