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Pließnitzkurier – Amtsblatt und Informationen der Stadt Bernstadt a. d. Eigen
Ausgabe 7/2025
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Liebe Bürgerinnen und Bürger der Stadt Bernstadt,

es ist Ende Juli und noch befinden wir uns in den Sommerferien. Doch so langsam neigen sich diese Sommerferien dem Ende entgegen. Schülerinnen und Schüler erwarten natürlich sehnsüchtig das neue Schuljahr, wenn das einmal nicht der Fall sein sollte, dann freuen sie auf jeden Fall ihre Schulfreunde wiederzusehen. Für die älteren Schülerinnen und Schüler ist das schon gewohnte Praxis. Für die Schulanfänger beginnt jedoch eine ganz neue, erwartungsvolle Zeit in ihrem Leben. Es finden sich neue Freundschaften, neue Fähigkeiten und Fertigkeiten werden erlernt bzw. stetig verbessert. Dem einen gelingt es beim Rechnen, der anderen beim Lesen oder Schreiben und wieder andere entdecken ihre Begeisterung bei Kunst, Musik oder dem Sport. Egal was es auch ist, jede Schulanfängerin und jeder Schulanfänger kann etwas besonders gut. Darin werden sie von den Lehrkräften und selbstverständlich von den Eltern bestmöglich unterstützt, gefordert und gefördert. Das was man noch nicht so gut kann, kann man jedoch sehr gut erlernen. Ich wünsche euch liebe Schulanfänger einen tollen Start in diesen aufregenden neuen Lebensabschnitt, bleibt stets begeistert, auch wenn es einmal etwas schwieriger werden sollte. Nehmt die kleinen und größeren Herausforderungen an, um daran zu wachsen. Wenn dieses Amtsblatt erscheint sind ja noch ein paar Tage Ferien und die ein oder anderen sind noch im Sommerurlaub bevor es dann am 11. August in ein neues Schuljahr geht. Für einige waren es dann auch die letzten Sommerferien, denn es folgt der nächste, neue Lebensabschnitt – die Ausbildung beginnt. Hier haben sich in den letzten Jahren die Möglichkeiten deutlich verbessert und es häufig mehr Ausbildungsplätze wie Auszubildende in der Region. Egal ob Handwerk, Handel, Landwirtschaft oder Gewerbe, in allen Bereichen ist Nachwuchs und Nachfolge wichtig und gefragter denn je. Es ist wichtig, dass junge Menschen in der Region verbleiben, damit unsere Region, unsere Heimat ein gutes Fortbestehen und eine prosperierende Zukunft haben kann. Jeder Einzelne ist wichtig für unsere Gemeinschaft in den Ortschaften und Städten. Wenn wir in die frühen 1990er Jahre zurückschauen, so haben wir über ein viertel unserer damaligen Bevölkerung verloren. Oft gab der damalige Arbeitsmarkt gerade hier bei uns nicht genügend Möglichkeiten um ein Bleiben vieler Einzelner zu ermöglichen. Diese vielen Einzelnen fehlen heut in der Masse. Sie fehlen im Vereinsleben, in den Feuerwehren, in den leerfallenden Häusern und Höfen, in Freundeskreisen und natürlich auch in den Familien. Es ist umso wichtiger, dass unsere jungen Menschen hier in unserer Region, in unserem Bernstadt, Altbernsdorf, Dittersbach, Kemnitz und Kunnersdorf bleiben oder wieder zurückkehren. Wir haben hier bei uns keinen Wohnungsmangel oder wuchernde Mietpreise, wir haben Gestaltungsmöglichkeiten und Entwicklungspotentiale und diese können wir nur gemeinsam heben, gemeinsam als Gesellschaft.

Diese Zeilen habe ich in den vergangenen Jahren bereits in ähnlicher Form geschrieben, weil es selbstredend ein alljährlich wiederkehrendes erstes und neues Schuljahr gibt. Aber diese Regelmäßigkeit macht es damit nicht weniger wichtig. Diese Kontinuität ist für unsere Daseinsvorsorge unerlässlich. Wie es auch alljährlich unerlässlich ist, dass unsere Landwirte eine gute Ernte einfahren können, nicht nur für den Fortbestand des jeweils eigenen Hofes oder Betriebes, sondern für unser aller täglich Brot. So wie es in der Landwirtschaft ist, es kann nur das geerntet werden, was ausgesät worden ist, so ist es auch in unserer Gesellschaft. Die frühkindliche sowie schulische Bildung legen, immer begleitet von der elterlichen Erziehung, wichtige Grundsteine für die Berufsausbildung und den weiteren beruflichen Werdegang. Schwierige Wetterbedingungen sind in der Aussaat und in der Ernte eine Herausforderung, aber kein Grund um aufzugeben. Es gilt aus den Herausforderungen zu lernen und das Beste daraus zu machen.

Für uns als Stadtgesellschaft und als Region bringt gerade der Ausbau von Windenergieanlagen eine Herausforderung mit sich. Damit werden wir uns gemeinsam wohl nicht nur das kommende Schuljahr beschäftigen. Hier gilt es gesetzliche Vorgaben (2% der Landesfläche sind für erneuerbare Energien im Planungsraum des Regionalen Planungsverbandes Oberlausitz-Niederschlesien auszuweisen, dies entspr. im LK Görlitz ca. 15T ha) mit dem Erhalt des Landschaftsbildes, den Einnahmemöglichkeiten für Städte und Gemeinden, den optischen und akustischen Wahrnehmungen jedes Einzelnen, den Kapazitäten im Übertragungsnetz und einigen weiteren Faktoren überein zu bringen. Das wird herausfordernd. Mit dem Stadtrat haben wir dazu im Juni einen Grundsatzbeschluss gefasst – dieser ermöglicht ein Repowering mit weniger Anlagen im bestehenden Windpark. Dieser Prozess wird wohl mit einem Bauleitverfahren begleitet sein. Sollten Sie Rückfragen haben, treten Sie gern an mich heran. Aber auch um die Stadt Bernstadt herum wird es in diesem Themenfeld Herausforderungen geben. Hier gilt es Kompromisse zu finden. Es wird auch darum gehen müssen, ob gesetzliche Vorgaben gesellschaftlich haltbar sind. Hier wird die Gesetzgebung auf Landes- und Bundesebene ebenfalls lernen müssen.

Ich wünsche Ihnen eine gute Sommerzeit und allen Schulanfängern alles Gute für den ersten Schultag.

Ihr Bürgermeister
Markus Weise