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Bergstadtecho Brand-Erbisdorf
Ausgabe 4/2025
Leitartikel
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Aus Sicht des OB

Am 5. April 2025 war Jahreshauptversammlung des Territorialverbandes der Kleingärtner BED e. V. im Stadthaus. 36 von 48 Mitgliedssparten entsandten Vertreter und nahmen somit das Stimmrecht aktiv wahr. Sieben waren entschuldigt, wohingegen fünf Mitgliedervereine leider gänzlich fehlten.

Der Vorstand des hiesigen TVK wurde neu gewählt: (vorn) Peggy Ziebell als erster Vorstand und (dahinter links) Simone Hunger als 2. Vorstand, Finanzvorstand Conny Sachse (rechts im Bild). Daneben die Herren Jürgen Keppler, Peter Ulrich, Harry Stegert und Eberhard Pästel (von rechts) als Beisitzer. Hinten von links die beiden Rechnungsprüfer Bernd Tippmann und Beate Beier (leider nicht im Bild: Beisitzerin Silvia Schmid). Ihnen allen Wohlergehen und viel Erfolg für die kommende Amtsperiode von fünf Jahren!

In ganz Deutschland gibt es mehr als eine Million Kleingärten hauptsächlich in den Städten, da dort wegen Platzmangel oft „freie Natur“ fehlt. Im Landesverband Sachsen der Kleingärtner e. V. organisierten sich 34 Verbände mit aktuell reichlich 182.000 Gartenfreund(inn)en. Auch der Territorialverband der Kleingärtner Brand-Erbisdorf e. V. (TVK) wirkt dabei mit; schließlich vertritt er die Interessen „seiner“ 48 Kleingärtnervereine mit gut 1.300 Mitgliedern, zugehörig zum Verbandsgebiet „Westsachsen“, welches vom Vogtland übers Erzgebirge bis hinüber nach Mittweida reicht.

In der ortsansässigen TVK-Geschäftsstelle BED (Dammstraße 12) leistet Geschäftsführerin Conny Sachse enorme Arbeit im Dienste des Kleingartenwesens - gemeinsam mit dem ehrenamtlichen Vorstand! Konkret befinden sich die hiesigen TVK-Kleingartenvereine in Berthelsdorf, Brand-Erbisdorf, Burkersdorf, Clausnitz, Dittersbach, Großhartmannsdorf, Helbigsdorf, Lichtenberg, Müdisdorf, Mulda, Neuclausnitz, Rechenberg-Bienenmühle, Sayda sowie Weigmannsdorf. Eingedenk der o. g. Mitgliederzahlen stellt das Kleingartenwesen sowohl eine beeindruckende Natur bewahrende und gestaltende Komponente als auch eine (meinungs- und damit wähler-)politische Macht in unserem Freistaat dar!

Anfang April war es traditionell soweit: Mitgliederversammlung zwecks Rechenschaft fürs Gartenjahr 2024 samt dem Blick nach vorn! Gern war ich wieder „Zaungast“, zumal der dunkle und meist trockene Winter verflogen ist und Singvögel zahlreich lauthals schon zur Brutzeit zwitschern. Und erneut vor Ostern lohnt sich das Aufräumen und Werkeln im eigenen Garten - schon, um dann auch wirklich all die bunten Eier zu finden!

Die Berichte des TVK-Vorstands zu Aktivitäten und Finanzen, die wichtige Rechnungsprüfung als auch die Planung für das laufende Jahr mit all seinen Herausforderungen waren sehr umfänglich und mir aufschlussreich, danke. Gleiches erlebte ich kürzlich bei all den Jahreshauptversammlungen der freiwilligen Feuerwehren in unseren Stadtteilen, prima!

Gartenglück braucht Sicherheit.“ Genauso verstehe ich das Sich-Kümmern-als-Vorstand, das Angehen unbequemer Themen und den nötigen Rechtsbeistand dafür sowie das tatsächliche Mitmachen-aller-Mitglieder bei Aktionen und Veranstaltungen. Und dabei leistet unser Territorialverband mit seinen aktiven Kleingartensparten alljährlich viel, u. a. Herbstfest, Hobby- und Vereinsschau. Mir ist es wichtig dafür speziell „Dank im Ehrenamt“ zu sagen und alle zwei Jahre den „Wettbewerb um die schönste Kleingartenanlage BED“ durchzuführen. Immerhin zum zehnten Male lobte ich die Preise für 2025 öffentlich aus, damit dem Kleingartenwesen weiterhin ein großes Podium geboten bleibt, wohl an!

Emotionale Höhepunkte der Veranstaltung waren die Diskussion und letztlich einstimmige Entscheidung zur Erhöhung der Mitgliedsbeiträge (von 30 auf 35 Euro Gartenpacht im Jahr), die Wahl des neuen Vorstandes 2025 bis 2029 (siehe Foto), in den etliche Leute wiedergewählt worden sind und die Verabschiedung von Gartenfreundin Helga Peukert nach gut 32 Jahren Rechnungsprüfung im Ehrenamt, auch meinen hohen Respekt dafür!

Gern appelliere ich an all jene Mitmenschen, die sich eine eigene Scholle bislang zwar leise wünschen, doch nicht real vorstellen können: Werdet Kleingärtner! Damit die fleißige wie begeisternde „Schreber“-Gemeinschaft wie seit reichlich 150 Jahren weiter solide bestehen kann. Schon als gesellschaftliches Gegengewicht: nämlich die Grundstückseigentümer (sämtlicher Couleur!) warten nur darauf, dass auf geschäftlich-lukrativen Flächen das Kleingartenwesen aufgegeben wird, dass Verstöße gegen die „Rahmenkleingartenverordnung“ besonders eifrig zu melden sind, wodurch die Kleingärtner halt ihre Scholle samt Laube verlieren, so wie es oft bei Garagen schon vonstatten ging. Es sei denn man sorgt selber vor, übernimmt selbst Verantwortung und sorgt - unter dem schützend-begleitenden Schirm von Bundes- und Landesverbänden als notwendige zentrale Dachorganisationen - für den gezielten Erhalt der Macht des Kleingartenwesens. Zum Wohle und zur Freude all der Kleingärtner - ob jätend, säend, bauend, grillend oder chillend - speziell auch auf Brand-Erbisdorfer Fluren!

Künftig steht dafür digital das Verbandsjournal „Unser Kleingarten“ zur Verfügung: aktuell & regelmäßig, kompetent & informativ, modern & kostenlos abonnieren (www.unser-kleingarten.de), einfach mal reinschauen! Speziell die übergeordneten Dachverbände bei Bund oder Land (Freistaat Sachsen) sorgen dafür, dass es zentral organisierte Lösungen zur Aufgabenerfüllung gibt, bspw. kostenlose online-Schulungen, Rechtsberatung oder praktikable Verwaltungs-Software. Davon profitieren alle „Laubenpieper“ gleichwohl in Stadt und auf dem Lande.

All das bekräftige ich gern auch mit Hinweis auf: www.zukunft-kleingarten-sachsen.de

Wer morgen bestehen will muss heute beginnen!

Ich wünsche uns allen viel Gartenglück!

Dr. Martin Antonow
Oberbürgermeister