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Stadt Bad Dürrenberg Heimatzeitung mit den Ortschaften
Ausgabe 8/2025
Grußwort
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Auf ein Wort ...

Liebe Bürgerinnen und Bürger,

mit über 10.000 Besuchern ist das 262. Bad Dürrenberger Brunnenfest vom 19. bis 21.09.2025 sehr erfolgreich zu Ende gegangen. Bei Kaiserwetter fiel die Umstellung des Brunnenfestes von Juni auf September - wieder näher am historischen Datum der Entdeckung der Solequelle - nicht schwer. Bad Dürrenberg war ein toller Gastgeber für seine Bürger und Gäste! Bad Dürrenberg hat gezeigt, das Brunnenfest lebt. Bad Dürrenberg lebt! Sowohl an der Vorbereitung als auch am Ablauf des Brunnenfestes haben Einwohner und Mitarbeiter der Stadtverwaltung, zahlreiche Vereine und regionale Organisationen, öffentliche Einrichtungen, Schausteller, Handwerker und Händler mitgewirkt. Im Zusammenwirken und dank ihrer Unterstützung bei der Vorbereitung und/oder Durchführung ist die größte Veranstaltung der Solestadt Bad Dürrenberg mehr als gelungen. HERZLICHEN DANK DAFÜR!

Seit 2019, also seit fünf Jahren, fand wieder ein Brunnenfest statt, wie wir es kennen - mit dem Borlachspiel auf dem Borlachplatz, mit einem Rummel, mit viel Musik und Unterhaltung für Jung und Alt, mit einem Höhenfeuerwerk und natürlich dem Festumzug. In diesen fünf Jahren fanden trotzdem Veranstaltungen statt, die dabei geholfen haben, diese lange Pause durchzustehen: Die Veranstaltungen „Dürre lebt“, das „Sole-Schacht-Fest“ oder das Brunnenfest der etwas anderen Art im Rahmen der Landesgartenschau im vergangenen Jahr gehören dazu. Nach der erfolgreichen Landesgartenschau 2024 freue ich mich ganz besonders, dass das Brunnenfest an diesem Wochenende erstmals wieder im historischen Kurpark stattfinden konnte - mit dem Gradierwerk als Kulisse bzw. in Verantwortung der Solestadt Bad Dürrenberg.

Das Brunnenfest ist ein Fest der Begegnung, zu dem man Verwandte und Freunde empfängt. Vor hunderten von Gästen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft wurde mit dem traditionellen Borlachspiel an die Entdeckung der Solequelle vor 262 Jahren erinnert. Dem Borlachspiel wohnten Delegationen aus den Partnerstädten Melle in Niedersachsen und Ciechocinek in Polen bei, ebenso Dieter Stier (Mitglied des Deutschen Bundestages) und Michael Scheffler (Mitglied des Landtages von Sachsen-Anhalt) sowie Abordnungen aus der Bergstadt Lößnitz im Erzgebirge, der Salzwirker-Brüderschaft im Thale zu Halle, der Hofgenossenschaft Liebertwolkwitz, des Vereins „Alte Salzstraße Halle / Prag e.V., die Buckower Kräuterfee aus der Märkischen Schweiz, die Bad Dürrenberger Träger der Ehrennadel Thomas Heilmann, Eberhard Richter, Joachim Nerke, Jürgen Vorbrodt und Jürgen Ruscher.

DANKE an die Borlachspieler, die das Borlachspiel in diesem Jahr erfolgreich zu Aufführung gebracht haben! DANKE an die Mitglieder des Städtischer Volkschor Bad Dürrenberg e.V. und die Dorfmusikanten aus Altranstädt, die das Borlachspiel musikalisch begleitet haben! Das historische Borlachspiel ist ein Bühnenstück und dient vordergründig zur Unterhaltung der Gäste - vermeintlich, denn es hat einen viel tieferen Sinn. Es dient der Erhaltung und Weitergabe von Tradition und Geschichte an nachfolgende Generationen. Es gibt Halt und Orientierung in einer schnelllebigen Zeit, in der gesellschaftliche Umbrüche parallel und zeitgleich verlaufen! August der Starke hat jede Menge Geld in die Kunst gesteckt und die Staatskasse über Gebühr beansprucht. Das Borlachspiel berichtet von dem hartnäckigen Bergrat Borlach, von harter Arbeit und den mühseligen Anfängen der Saline. Die „Schlesischen Kriege“ oder der „Österreichische Erbfolgekrieg“ und „Siebenjährige Krieg“ haben für Unterbrechungen und Verzögerung bei der Errichtung der Saline gesorgt.

Das Borlachspiel ist zeitlos, nach wie vor aktuell und vermittelt Werte: Geduld ist eine Tugend! Leistung lohnt sich! Das Borlachspiel vermittelt Erfahrung: Geld ist endlich. Und vor allen Dingen: Frieden ist meistens besser als Krieg. Verschwendungssucht und Kriege verzögern oder verhindern sinnvolle Projekte; Kriege bedeuten Tod und Wohlstandsverlust; erst recht, wenn man den Krieg verliert. In diesem Sinne würde ich mich freuen, wenn die Borlachspieler einmal in den Landtag oder in den Bundestag eingeladen werden, damit das Borlachspiel dort zu einem Lehrstück für die Politik wird!

An dieser Stelle möchte ich der Brunnenkönigin „Alina I.“ (Alina Ott) für eine tolle Amtszeit danken, und freue mich, dass „Laetitia I.“ (Laetitia Tepper) ihr nachfolgt und ihr wiederum als Brunnenprinzessin Emma Luise Schwertner.

Im Jahr eins nach der erfolgreichen Landesgartenschau können wir mit Recht und voller Stolz sagen: WIR SIND DIE ERBEN BORLACHS. Wir halten sein Andenken hoch, weil Bad Dürrenberg ihm viel zu verdanken hat. Wir wollen dieses Erbe bewahren und für künftige Generationen erhalten. Mit der Landesgartenschau, haben wir neben der Sanierung und dem Ausbau von Straßen, Wegen und Plätzen viel geschafft, den Kurpark zu erneuern und Querstück abzureißen und neu wieder aufzubauen. Aber es muss weitergehen. Wir dürfen nicht müde werden. Mit dem Brunnenfest erneuern wir das Bekenntnis zu unserer Tradition und Geschichte! Wir wollen das Gradierwerk erhalten! Die Gradierwerk-Abschnitte aus den 1990er-Jahren müssen dringend erneuert, Dornstein herausgebrochen und frischer Schwarzdorn gestopft werden.

In diesem Sinne darf ich Sie bereits jetzt zum Benefizkonzert „WIR FÜR UNSER GRADIERWERK“ am Samstag vor dem 1. Advent (29.11.2025) in die Kirche St. Laurentius zu Keuschberg einladen.

Einen GOLDENEN HERBST wünscht Ihnen

Christoph Schulze
Bürgermeister

P.S.

1.

Die Mozartstraße und die Beethovenstraße befinden sich in einem desolaten Zustand und sollen eine neue Straßendecke erhalten. Der Haupt- und Finanzausschuss hat in seiner Sitzung am 11.09.2025 die Bauleistung für eine Fahrbahnsanierung in diesen Straßen beschlossen. Die Sanierung soll noch in diesem Jahr - voraussichtlich Ende Oktober - erfolgen. Um die Parksituation während dieser Zeit nicht zusätzlich zu verschärfen, werden die Straßen nicht gleichzeitig, sondern nacheinander saniert. Die Sanierung wird voraussichtlich zwei Wochen dauern. Die Straßenreinigung (auch im Sterlingsweg) wird im Sanierungszeitraum ausgesetzt.

2.

Mit einem symbolischen Spatenstich startete am 25.09.2025 der Bau der 19 km langen Fernwärmetrasse zwischen Leuna und Leipzig, die perspektivisch 100.000 Leipziger Haushalte mit Fernwärme aus Abwärme der TotalEnergies Raffinerie Mitteldeutschland GmbH versorgen soll. Verläuft alles nach Plan, wird in gut zwei Jahren die erste Wärme nach Leipzig geliefert. Burkhard Jung - Oberbürgermeister der Stadt Leipzig - hob in Leuna hervor, dass dieses Projekt die Metropolregion Mitteldeutschland insgesamt stärken wird. Auch Bad Dürrenberg wird profitieren. Denn dieses Projekt eröffnet der Fernwärme-Energiewerke Bad Dürrenberg GmbH die Möglichkeit, Ortsteile künftig mit Fernwärme zu versorgen, die ansonsten keine wirtschaftliche Perspektive auf eine Fernwärmeversorgung hätten.

3.

Der Breitbandausbau wurde von Seiten der Deutsche Glasfaser Wholesale GmbH abgeschlossen. Dieser betraf Goddula-Vesta sowie Ortsteile von Tollwitz. Hinzukommt der geförderte Ausbau durch die Telekom Deutschland GmbH nördlich des Persebachs bis zur Schkeuditzer Straße und darüber hinaus bis in die „Alte Siedlung“. Mehrfamilienhäuser werden durch die Tele Columbus AG (PŸUR) angeschlossen und versorgt. Erfreulich ist, dass die Telekom Deutschland GmbH auch den Ausbau der Ortsteile Lennewitz, Kirchfährendorf und Ostrau plant. Nichtsdestotrotz bleiben einzelne Adressen unterversorgt; dazu steht der Landkreis Saalekreis mit den Telekommunikationsanbietern im Austausch.