Bad Dürrenberg hat sich in der Vergangenheit zu Städtepartnerschaften mit Melle in Niedersachsen, Ciechocinek in Polen, Caudebec lés Elbeuf (Frankreich) und Encs in Ungarn bekannt. Diese Partnerschaften wurden alle vertraglich festgeschrieben. Sie sind ausnahmslos zu Zeiten von Thomas Heilmann als Bürgermeister entstanden.
In der Zeit nach dem gesellschaftlichen Umbruch in Osteuropa, als Europa weiter zusammenwuchs und ein dauerhaftes, friedliches Zusammenleben in greifbarer Nähe schien. Polen und Ungarn wurden Mitglied der europäischen Union, Ostdeutschland mit Anschluss nach dem damaligen Artikel 23 des Grundgesetzes sowieso.
Der Bürgermeister wollte nun die Städtepartnerschaft mit Encs zum 31.12. beenden, so zu mindestens seine Beschlussvorlage für den Stadtrat. Als Gründe wurden die große Entfernung (ca. 1.000 km) und fehlende inhaltliche Gemeinsamkeiten herangeführt. Richtig ist, das Encs eine ländlich geprägte Gemeinde ist und nichts mit einer Salzproduktion zu tun hat. Man kann aber immer schauen, wie organisieren andere das gemeindliche Leben, welche Vereine engagieren sich und was gibt es sonst noch für Anknüpfungspunkte. In Bad Dürrenberg wohnen eine Vielzahl ungarisch-stämmiger Menschen, die einbezogen werden können. Encs hat einen jungen Bürgermeister, der Stadtentwicklung studiert hat und seine Stadt voran bringen will. Lernen kann man von Freunden immer.
Solange die Partnerschaftsurkunden nicht mit Leben erfüllt werden, also Papiertiger bleiben, ist das Geld rausgeschmissen. Wer oder was hindert uns aber, diese Partnerschaften als Chance zu betrachten und Austausche über Vereine, Institutionen und selbst über Firmen zu organisieren. Wir wollen alle in einem friedlichen Europa zusammenleben. Kriege und Streitigkeiten sowie das damit verbundene Leid, sollten der Vergangenheit angehören. Freundschaften am Leben zu erhalten, kostet immer etwas Mühe. Das weiß jeder aus seinem privaten Umfeld. Man muss es halt einfach tun!
Der Stadtrat hat die Beschlussvorlage mehrheitlich abgelehnt. Die Städtepartnerschaft bleibt also bestehen. Wir sollte die Diskussion als Weckruf verstehen und endlich aktiv werden.
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