Liebe Bürgerinnen und Bürger,
die 5. sachsen-anhaltische Landesgartenschau Bad Dürrenberg konnte im Juli ihr Bergfest feiern. Mittlerweile sind die 178 Tage „Salzkristall & Blütenzauber“ fast vorüber und die Landesgartenschau geht ihrer Abschlussveranstaltung am 13.10.2024 entgegen. Dann folgt die Staffelstabübergabe an die Lutherstadt Wittenberg - Ausrichter der 6. sachsen-anhaltischen Landesgartenschau im Jahr 2027. Mit rund 425.000 gezählten Besuchen (Stand: 26.09.2024) übertrifft die Landesgartenschau Bad Dürrenberg bereits jetzt die Erwartungen, die bei rund 375.000 Besuchen lag. In den gezählten Besuchen sind die Besuche von fast 7.000 Dauerkarteninhabern inbegriffen.
Bad Dürrenberg konnte in den zurückliegenden Wochen zahlreiche Gäste aus Politik und Gesellschaft begrüßen; dazu gehörten der Präsident des österreichischen Nationalrats, der Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, die Landesminister Robra und Schulze, die Landtagsfraktionen von CDU und FDP, Bundesumweltministerin Steffi Lemke, Delegationen aus den Städten Melle in Belgien, der Partnerstädte Melle in Niedersachsen, Ciechocinek und Caudebec-lès-Elbeuf sowie aus den Städten, die eine Landesgartenschau ausrichten werden, darunter die Lutherstadt Wittenberg (Sachsen-Anhalt), Bad Windsheim (Bayern), Bad Nenndorf (Niedersachsen) und Altenburg (Thüringen).
Besonders möchte ich allen danken, die an der Brunnenfestwoche mitgewirkt haben. Seit fünf Jahren fand kein Brunnenfest mehr statt. Veranstalter der Brunnenfestwoche war die Landesgartenschaugesellschaft, wobei die Brunnenfestwoche maßgeblich mit Unterstützung ehrenamtlicher Akteure vorbereitet worden ist. Nach mehr als fünf Jahren konnte endlich wieder ein Brunnenfestumzug stattfinden, an dem sich zahlreiche Vereine, ortsansässige Gewerbetreibende, Kindereinrichtungen und Grundschulen, Feuerwehr, Borlachspieler und Stadträte beteiligt haben. An die Entdeckung der Solequelle vor 261 Jahren und die Eröffnung der Kohlebahn vor 188 Jahren wurde würdig erinnert. Bad Dürrenberg kann sich bereits jetzt auf ein Brunnenfest im nächsten Jahr freuen und zwar vom 19. bis 21.09.2025!
Je kürzer die Landesgartenschau dauert, umso wichtiger ist es, die Weichen zu stellen für die Zeit nach der Landesgartenschau. Was sind diesbezüglich die nächsten Schritte?
1.
Fertigstellung der Investitionen: Der Fertigstellungstermin hatte sich zuletzt immer weiter verschoben; die Montage der Stahlelemente für das Gradengerüst konnte in der 38. Kalenderwoche endlich abgeschlossen werden. Die Montage der Spielelemente muss nun dringend folgen.
2.
Wo Mängel festgestellt worden sind, deren Beseitigung bis nach der Landesgartenschau zurückgestellt worden ist, steht die Mängelbeseitigung an.
3.
Für den grundhaften Ausbau der Bahnhofstraße und Hauptstraße sind Ausgleichs- und Ersatzpflanzungen im Wertumfang von rund 37.000,- € zu erbringen; die dazu notwendige Vergabeentscheidung hat der Landesgartenschauausschuss in seiner Sitzung am 26.08.2024 getroffen. Die beauftragten Leistungen gehen zeitnah in die Ausführung.
4.
Die Leistungen im Rahmen der Wiederherstellung der Flächen nach Durchführung der Landesgartenschau sind abgestimmt und müssen dringend ausgeschrieben werden. Dahinter verbirgt sich die weitgehende Reduzierung aufwandsintensiver Wechselflorflächen. Bei Wechselflor handelt es sich um Pflanzflächen, bei denen zwei- bis dreimal pro Jahr die Bepflanzung von Rabatten oder Töpfen gewechselt wird. Vorhandene Wechselflorflächen werden weitgehend in Rasenflächen umgewandelt, weil sie - von Anfang an so geplant - nicht dauerhaft unterhalten werden können. Alle Gehölze und Stauden - weit mehr als 120.000 Stück - sind investiv und werden dauerhaft erhalten.
5.
Das Einfriedungskonzept wurde vor einiger Zeit beschlossen und wird genauso auch umgesetzt. Die Restleistung zur Komplettierung der Einfriedung im Saalehang geht in die Ausführung; die Bauanlaufberatung ist für die 42. Kalenderwoche geplant. Der Kurpark wird außerhalb der Öffnungszeiten abgeschlossen.
6.
Der Nutzungs- und Überlassungsvertrag mit der Landesgartenschaugesellschaft über die Flächen und Objekte des Landesgartenschauareals endet zum 31.12.2024. Alle temporären Elemente und Gegenstände sind von der Landesgartenschaugesellschaft zu beräumen und die Flächen sowie Objekte aus Gründen der Praktikabilität schrittweise an die Solestadt Bad Dürrenberg zurück zu übergeben. Auf eine möglichst rasche Öffnung des Saaleradwanderweges und der Verbindung „Meller Tor“ wird dabei geachtet.
7.
In den ersten Wochen nach der Landesgartenschau wird eine Übergabe der gastronomischen Objekte im Kurpark an die künftigen Betreiber erfolgen. Es liegen Verträge für das Café „Saaleblick“ (dann: „Konditorei und Pâtisserie ZUCKERLIEBE“) und die Kurparkgaststätte (dann: „Der Grieche im Kurpark“) vor; dem Landesgartenschauförderverein liegt ein Vertragsentwurf für die Weinlaube vor.
8.
Termine, die sich mit der Nachnutzung des Landesgartenschaugeländes befassen, haben stattgefunden: Aus dem Gartenträume-Netzwerk kam der Hinweis, die Themen „Eintritt im Kurpark“ und die Erhebung von „Parkgebühren“ gegenüber dem zuständigen Ministerium noch einmal anzusprechen. Nach dem aktuellen Stand ist eine Erhebung von Eintritt im Kurpark bzw. Parkgebühren auf den neuerrichteten Parkplätzen nach der Zeit der Landesgartenschau grundsätzlich ausgeschlossen.
9.
Die Stadtverwaltung Bad Dürrenberg wird ein Nachnutzungskonzept für den Kurpark erarbeiten und dem Stadtrat der Solestadt Bad Dürrenberg zur Beratung und Beschlussfassung in öffentlicher Sitzung am 28.11.2024 übergeben. Darin festgehalten sind u. a. die Öffnungszeiten für den Kurpark sowie die Antwort auf die Frage, ob Hunde im Kurpark gestattet sind oder nicht.
10.
Ein wichtiger Baustein für die künftige Nachnutzung des Landesgartenschaugeländes bleibt das Ehrenamt; insbesondere im Hinblick auf Veranstaltungen im Kurpark, die Absicherung von Gästeführungen oder die Öffnung der Heimatstube kommt es auf die Einbindung des Ehrenamtes an. Wer Interesse hat sich einzubringen, ist ausdrücklich dazu aufgerufen, sich beim Fachbereich Tourismus und Kultur zu melden.
Die Bewirtschaftung des Kurparkes sowie der Erhalt des Gradierwerkes bleiben für die Solestadt Bad Dürrenberg eine Mammutaufgabe, die ohne Unterstützung von außen nicht gelingen kann. Es braucht dringend Fördermittel für den Schwarzdornaustausch in den Abschnitten des Gradierwerkes, die in den 1990er-Jahren erneuert worden sind. Des Weiteren braucht es Fördermittel, um die Schachtverwahrung des historischen Borlachschachtes in Angriff zu nehmen. Die Gefahr eines Schachteinsturzes mit einer damit einhergehenden Gefährdung der Standsicherheit für den Borlachturm muss für die Zukunft ausgeschlossen werden. Zuletzt wurden entsprechende Förderanträge abgelehnt; die Solestadt Bad Dürrenberg wird hier weiter aktiv bleiben!
Mit freundlichen Grüßen
P.S.
1.
Eine gute Nachricht ist, dass die Solestadt Bad Dürrenberg von der Gigabit-Richtlinie 2.0 profitieren kann: Bislang nicht versorgte Adressen können demnach mit Breitband versorgt werden. Über die Vergabe entscheidet der Kreistag Saalekreis in seiner Sitzung am 30.10.2024. Die Solestadt Bad Dürrenberg hat keinen finanziellen Eigenanteil zu tragen.
2.
Eine aktuelle Mitteilung von 50 Hertz betrifft den SuedOstLink. Es sind Baumaßnahmen in Bad Dürrenberg vorgezogen worden, und zwar die Querung von Straßen, Gewässern und Bahnlinien. Davon betroffen sind ab Herbst der Ellerbach, östlich der Ortschaft Kauern sowie die Querung der Kreisstraße 2180, zwischen Ragwitz und Zöllschen.
3.
Auf Nachfrage befürwortet der Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft Sachsen-Anhalt grundsätzlich die Schiffbarkeit der Saale im touristischen Bereich, die Unterhaltung oder sogar den Ausbau über die bisherige Nutzung hinaus, wird aber aus finanziellen und gewässerökologischen Gründen nicht tätig. Das heißt: Die Barriere bei Bad Dürrenberg und die begrenzte, durchaus auch schlechter werdende Schiffbarkeit bleiben weiterhin bestehen.
4.
Die Fernwärme-Energiewerke Bad Dürrenberg GmbH hat einen Zuwendungsbescheid zur Errichtung von E-Ladeinfrastruktur erhalten. Drei Ladesäulen sind auf dem Borlachplatz bereits errichtet; mit der gewährten Förderung ist es möglich, jeweils eine Ladesäule auf den Parkplätzen am Apothekerberg und in der Fährstraße zu errichten, dazu noch drei Ladesäulen in der Richard-Wagner-Straße. Über den Standort einer weiteren Ladesäule ist abschließend noch nicht entschieden.
Die nächste Sitzung des Aufsichtsrates der Fernwärme-Energiewerke Bad Dürrenberg GmbH wird am 08.10.2024 stattfinden und sich mit der nächsten Phase auf dem Weg zu einem Energiekonzept beschäftigten. Die Kooperation, die der Stadtrat der Solestadt Bad Dürrenberg mit der Firma ENGIE Deutschland GmbH beschlossen hatte, ist zum Abschluss gekommen. Es muss fortlaufend darauf geachtet werden, dass dieses Konzept Hand in Hand geht mit der Kommunalen Wärmeplanung; die damit beauftragte Firma hat ebenfalls die Arbeit aufgenommen.
Neben verschiedenen Fragen, die eine Kommunale Wärmeplanung beantworten muss, ist die Betrachtung der Fernwärmetrasse zwischen Leuna und Leipzig besonders wichtig. Sollte es gestattet sein, Fernwärme aus dieser Trasse zu entnehmen und Schnittstellenprojekte mit einem eigenen Netz zu realisieren, so wäre das die einzige wirtschaftliche Möglichkeit, überhaupt Fernwärme in Ortsteile zu bringen, die nahe des Trassenverlaufes liegen.
Mit der Kommunalen Wärmeplanung wird eine breite Träger- und Öffentlichkeitsbeteiligung einhergehen; das Ergebnis der Kommunalen Wärmeplanung wird im Laufe des nächsten Jahres vorliegen und in einen Beschluss des Stadtrates der Solestadt Bad Dürrenberg münden.