So lautet der Titel eines Projektes der Schüler der Oberschule Brand-Erbisdorf, die sich im Verlauf eines Jahres in ihrer Heimatregion auf Spurensuche begeben haben. Anlass für die Arbeit am Projekt war die Verleihung des Titels „Welterbe Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří“ an die Region. Die Schüler der Schule waren bisher wenig involviert und ihr Wissen über den Bergbau und die bergbaulichen Traditionen eher gering und unbewusst, obwohl die Traditionen teilweise ihren Alltag prägen und sie förmlich „auf bergbaulichen Denkmalen wohnen“.
Daraus ergab sich auch für die Schule der Projekttitel „Auf der Spur der schlafenden Hunte“. Zum einen, weil der Bergbau vermeintlich in der Region schläft, also nicht mehr aktiv ist. Zum anderen, weil die Hunte das Stadtbild prägen, also überall zu finden sind und die meisten Schüler auf ihrem Schulweg achtlos daran vorbeigehen. Aber auch das schlafende Wissen soll für die Kinder geweckt werden, mit bekannten und unbekannten Dingen, die es zu erforschen und wiederzuentdecken gilt.
Dazu zählten viele begehbare, wie der Thelersberger Stolln, aber auch schlafende Orte und vor allem Wissen, was hervorgegraben und geweckt wurde.
Die Schüler bearbeiten die Informationen einzeln oder in Gruppen und entwickeln sich zu sogenannten Experten zu den einzelnen Denkmalen. Es gibt auch Schülergruppen, die sich auf Sagen, Bräuche, Traditionen und sogar Rezepte spezialisiert haben. Interessenbezogen hat sich eine Gruppe mit Gesteinen der Region beschäftigt. Zusammenfassend entstand ebenso ein Rätsel mit Begriffen aus unterschiedlichen Bereichen. Somit haben die Schüler auch Einfluss auf das Endergebnis, eine Ausstellung zur Projektpräsentation und eine dazu gehörende Broschüre, die die bergbaulichen Besonderheiten der Region vorstellt und zum Besuch animiert.
Aber auch Sagen und selbst verfasste Geschichten sowie handwerkliche Tätigkeiten, wie das Bauen einer Kaue als Lichterhaus und eines Räuchermannes in Bergbauuniform, sind Gegenstand des Projektes.
Anlässlich des Tages der offenen Tür, im Januar dieses Jahres, wurde die Ausstellung in der Oberschule feierlich eröffnet und kann nun im Stadt- und Bergbaumuseum Huthaus Einigkeit ab sofort besucht werden. Geöffnet ist Dienstag bis Sonntag, 10 bis 12 Uhr und 13:30 bis 17 Uhr.
Ausdrückliche Erwähnung sollte an dieser Stelle auch noch einmal die entstandene Broschüre „Auf der Spur der schlafenden Hunte“ erfahren. Darin führen Frau Eisen und Herr Schlägel als lebendig gewordene Figuren durch das Brander Bergbaurevier. In Form eines Rundganges sollen kleine und große Bergbaufreunde animiert werden, sich in der Region umzuschauen. Mit einem Augenzwinkern, denn die beiden Protagonisten verstehen manche Bergbaubegriffe allzu wörtlich, werden viele interessante Informationen vermittelt. Dazu gehören aber auch Begriffserklärungen, Rezepte, Sagen und vieles mehr.
Zu erwerben ist das Heft in der Oberschule Brand-Erbisdorf oder im Museum für 7,50 €.