Die Geschichte des Bahnverkehrs ist ein faszinierendes Stück Industriegeschichte – und in unserer Region lässt sie sich an vielen Orten hautnah erleben. Wie sehr sich die Eisenbahn im Laufe der Jahrzehnte verändert hat, wollten auch die Mitarbeiter*innen der Leitstelle und der Personaldisposition von Abellio Rail Mitteldeutschland aus Halle (Saale) selbst erfahren. Ihren Teamtag im September verbanden sie deshalb mit dem „Regelmäßigen Fortbildungsunterricht“ – und machten sich auf den Weg zu einem besonderen Ziel: dem Eisenbahnmuseum Kötzschau.
Bereits 1856 ging die Strecke zwischen Leipzig und Großkorbetha in Betrieb – auf der heute die Züge von Abellio noch bis zum Fahrplanwechsel im Dezember unterwegs sind –, daher erwartete die Gruppen eine spannende Zeitreise. Die Gäste von Abellio erfuhren viel über die Geschichte dieser für die Region so wichtigen Verbindung – auf sie lag auch ein Schwerpunkt der Fortbildung. Besonders beeindruckend war das ehemalige Eisenbahnbetriebsfeld Leipzig-Leutzsch, das im Museum originalgetreu erhalten ist. Hier wurden zu DR- und DB-Zeiten Fahrdienstleiterinnen und Fahrdienstleiter im mechanischen Lehrstellwerk ausgebildet – eine Technik, die in Teilen der Region bis heute genutzt wird. Für die Kolleginnen und Kollegen aus dem operativen Bereich von Abellio war das ein Kennenlernen neuer Möglichkeiten und ein Wiedersehen mit vertrauter, aber oft herausfordernder, Technik – und das sorgte für das eine oder andere Schmunzeln.
Nach so viel Geschichte führte der Weg weiter nach Bad Dürrenberg. Neben einem kleinen Einblick in die historische Solestadt sorgte auch das imposante Gradierwerk für Staunen. Und wie es sich für Eisenbahner gehört, durfte ein Abstecher in Deutschlands ältesten Eisenbahntunnel nicht fehlen – den 1836 eröffneten Kohlebahntunnel. Mehr Eisenbahngeschichte an einem Tag? Wohl kaum.
Organisiert wurde die besondere Fortbildung für das Team der operativen Betriebsdurchführung der Abellio Rail GmbH von Bereichsleiter Mirko Lehmann, der selbst aus Bad Dürrenberg stammt. Sein Dank gilt den Eisenbahnfreunden Kötzschau – allen voran David Falk – für die engagierte und interessante Führung. Ein herzliches Dankeschön geht auch an das Restaurant „Alte Apotheke“ in Bad Dürrenberg, wo die erlebnisreichen zwei Tage bei gutem Essen und anregenden Gesprächen jeweils einen gelungenen Ausklang fanden.