Saale am Wehr 06.01.2024, Foto: Daniel Große
Zum letzten Jahreswechsel wurden an der Saale erhöhte Wasserstände beobachtet. Dies führte seit langer Zeit wieder einmal zum Einsatz der Wasserwehr. Für Bad Dürrenberg maßgebend, ist der Pegel in Naumburg-Grochlitz. Wenn dort entsprechende Pegelstände verzeichnet werden, ruft der Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft des Landes Sachsen-Anhalt (LHW) die entsprechenden Alarmstufe aus.
Festgelegt wurden folgende Alarmstufen:
Alarmstufe 1 (Meldebeginn)
Das Flussbett ist bordvoll, stellenweise kleinere Ausuferungen, noch keine Gefährdung der Anlieger, erhöhte Wachsamkeit.
Alarmstufe 2 (Kontrolldienst)
Die Ausuferungen beginnen, die bei eingedeichten Gewässern bis an den Deichfuß reichen können, land- und forstwirtschaftliche Flächen sind überflutet, teilweise leichte Verkehrsbehinderungen an Hauptverkehrs- und Gemeindestraßen. Die Kontrolle von Gewässern, gefährdeten Anlagen und Objekten sowie der Ausuferungsbereiche beginnt.
Alarmstufe 3 (Wachdienst)
Die Überflutung einzelner Grundstücke, Straßen oder Keller ist möglich. Bei eingedeichten Gewässern steht das Wasser bis zur halben Deichhöhe, ständiger Wachdienst auf den Deichen durch die Wasserwehren setzt ein. Durchführung von vorbeugenden Sicherungsmaßnahmen an Gefahrenstellen, Beseitigung örtlicher Gefährdungen und Schäden und letztendlich Beginn von Maßnahmen zur Deichverteidigung.
Alarmstufe 4 (Hochwasserabwehr)
Die Überflutung größerer Flächen, unmittelbare Gefährdung für Menschen, Tiere, Objekte und Anlagen ist zu verzeichnen. Die Standsicherheit der Deiche ist gefährdet.
Gefahr der Deichüberströmung besteht, aktive Abwehrmaßnahmen von Deichbrüchen oder Überflutungen werden eingeleitet.
Bei dem zurückliegenden erhöhten Wasserständen wurde die Alarmstufe 2 ausgerufen. Durch die Wasserwehr wurden Verantwortliche für die Deichabschnitte festgelegt. Eine Besichtigung der Deiche wurde einmal innerhalb von 6 Stunden durchgeführt.
Die Wasserwehr Bad Dürrenberg ist insgesamt gut gerüstet. Die derzeit 28 Mitglieder verfügen über ein Auto mit Anhänger, 5 Großpumpen, ca. 30.000 Sandsäcken, die im Bedarfsfall gefüllt werden müssen und ein ca. 160 m langes mobiles Deichsystem.
Trotzdem ist der Hochwasserschutz eine Aufgabe, die jeden Einwohner betrifft. Ist es weil die Familie ein Häuschen hat, welches im schlimmsten Fall überflutet werden kann, oder weil der Weg zur Arbeit nicht mehr durchgängig ist oder, oder … Wir sind auf die Mitarbeit von möglichst vielen Freiwilligen angewiesen, denn 30.000 Sandsäcke füllen sich im Bedarfsfall nicht von selbst. Informieren Sie sich über die Gefahren bei Hochwasser auf der Internetseite des LHW oder sprechen Sie uns an (bei Hochwasser immer am Deich).
PS: Ende März hat die jährliche Deichschau mit dem LHW stattgefunden. Den Deichen in Bad Dürrenberg wurde ein insgesamt guter Zustand bescheinigt.