Vereinbarung unterzeichnet – Der Förderverein Elsterfloßgraben e.V. ist offiziell Kooperationspartner
Am 24.05.2023 wurde die lange geplante und von allen Seiten gut vorbereitete Kooperationsvereinbarung zwischen dem Förderverein Elsterfloßgraben e.V. und der Landesgartenschaugesellschaft von Dr. Frank Thiel und Michael Steinland unterzeichnet.
Die Einbindung einer Scheitholzflößerei an der Mündung des Persebachs in die Saale in das Konzept der Landesgartenschau ist für beide Seiten gewinnbringend. Die Landesgartenschau integriert damit einen wichtigen Wirtschaftszweig unsere Stadt, der für den Betrieb der Salinen ausschlaggebend war.
Darüber hinaus ist es ein wichtiger Beitrag zur Pflege des kulturellen Erbes, das im Jahr 2024 groß in Szene gesetzt wird, denn im südlichen Parkteil wird der Verein die Flößerei zeigen und betreiben. Zudem wird ein dauerhaftes Informationsangebot etabliert, sodass sich auch noch nach der Landesgartenschau Besucher und Touristen informieren können.
Scheitholzflößereien dienten bis zur industriellen Nutzung der Braunkohle zur Versorgung der Saline mit Brennmaterial. Die sogenannte Weißelsterflöße mit dem Muldenberger Kunstgraben als Ausgangspunkt und dem Elsterfloßgraben als Endpunkt war der wichtigste Transportweg für Holz, der sich von der Weißen Elster in das Gebiet Weißenfels, Merseburg und Leipzig zog. Über den Floßgraben konnten nach und nach immer mehr Salinen in Bad Dürrenberg mit dem wichtigen Brennmaterial versorgt werden. Mit der Industrialisierung und dem stetigen Ausbau von Verkehrsnetzen wie z.B. der Eisenbahn konnten Materialien preiswerter, in größeren Mengen und noch über weitere Strecken transportiert werden. Die Flößerei verlor zunehmend an Bedeutung.
Auch deshalb ist es wichtig, an dieses Kulturgut zu erinnern - auch auf unserer Landesgartenschau.
Insgesamt kann die Flößerei nachweislich auf eine über 800-jährige Geschichte zurückblicken. So wurde auf der Saale seit Mitte des 13. Jahrhunderts geflößt. Damit gehört unsere Flößerei zu den am frühesten und am längsten betriebenen Floßstrecken im mitteldeutschen Raum. Die UNESCO erklärte im Jahr 2022 die Flößerei zum immateriellen Kulturerbe der Menschheit.