Schwerstarbeit leisteten die Einsatzkräfte bei der Bergung von Verletzten aus einem Trümmerfeld.
Knifflige Personenbergung aus luftiger Höhe.
Verletzte aus einem kollidierten Eisenbahnwaggon wurden auf einen sicheren und absturzfreien Weg zum Patientenübergabepunkt transportiert.
Der Ausbildungstag der Fachdienste im Katastrophenschutz des Landkreises Anhalt-Bitterfeld am 20. April in Heyrothsberge stand ganz im Zeichen der Lebensrettung. In Heyrothsberge befindet sich das Institut für Brand- und Katastrophenschutz des Landes Sachsen-Anhalt (IBK). Hier können im Stationsbetrieb an vorhandenen Kulissen optimal Rettungsszenarien geübt werden.
Am frühen Morgen setzen sich die Marschverbände aus den Sammelpunkten in Zerbst, Köthen und Bitterfeld-Wolfen im geschlossenen Verband in Bewegung. Der Verband aus den Fachdiensten Brandschutz I und II, ABC, Sanität I „Mitte“, Sonderaufgaben, Betreuung II – „Mitte“, Wasserrettung III – „Süd“ und Logistik und die an Bord befindlichen rund 350 Einsatzkräfte boten ein beeindruckendes Bild. Mit dabei auch Feuerwehrführungskräfte, wie Kreisbrandmeister Sebastian Gries, der Leiter des Ausbildungstages Andreas Hafenmalz, Vertreter des Fachbereiches Brand-, Katastrophenschutz und Rettungsdienst der Kreisverwaltung und das Technische Hilfswerk.
Auf die Rettungskräfte warteten anspruchsvolle Szenarien. Im Einsatzabschnitt I war ein Kleinflugzeug abgestürzt, welches ein Trümmerfeld hinterließ. Im Trümmerfeld waren Personen verschüttet und eingeklemmt. Zudem befanden sich im Flugzeug noch zwei Personen. Insgesamt waren 17 verletzte Personen (Übungspuppen) zu bergen und dem Fachdienst Sanität zur Erstversorgung zuzuführen. Dort wurde eine Lage „Massenanfall von Verletzten“ eröffnet. Eine knifflige und auch körperlich nicht einfache Aufgabe für alle Beteiligten.
Im Einsatzabschnitt Bahn war folgendes passiert: Ein Triebfahrzeug kollidierte mit einem Bahnwaggon. Das Triebfahrzeug geriet in Brand. In beiden Fahrzeugen befand sich eine unbekannte Anzahl von verletzten Personen. Auch war die Bahnstrecke noch nicht gesperrt und geerdet. Zudem löste die Kollision einen Böschungsbrand aus.
Am Triebwagen wurde das Öffnen der Tür mit Schere und Spreizer geübt. Die Fachleute hatten das schnell im Griff. Im Eisenbahnwaggon befanden sich mehrere verletzte Personen, die von echten und im Vorfeld geschminkten Helfern dargestellt wurden. Die Herausforderung bestand hier insbesondere darin, die Verletzten aus dem Zug zu bergen und sie über einen sicheren und absturzfreien Weg durch die Bahnanlage zu einem Patientenübergabepunkt zu transportieren. Dazu errichteten die Rettungskräfte mit Leitern einen standfesten Weg über die Böschungen. Mit Seilen und Menschenkraft konnten die Verletzten auf Tragen auf diesem Weg patientenschonend aus der Gefahrensituation gebracht werden. Parallel dazu brachten Einsatzkräfte des Fachdienstes Brandschutz den simulierten Böschungsbrand unter Kontrolle.
In der auf dem IBK-Gelände befindlichen Übungshalle hatten es die Frauen und Männer des Fachdienstes ABC mit einem Gefahrstoffaustritt an einem Tanklastwagen zu tun. Auch hier gab es eine verletzte Person. Das Übungsszenario bestand hier am Retten der verletzten Person, dem Abdichten der Austrittstellen und das Auffangen des Gefahrengutes. Zudem wurde eine Dekontaminationsstrecke aufgebaut.
An zwei weiteren Stationen übten die Einsatzkräfte die Organisation des Bereitstellungsraumes und den Aufbau einer Patientenablage, wo ca. 20 Verletzte mit unterschiedlichem Verletzungsmuster gesichtet und erstbehandelt wurden. Bei Letzterem wurden die einzelnen Fachdienste inklusive Fahrzeuge geordnet und räumlich zusammengestellt. Last but not least galt es die Versorgung sicherzustellen. Teilnehmer waren hier die Mitglieder des Fachdienstes Logistik.
Der Ausbildungstag endete gegen 14 Uhr mit einer kleinen Auswertung vor Ort. Zuvor konnten sich alle teilnehmenden Einsatzkräfte mit Speis und Trank stärken.
Danach machten sich Marschverbände auf den Weg zu ihren Sammelpunkten.
An dieser Stelle ist es an der Zeit, sich bei allen Einsatzkräften für die ehrenamtliche Arbeit im Katastrophenschutz zu bedanken. Es ist eben nicht selbstverständlich, dass viele Frauen und Männer ihre Zeit und Kraft für unser Gemeinwohl opfern. Dafür unser aller Respekt und Anerkennung!