Nicht was sie jetzt denken, keine Millionen auf dem Konto aber gefühlte Millionen Gespräche mit LAGA Besuchern. Als die Eröffnung näher rückte, habe ich mir überlegt, wie ich diese „Projekt“ unterstützen kann. Ich meldetet mich zunächst als freiwilliger und ehrenamtlicher Helfer, plante in der Woche vor Eröffnung Urlaub ein und richtete mich auf viel Arbeit, auch in den frühen Morgenstunden und am Abend ein.
Es kam allerdings anders. Nachdem durch engagierte Mitglieder des Fördervereins LAGA Bad Dürrenberg die Weinlaube von heute auf morgen übernommen wurde, habe ich meinen Tätigkeitsschwerpunkt dorthin verlegt und als Gläserpolierer „angeheuert“. Die Arbeit hat Spaß gemacht, wir wurden schnell ein Team und letztendlich sogar Freunde. Da das eingenommene Geld im Sinne der LAGA investiert werden sollte, übernahm ich die Aufgabe, die musikalischen Umrahmung zu organisieren. Nach unzähligen Gesprächen und Telefonaten nahm der Plan Gestalt an und schnell ist es uns gelungen Sonntags Livemusik anzubieten. Ziel war immer, den Besuchern der Landesgartenschau einen schönen Nachmittag zu bereiten. Letztendlich wurde dies aber auch sehr gut von Einheimischen angenommen.
An diesen Sonntagen ergaben sich sehr viele Gespräche mit den Künstlern aber auch mit den Gästen. Ob es das Paar aus Nürnberg war, sie arbeitet im Grünflächenamt der Stadt Nürnberg, oder das Paar aus der Nachbarschaft, deren Sohn in einer Heavy Metal-Band spielt. Ob es die Frau war, die sich bei dem „Schulze“-Wein und den Klängen der Harfe wie im Paradies wähnte oder die Damen einer Reisegruppe die bei strömenden Regen um das Zelt der Musiker tanzten. Sie alle wurden zu Freunden von uns.
Auch Erika aus Bad Dürrenberg mit ihrer rüstigen Freundinnenrunde besuchte uns fast jeden Sonntag und freuten sich über die Sauberkeit der Gläser und Tische. Die Arbeit in der Weinlaube war hart, aber aufregend und erfüllend. Wenn wiedereinmal die Schlange der Wartenden länger und länger wurden und die Gläser fast alle waren, wenn das „Wärmemanagement“ nicht funktionierte und gekühlter Wein in warmen Gläsern serviert werden musste, gab es trotzdem keine bösen Worte. Das war „Teambildung“ in der Weinlaube in der reinsten Form (sollten wir vielleicht an größere Firmen vermarkten).
Das Federweißer-Fest Ende September war ein Höhepunkt von Vielen, am Sonntagmorgen bin ich noch zum Winzer gefahren um Federweißer-Nachschub zu holen. Das Wetter war fantastisch und ich überlegte mir kurzentschlossen doch 20l mehr zu holen. Selbst diese 60l waren gegen 15:00 Uhr ausgetrunken, wäre nicht ein freundlicher Unterstützer gewesen und hätte in seinem PKW nochmals 30l geholt, wir hätte viele enttäuschte Gesichter gesehen. So hat es bis zum Schluss gereicht. Der „Profigastronom“ hat um 14:00 Uhr dichtgemacht, weil der Zwiebelkuchen alle war! Das war der Unterschied – Dienst nach Vorschrift oder volles Engagement für die Besucher.
An den 28 Tagen mit Livemusik an der Weinlaube war ich jeweils rund 10 Stunden im Einsatz. Diese 7 Arbeitswochen hätte die LAGA gGmbH nie bezahlen können, was ich aber auch gar nicht wollte. Die Besucher und die Atmosphäre waren Lohn genug. Wohlgemerkt war ich nur einer von Vielen. Ich möchte nicht die Arbeitszeit von uns allen addieren.
Trotzdem noch einige Zahlen zum Schluss:
Der Förderverein als Betreiber der Weinlaube hat ca. 50.000€ an die gGmbH als Nutzungsentgelt gezahlt, weitere ca. 20.000€ haben die Künstler gekostet, mit rund 10.000€ wurde die Brunnenfestwoche unterstützt und jetzt wurden noch 15.000€ für Pflanzen ausgegeben, die im Kurpark verbleiben. Eine Menge Geld, dafür hat sich doch das Gläserpolieren gelohnt.
Übrigens die bereits angesprochen aufstrebende Schwermetall-Band wollte ich im Rahmen der Brunnenfestwoche auftreten lassen. Da in Bad Dürrenberg aber wirklich nichts verborgen bleibt, erreichten mich schnelle besorgte Nachfragen: Also Heavy Metall im Kurpark, das geht ja nun wirklich nicht! Leider hatte die Band personelle Probleme und mussten daher absagen. Schade eigentlich, ich hätte es gern probiert.
Also in diesem Sinne Adieu und auf ein Neues bis zur LAGA 2040 in Bad Dürrenberg! Danke Euch allen!