Blick in die Vergangenheit – Im Irene Fahrrad Haus ist Mobilitätsgeschichte konserviert.
Licht im Dunkeln - Kostenfreie Führungen durch die historischen Produktionsräume der ehemaligen Filmfabrik Wolfen waren ein Besuchermagnet am Tag der Industriekultur
Größter Frauenbetrieb der DDR - Charlotte Buchholz las aus ihrem Buch über die Frauen von ORWO.
Funkelnde Industriegeschichte im Kreismuseum – Die Ausstellung mit den synthetischen Edelsteinen ist noch bis zum 19. Mai 2024 zu sehen.
Am Sonntag, dem 21. April 2024, fand bereits zum 14. Mal der Tag der Industriekultur in Sachsen-Anhalt statt. Erstmals kuratierte in diesem Jahr das Netzwerk Industriekultur Sachsen-Anhalt (NIK) unter dem Motto „Zukunft erinnern“ ein umfangreiches Programm. An mehr als 70 Standorten wurden das reichhaltige industriekulturelle Erbe Sachsen-Anhalts erlebbar und außergewöhnliche Blicke in die Vergangenheit, aber auch in die Gegenwart und die Zukunft geboten. Dabei ging es auch darum, Geschichten von Orten, Personen und Ereignissen der Industriekultur zu erzählen, die bisher weniger bekannt oder noch nicht erzählt worden sind.
Die Museen des Landkreises Anhalt-Bitterfeld beteiligten sich daran mit besonderen Aktionen. Sowohl im Kreismuseum Bitterfeld als auch im Industrie- und Filmmuseum Wolfen wurde Industriegeschichte von Weltgeltung präsentiert. Im Kreismuseum stand der Tag ganz im Zeichen der synthetischen Edelsteinherstellung. Denn diesem interessanten Aspekt der hiesigen chemischen Industrie ist „Gems through the lens – Synthetische Edelsteine in neuem Licht“, die aktuelle Wechselausstellung im Museum, gewidmet. Justina Sieber und Dominique Nicole Daßler kombinieren in ihrer Ausstellung Rohlinge und Edelsteine, die einst im Chemiekombinat Bitterfeld hergestellt wurden, mit aktuellem Mode- und Fotodesign. Zum Tag der Industriekultur präsentierten die beiden jungen Künstlerinnen ihre außergewöhnliche Auseinandersetzung mit dem Thema. Außerdem erfuhren die zahlreichen Gäste viel Wissenswertes über die rund 80 Jahre andauernde Edelsteinsynthese in Bitterfeld. Weiterer Anziehungspunkt in Bitterfeld war das Irene Fahrrad Haus, das ab Juni 2024 eine Sonderausstellung zur Fahrradgeschichte der Region im Kreismuseum präsentieren wird. Mehr als 80 Besucherinnen und Besucher ließen sich vom „Irene-Team“ durch den Laden in der Bitterfelder Burgstraße führen und hörten dabei Interessantes zur Geschichte der Fahrradwerkstatt, der Schmiede sowie der Familie von Firmengründer Schneider.
Sehr gut besucht war auch das Industrie- und Filmmuseum Wolfen. Mehr als 100 Gäste erkundeten das Haus und informierten sich über die Produktion von Rohfilm und Chemiefasern. Neben den insgesamt fünf Führungen fand an diesem Tag auch die Lesung "Unter Belichtung – Die Frauen aus der Film" statt. Die Autorin Charlotte Buchholz beleuchtete dabei besondere Kapitel der Geschichte der Filmfabrik Wolfen, die als größter Frauenbetrieb der DDR gilt.
Anlässlich des Tages der Industriekultur kooperierte das Industrie- und Filmmuseum Wolfen mit der Stadt Bitterfeld-Wolfen, die das Rathaus sowie das Kulturhaus öffnete. Auch das ehemalige Wolfener Kino war zugänglich. Durch koordinierte Führungszeiten konnten interessierte Besucherinnen und Besucher nacheinander diese historischen Orte der einstigen Filmfabrik besichtigen.
Funkelnde Industriegeschichte im Kreismuseum – Die Ausstellung mit den synthetischen Edelsteinen ist noch bis zum 19. Mai 2024 zu sehen. ©Kreismuseum Bitterfeld