Jugend trotz(t) Corona

Unnter diesem Motto fand am 13.12.2022 im Kulturhaus Böhlen eine Vorführung des gleichnamigen Films mit anschließender Diskussionsrunde statt.

Christopher Pusch vom Jugendforum Böhlen und Thimo Lorenz vom Flexiblen Jugendmanagement Landkreis Leipzig haben den Film im Rahmen eines Projektes des Kinder- und Jugendrings Landkreis Leipzig gedreht – ohne Budget, ohne Skript, dafür aber mit vielen Ideen. 12 Jugendliche aus Böhlen, Colditz, Grimma, Bad Lausick und Geithain sprechen darüber, wie sie die Lockdown-Zeit erlebt haben, wie es ihnen dabei ging, wie sie sich gefühlt haben. Von „es ist cool, dass keine Schule ist“ über Angst, Wut und dem Gefühl der Gefangenheit wurde alles angesprochen. Vielen fiel es schwer in dieser Zeit Freundschaften aufrechtzuerhalten oder sich zusammenzureißen, weil man ständig mit Eltern und/oder Geschwistern zusammen war. Der Film bietet einen Einblick in das Gefühlsleben der Jugendlichen und lässt erahnen, wie hilflos und verzweifelt die Jugend in der Corona-Zeit war und was sie sich von Politik, Schule und den Familien gewünscht hätte. Im Anschluss fand ein Filmgespräch mit den beiden Filmemachern, einem der Protagonisten und zwei Sozialarbeitern, die während der Pandemie versucht haben, mit den Jugendlichen in Kontakt zu bleiben, statt. Auch hier wurde noch einmal betont, wie schwer es war in der Corona-Zeit Räume für Jugendliche zu schaffen, in denen sie sich austauschen konnten und wie schwer es in dieser Zeit war, überhaupt an die Jugendlichen heran zu kommen. Langsam holt das alltägliche Leben und die Normalität die Jugend wieder ein. Viele haben aber immer noch Schwierigkeiten so zu leben wie sie es vor Corona getan haben, weil z. T. immer noch Unsicherheiten und Ängste herrschen. Gedankt werden sollte allen Sozialpädagogen und Sozialarbeitern, die sich die Mühe gemacht haben, die Verbindung zu den Jugendlichen während der Covid-19-Pandemie nicht abreißen zu lassen und diese in dieser schweren Zeit zu unterstützen versucht haben.