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Mitteilungsblatt der Stadt Bad Lausick mit den Ortsteilen
Ausgabe 5/2023
Nichtamtlicher Teil
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GEMEINSAM NATÜRLICH LEBEN der Kneipp-Verein informiert zu Kräuter- und Heilpflanzen

Wussten Sie schon, dass als Heilpflanze des Jahres 2023 die Weinrebe, lateinisch Vitis vinifera, gekürt wurde? Doch warum hat die Weinrebe es zur Heilpflanze des Jahres geschafft? Dies wiederum verdankt die Weinrebe ihrer Vielseitigkeit. Während alle Weintrinker an die Wirkstoffe im Inneren der Früchte denken, verfügen die Kerne und die Blätter der Weinpflanze über eine Fülle an hochwertigen Inhaltsstoffen. Vor allem als Tee oder Extrakt nutzt man die Weinrebe. Und es gibt traditionell seit vielen Generationen Präparate zum Einreiben der Beine mit einer positiven Wirkung auf die Venen.

Denn Wein gehört zu den ältesten Kulturpflanzen überhaupt. Durch die Verwendbarkeit von Blättern, Früchten und Kernen entsteht ein großes Spektrum an Wirk- und Inhaltsstoffen. Zu diesen gehören Vitamin B6, Folsäure, Flavonoide, Anthocyane und Gerbstoffe.

Die Kombination dieser Wirkstoffe wird bei chronisch venösen Durchblutungsstörungen angewandt. Vor allem im höheren Lebensalter kann es zu Problemen mit der Durchblutung der Beine kommen. Typische Symptome sind Krampfadern oder geschwollene Beine.

Um präventiv dem Problem mit der Durchblutung vorzubeugen, empfiehlt es sich, regelmäßig Weinreben-Tee zu trinken oder die Beine mit Gels oder Salben aus der Weinrebe einzureiben. Präparate aus den Schalen und Kernen hingegen wirken antioxidativ. Der regelmäßige Genuss eines Glases Weins gehört leider nicht zu den empfohlenen Arten der Darreichung, auch wenn hierüber die Gerbstoffe aufgenommen werden. Eigentlich sehr schade, von einem gelegentlichen Glas Wein soll sie dies aber nicht abhalten.

Als Giftpflanze des Jahres 2023 wurde für viele überraschend die allseits beliebte Petersilie gekürt. Das viel genutzte Küchenkraut ist giftig? Unter Umständen ja.

Auf den ersten Blick scheint die Wahl der Petersilie (Petroselinum crispum) zu irritieren, da das Kraut vor allem in der Küche sehr beliebt ist. Keine Angst - Petersilie ist und bleibt auch trotz der Wahl generell ein super Küchenkraut. Es ist kalorienarm und enthält viel Wasser, Beta-Carotin, Vitamin C, Vitamin K, Eisen und Kalium. Man darf also recht viel davon in der Küche verwenden. Am besten direkt und frisch aus dem Garten, Hochbeet oder vom Balkon.

Doch Finger weg von der Petersilie, wenn sie blüht! Petersilie ist zweijährig und bildet im zweiten Jahr Blütenstiele. Die Blüten sind klein und gelbgrün. Die entstehenden Saatkörner enthalten Petersilienöl, das den Giftstoff Apiol enthält. Nach der Blüte steigt der Apiol-Gehalt der gesamten Pflanze! Apiol wirkt auf die Muskelfasern der Blase, des Darms und des Uterus und es kann zusätzlich zu allergischen Reaktionen kommen. Bei sehr hohen Dosierungen drohen sogar Leber- und Nierenschäden. Merke also, ältere Petersilie nur bis zur Blüte ernten oder noch besser, jedes Jahr frisch anbauen!

Annett Koza

Veranstaltungs-Tipps:

Mittwoch, 7. Juni 2023 Bewegung - Kneipp

Vereinstreffen Thema "Bewegung" mit Sandra Buchmann

Treffpunkt: 19:00 Uhr am Kneipp-Becken

keine Voranmeldung erforderlich

Mittwoch, 7. Juni 2023 Terra π – Natur hilft heilen "Die Medizin unserer Vorfahren im Frühling" mit Gartentherapeutin Silke Müller

Treffpunkt: 17:00 Uhr am Kneipp-Becken

Kosten: 8,00 € p.P. und 4,00 € für Mitglieder im Kneipp-Verein

Keine Voranmeldung erforderlich.