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Bergstadtecho Brand-Erbisdorf
Ausgabe 1/2025
Leitartikel
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Aus Sicht des OB

Hien Wicke war jahrelang mit Herz und Seele am Brander Markt (Montag bis Samstag) für ihre Kundschaft da. Ladenfrisches Obst und Gemüse, weitere Nahrungsmittel und Blumen waren im Sortiment; vor allem aber auch stets ein offenes Gespräch über dies und das! Ihr Geschäft schloss Ende Oktober und viele haben ihr von Herzen gedankt.

Erik Richter brachte mit dem „Naturfloristik-Laden“ vor reichlich sechs Jahren einen erfrischenden Qualitätsschub ins Zentrum von Brand-Erbisdorf. Ansprechende Pflanzen, würdevolle Trauergebinde und kreative Naturprodukte für Haus, Hof und Garten sprachen Kund(inn)en an und sorgten für große Zufriedenheit. Neues Personal, Materialien und krisenhafte Energie kosten jedoch enorm. In Summe waren es zu wenige Menschen bei uns, die sich dauerhaft aufs Kaufen dort einließen. Mitte Dezember 2024 war letztmalig geöffnet. Somit sind auch diese Geschäftsräume frei für neue Ideen und den Mut, den es dafür braucht!

„Der Hilbersdorfer“ ist leider raus! Und hat tolle Versorgung gemacht. Das Handwerk ist hierzulande wichtig und hat zum Glück mit der Filiale der Traditionsfleischerei „die Roßweiner“ neue Zukunft gleich neben dem Brander Rathaus.

Wieder haben wir das Neue Jahr freudig begrüßt, ob nun mit oder ohne symbolträchtiger, aber gefährlich-teurer Silvester-Böllerei. Was mag uns 2025 nun bringen, verheißungsvoll?

Mir hilft mit durchaus düsterem Blick auf bisherige Geschehnisse einzuordnen, was uns die Vergangenheit meist schon genommen hat. In erster Linie sind dies speziell auch Firmenstandorte, die hier leider nicht mehr existieren: (1) Obst & Gemüse am Markt, (2) Richter Naturfloristik, (3) Hilbersdorfer Fleischerei. Überhaupt gab es während 2024 ganze 52 Abmeldungen von Gewerbebetrieben in Brand-Erbisdorf. Dazu zählen auch REWE, Getränke Hoffmann, HAIX der namhafte Fabrikverkauf in der EliteGund der Erzgebirgsladen samt Poststelle in Langenau. Damit stimme ich zwar nicht sogleich in den bundesweiten Tenor des allgemeinen Abstiegs der deutschen Wirtschaft, aber zumindest ist auch in unserer Region spürbar, dass nicht alles in Butter ist (und die war zuletzt ja auch ganz schön teuer!).

Drei Fälle - exemplarisch wie schnelllebig die Zeit ist! Es kann nicht alles besser, schneller oder perfekt-bunter werden: es möge einfach bitte stabil bleiben. Genau das meine ich ebenso als „Gutes Neues“.

Ihr Oberbürgermeister Dr. Martin Antonow