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Pließnitzkurier – Amtsblatt und Informationen der Stadt Bernstadt a. d. Eigen
Ausgabe 3/2023
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Liebe Bürgerinnen und Bürger der Stadt Bernstadt,

im vorletzten Pließnitzkurier habe ich Ihnen das Projekt zur Sanierung unseres Waldbades in groben Zügen vorgestellt. Hierbei habe ich angekündigt, dass wir im März eine Informationsveranstaltung vor Ort durchführen werden, um Sie über die genauen Sanierungsinhalte zu informieren. Nun haben sich die letzten Wochen leider anders entwickelt als gedacht. Das Bundesförderprogramm hat sich nun mit anderen Förderbedingungen aufgezeigt, wie ursprünglich gedacht. Das heißt konkret, dass sich der städtische Eigenanteil weder durch weitere Landesförderprogramm oder aber auch durch Spenden Dritter reduzieren lassen würde. Weiterhin müssen erhebliche Aufwendungen unternommen werden, um die Förderbedingungen zu erfüllen. Dies würde bedeuten, dass externe Energieeffizienzexperten hinzuzuziehen wären, eine fortlaufende Begleitung durch die Bauaufsicht sowie die Beauftragte für Belange von Menschen mit Behinderung. All diese Faktoren binden zusätzliche Ressourcen personeller und finanzieller Art. Neben den generell schon aufwendigen Ausschreibungs- und Vergabeverfahren sind diese Anforderungen durch eine Verwaltung unserer Große nicht leistbar bzw. besteht eine außerordentlich große Gefahr von Verfahrensfehlern. Diese könnten wiederum zu einer schmerzlichen Streichung/Reduktion von Fördermitteln führen.

Leider sind uns diese Kriterien erst Mitte Februar bei einem Informationsaustausch des Projektbüros zur Kenntnis gelangt. Infolge dessen hat sich der Stadtrat per Beschluss dazu entschieden die Fördermittel i.H.v. 1,9 Mio. € dies entspricht 45% der Sanierungskosten nicht anzunehmen. Ich habe die erhebliche Kritik unserer Stadt an diesem Förderverfahren gegenüber dem Bundestagsabgeordneten Torsten Herbst kundgetan, dieser hatte mich im Dezember über die bevorstehende Fördermittelzusage informiert, und auch die Gründe unserer Zurückweisung erläutert. Anscheinend bestehen auch hier zwischen dem Bundesministerium und den Abgeordneten verschiedene Sichtweisen auf die Förderkriterien.

Unbenommen dieses Rückschlages will ich und der Stadtrat der Stadt Bernstadt das Waldbad weiter betreiben und auch technisch modernisieren. Es muss und wird jetzt in kleineren Sanierungsabschnitten gedacht und realisiert werden. Aber wir werden unter diesen Gegebenheiten nach passenden Förderprogrammen suchen und werden auch fündig werden. Ich hoffe nur inständig, dass die gesamte Förderpolitik bedarfsgerechter auf die Zielgruppe ausgerichtet wird und nicht an der jeweiligen Leistungsfähigkeit entgegensteht. Noch zielführender wäre jedoch eine aufgabengerechte Finanzausstattung der Städte, Gemeinden und Landkreise. Dann könnte vor Ort zielgerichtet über die Verwendung entscheiden werden. Es würde Personalressourcen einsparen, welche zum geringen Teil den örtlichen Verwaltungen aber primär der Wirtschaft zu Gute kommen könnten und schlussendlich könnten die Finanzmittel zielgerichtet verwendet werden.

Ich möchte noch einmal auf unser Wald zurückkommen. Mit fast 100 jähriger Geschichte wird es in diesem Jahr ein Novum geben. Unser Waldbad kommt auf die Leinwand. Die Chromosom-Film GmbH wird hierzu am 15.05. (Saisonstart des Waldbades) die Dreharbeiten im Waldbad durchführen. Für diesen Filmdreh werden noch Komparsen gesucht. Wer teilnehmen möchte kann sich hierzu unter https://chromosom-film.de/komparsen-aufruf/ anmelden. Am Drehtag ist das Waldbad für den regulären Besucherverkehr geschlossen. Die Buchverfilmung spielt in den 2000er Jahren somit sollte auch die Bekleidung dieser Zeit entsprechen. Nachfolgend noch eine SYNOPSIS zu MIT DER FAUST IN DIE WELT SCHLAGEN

Um die Jahrtausendwende in Bleschwitz, mitten in der sächsischen Provinz. Hier wachsen die Brüder Philipp (12) und Tobias (9) Zschornack auf. Anfangs scheint mit dem Hausbau der Eltern alles im Wachstum zu sein, doch als der hagere Uwe auf der Baustelle zur Hilfe kommt, erlebt das Familienglück erste Risse. Den Kindern ist der Mann nicht geheuer. Unfreiwillig machen sie sich ein Bild eines abstürzenden Lebens, nichtsahnend, dass ihnen ein ähnliches Schicksal droht. Dann ist Uwe tot. Die Gründe scheinen immer gleich: zu viel Alkohol, keine Arbeit und eine DDR-Vergangenheit, von der man sich nicht befreien kann.

Mit dem Einzug ins noch unfertige Haus ist der Höhepunkt der Familie erreicht.

Der Vater verliert seinen Job, während die Mutter versucht, die Dinge weiter am Laufen zu halten. Das Haus, das einst Freiheit versprach wird zur ewigen Baustelle, die sich auf das Leben aller überträgt. Mitten darin Tobi und Philipp, alleingelassen mit sich selbst, ohne Orientierung, Halt oder einer Idee von Zukunft.

Die Kindheit der Brüder ist bestimmt von einem ewig gleichen Alltag, in dem nicht nur die Frustration der Erwachsenen jederzeit spürbar ist, sondern auch die eigenen ungestillten Bedürfnisse nach Familienzusammenhalt und Anerkennung.

Im Gegensatz dazu scheint die Landschaft grenzenlos. Gelbe Rapsfelder, das türkisblaue Wasser der Steinbrüche, in die man springen kann, um die Langeweile für einen Moment zu vergessen. Die Natur wird zum Rückzugsort in einem Leben, in dem es ansonsten wenig Lichtblicke und Vorbilder gibt. Die Eltern sind es nicht, und die Lehrer, die hilflos zusehen, wie sich rechtes Gedankengut unaufhaltsam in die Köpfe der Kinder verbreitet, auch nicht.

Bleiben irgendwann nur noch die älteren Jungs in ihren tiefer gelegten VWs, die Abenteuer versprechen, aber eigentlich Gewalt und Fremdenhass meinen. Ihnen schließt sich zuerst Philipp an. Zum ersten Mal spürt er ein Gefühl von Ektase, von Sinn und Zugehörigkeit, auch wenn dafür moralische und gesetzliche Grenzen übergangen werden müssen.

Mit der Trennung der Eltern wird die Situation für die Brüder immer bedrohlicher. Nach Jahren des Zerfalls soll in der alten Schule ein Flüchtlingsheim entstehen. Während sich Philipp längst zurückgezogen hat, ist es gerade der jüngere Tobi, der den bedrohlichen Veränderungen den Kampf ansagt.

Ich wünsche allen einen guten und energiereichen Start in das bevorstehende Frühjahr und verweise an dieser Stelle noch auf den am 22.04. stattfindenden Frühjahrsputz. Wenden Sie sich hierzu an unsere vier Ortschaftsräte.

Ihr Bürgermeister
Markus Weise