Mitte 2023 vermittelte mir die für Ausländer- und Asylangelegenheiten in Mittelsachsen zuständige Landkreisverwaltung das (aus meiner Sicht recht nachvollziehbare) Ansinnen des Erwerbs von Immobilien zur effektiven und eigenkontrollierten Bewirtschaftung hierzulande. Dieses Ansinnen wurde mir intensiv auch direkt von Herrn Landrat Dirk Neubauer angetragen.
Es soll(te) speziell der Unterbringung ausländischer Familien dienen, die situationsbedingt noch in Gemeinschaftsunterkünften leben, jedoch besonderen Schutz durch Zuweisung individuellen Wohnraumes bedürfen. Ein richtiger Ansatz für Menschenwürde!
Im Frühjahr 2024 befürworteten die Entscheider der Wohnungsgesellschaft BED mbH den Verkauf dreier Häuser (BED, Fabrikstraße 2, 3, 4) an den Landkreis Mittelsachsen bzw. an eine vom Landkreis zur Unterbringung von Flüchtlingen beauftragte Körperschaft. Die Mitglieder der Gesellschafterversammlung stehen persönlich – eingedenk öffentlicher Anfrage und Diskussion – nach wie vor zu diesem Beschluss!
Während dieser Sommermonate liefen die Verhandlungen zu Mietverträgen, allerdings erfolgslos.
Wiederum erklärte Herr Landrat Neubauer im Juli 2024 unerwartet seinen Rücktritt auf absehbare Zeit. Zwischenzeitlich formierte sich im August der Kreistag entsprechend der Kommunalwahl neu. Ob dadurch die erklärte Strategie der „Vorratsbeschaffung“ von Immobilien weiterhin Bestand haben wird, bleibt (auch für uns in BED) spannend abzuwarten. Meine Gespräche mit Betroffenen vor Ort deuten unterdessen darauf hin, dass es bspw. weder in unserer Grund- noch in der Oberschule wirklich freie Kapazitäten für zusätzliche Kinder aus Migrantenfamilien gibt (auch wegen des erhöhten Betreuungsaufwandes!). Zumindest aber gäbe es aufgrund freier Plätze die Option der Kita-Betreuung von Asylkindern in unserer Bergstadt, das gilt jedoch „nur“ bis zum Lebensalter von 6 jungen Jahren.
Unterdessen habe ich mit Freude ehrlich-spontane Betreuungsangebote wahrgenommen, danke an die jeweiligen Personengruppen und Sozialpartner!
Aktuelles Zwischenfazit: Wir sind ziemlich weit davon entfernt, dass ein von Dritten kolportiertes „Asylheim“ in der Fabrikstraße als „Durchgangslager“ entsteht.