Schüler der 7. bis 12. Klassen des Bernhard-von-Cotta-Gymnasiums haben in einem gemeinsamen Projekt mit dem Stadtmuseum „Huthaus Einigkeit“ alte Geschichten aus Brand-Erbisdorf gesammelt. Daraus entstanden ist „Kumpel Karls Sagenwanderung“. Interessierte werden künftig sowohl übers Handy als auch mit Rucksack und Wanderschuhen durchs Stadtgebiet geführt. In der digitalen Variante erzählen sich die jungen Leute Sagen aus Brand-Erbisdorf auf einer reich bebilderten Webseite.
Vom Brander Hof stammt die Geschichte einer lebensgroßen Puppe, die nach dem Tod ihrer Besitzerin lebendig wurde und nachts bald nicht mehr nur über die Gänge des Gasthofs schlich, sondern durch die Bergstadt spazierte, bis ein Mann sie in einer Gewitternacht im Spittelwald (Hospitalwald) vergrub. Das hielt die Puppe jedoch nicht davon ab, auch später noch auf Baustellen aufzutauchen, dort über Mauern zu springen und Schrecken zu verbreiten.
Seit Februar können „Kumpel Karls Sagenwanderungen“ unter Telefon 037322 50699 im Brand-Erbisdorfer Museum gebucht werden. In einer rund dreistündigen Tour führt Thomas Maruschke Interessierte vom Marktplatz mit dem Brander Hof (dort soll die Puppe zum letzten Mal gesehen worden sein!) über die Reußenhalde und die Mordgrube bis zum „Kuhberg“. Der Museumsleiter kann dabei noch viele weitere spannende und gruselige Geschichten aus Brand-Erbisdorf erzählen.
Namensgeber der Sagenwanderung ist Karl Mehner, ein Brander Urgestein, das um 1900 noch bis ins hohe Alter (mit 77 Jahren) fast täglich in den Schacht hinabstieg und Vorbild war für die Bergmannsfigur auf dem Marktplatz.