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Bergstadtecho Brand-Erbisdorf
Ausgabe 2/2023
Aus Stadt- und Rathaus
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Streuobstwiesen in Brand-Erbisdorf

Streuobstwiesen sind wichtige Ökosysteme, sowohl für die Biodiversität als auch für den Erhalt der Kulturlandschaft. Sie sind ein lebendiger Teil unseres Kultur- und Naturraumes und oft als Biotop mit Schutzcharakter sogar staatlich registriert.

Streuobstwiesen sind geprägt von alten Obstbäumen, die auf einer offenen Fläche ohne weitere Gehölzpflanzungen angepflanzt wurden. Darunter entstanden extensiv genutzte Wiesen, die selten gemäht oder beweidet wurden. Diese halboffene Landschaft bietet Lebensraum für eine Vielzahl von Tieren und Pflanzen, darunter seltene Insekten, Vögel und Pilze. Außerdem sind sie ein wichtiger Lieferant von gesunden, frischen und nachhaltig produzierten Früchten.

Sie sind auch ein wertvolles kulturelles Erbe, das es zu erhalten gilt. Leider werden Streuobstwiesen jedoch immer seltener, da sie oft als unrentabel und unpraktisch angesehen werden. Um diese wichtigen Ökosysteme zu erhalten, gibt es jedoch immer mehr Initiativen, die sich dem Schutz und der Wiederaufforstung widmen.

Um Streuobstwiesen zu schützen und zu fördern, kann jeder einen Beitrag leisten: z. B. selbst einen Obstbaum pflanzen oder eine Streuobstwiese unterstützen, indem man dort Obst kauft oder dieses verwertet; sich bei lokalen Initiativen beteiligen, die sich für den Schutz und die Förderung von Streuobstwiesen einsetzen. Insgesamt sind Streuobstwiesen unverzichtbar für eine lebendige und vielfältige Landschaft und ein wichtiger Teil unserer kulturellen Identität. Es ist an der Zeit, ihren Wert zu erkennen und sie zu schützen, damit zukünftige Generationen dieses kostbare Erbe erleben und genießen können.

Für den Erhalt sind wichtig:

1.

Regelmäßige Pflegemaßnahmen: fachlich fundierter Obstbaumschnitt und extensive Mahd oder Beweidung der Wiese.

2.

Schutz vor Wildverbiss und anderen Schäden, z. B. durch Zaun oder Hecke.

3.

Erhaltung alter Sorten.

4.

Nachpflanzung oder Neuanlage.

5.

Vernetzung mit anderen Biotop-Flächen, wie Wäldern oder Feuchtwiesen, um die Biodiversität zu fördern.

Als Klimaschutzmanager ist es daher auch meine Aufgabe, Streuobstwiesen zu schützen und zu fördern. Aus diesem Grund hatte ich zusammen mit Vertretern der AG Klimaschutz-BED2030 und der Stadtverwaltung bereits ein Treffen, um solche Flächen in unserem Stadtgebiet festzulegen und nach Möglichkeiten der Instandsetzung zu suchen. Erste Fördermittel dafür konnten von der Arbeitsgruppe bereits akquiriert werden.

Als erste Maßnahme werden wir im Frühjahr die zugewachsene Streuobstwiese beim Schulweg in Angriff nehmen und den Wildwuchs an Baumschösslingen entfernen. Nach und nach soll die Fläche dann wieder bewirtschaftet werden. Das Projekt unter der Federführung der Arbeitsgruppe Klimaschutz BED wird unterstützt vom Bündnis „Freiberg pflanzt“ und ist Teil des Zukunftspreises 2022, den die Arbeitsgruppe gewonnen hat sowie vom Naturgarten e. V. Ein Termin für den ersten Arbeitseinsatz im März oder April wird noch bekanntgegeben.

Sie wollen sich auch am Erhalt und der Förderung von Streuobstwiesen beteiligen? Dann treten Sie einfach mit uns in Kontakt: klimaschutz@stadt-brand-erbisdorf.de

Ihr Klimaschutzmanager
Mirko Espig

Weiteres dazu unter: www.streuobst-in-sachsen.de