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Bote des Geiseltales - Heimatzeitung der Stadt Braunsbedra
Ausgabe 12/2023
Verschiedenes
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Zwischen Kohle und Wasser – 100 Jahre Sportverein Großkayna 1922 e. V. – Teil 21

Basketballmannschaft Männer

Mit Kind und Kegel zum Wettkampf

Die aktiven Sparten: Mehr als 50 Jahre Basketball in Großkayna (3)

Zur Wende gehörte die Abteilung Basketball zu den Gründungsmitgliedern des Basketballverbandes Sachsen-Anhalt, der sich am 25.06.1990 konstituierte. Den Vorsitz und später den Ehrenvorsitz des Verbandes übernahm ein alter Bekannter des Großkaynaer Basketballsports: Klaus Stöber. Zu diesem Zeitpunkt waren in der Abteilung Basketball rund 100 Mitglieder organisiert. Mehrere Nachwuchsmannschaften belegten in den 1990er und 2000er Jahren zahlreiche vordere Plätze auf Bezirks- und Landesebene. Besonders hervorzuheben ist das Team in der männlichen Jugend B, das in Aschersleben den Titel eines Vizelandesmeisters erkämpfte. Es knüpfte damit an die Leistungen im männlichen Jugendbereich Ende der sechziger Jahre an. Spieler wie Daniel Bach, Marcel Löffler, Andreas Heinicke, Toni Hoffmann, Kai Voigt, Alexander Horn, Patrick Kraft, Rene Merk oder Mathias Hartfiel bleiben mit ihren Leistungen immer in guter Erinnerung. Ihr Interesse an der Entwicklung des Basketballsports drückte sich auch darin aus, dass Mathias Kraft, Andreas Heinicke und Marcel Löffler Trainingsgruppen im Kinderbereich übernahmen und eine Ausbildung zum Schiedsrichter absolvierten. Die Kinder- und Jugendmannschaften nahmen an den Kinder- und Jugendspielen des Landkreises und am Wettbewerb „Jugend trainiert für Olympia“ teil.

Die ersten Ideen zur Teilnahme der Frauen am Wettkampfbetrieb wurden 1994 bei den Feierlichkeiten zum 30. Jubiläum der Abteilung Basketball in Gesprächen mit Klaus Stöber entwickelt. 1995 startete dann bereits das erste Team in die Spielsaison der Bezirksliga. Ein Jahr später spielten fünfzehn Frauen im Alter zwischen 18 und 46 in der Landesliga. Die gegnerischen Mannschaften hatten oft ehemalige Spielerinnen aus höherklassigen Ligen in ihren Reihen. Für die Großkaynaer Frauen stand der Spaß am Basketball im Vordergrund. Selten ging die Mannschaft als Sieger vom Platz.

Neben Mechthild Wersig hat sich nach der Wende vor allem Marcel Löffler Verdienste um die Entwicklung des Basketballsports im weiblichen Bereich erworben. Marcel trainierte mit Erfolg eine Mädchenmannschaft in der Landesliga. Zu diesem Zeitpunkt gab es zwei Damenmannschaften. Eine mit Spielerinnen ab 30 Jahren und eine mit jungen Damen unter 18 Jahren. Beide spielten in der Landesliga und mussten dort gegeneinander antreten. Da spielten auch schon mal Mütter gegen ihre Töchter. Natürlich ging der Sieg meistens an die jungen Damen.

Die Basketballer zeigten sich immer weltoffen. Vom Februar 2002 bis Januar 2003 gehörte ein Mädchen aus Australien zu den Spielerinnen. In den letzten zehn Jahren spielten und trainierten Sportler aus Syrien, dem Libanon, Bulgarien und Serbien in der Abteilung.

Seit 2010 trainieren in der Abteilung Basketball rund 70 Aktive in wechselnden Mannschaften im Erwachsenen-, Jugend- und Kinderbereich. Großen Anteil an der Absicherung des Sportbetriebes hatten der Jugendliche Mika Kurzhals, der das Training im Kinderbereich unterstützte, sowie die Kampfrichter Nadine Büttner, Doreen Müller und Jan Kurzhals.

Neben dem aktiven Sport gibt es in der Abteilung Basketball ein vielfältiges geselliges Leben.

Ein fester Bestandteil ist das alljährliche generationsübergreifende Weihnachtsturnier. Am zweiten Weihnachtsfeiertag treffen sich Aktive, Ehemalige und Freunde zu einer lockeren Spielrunde in der Turnhalle. Hier spielen weder Alter noch Geschlecht eine Rolle. Waren es anfangs nur einige die sich zusammenfanden, so hat sich die Zahl nach und nach auf rund 30 aktive Teilnehmer erhöht.

Anlässlich des 30-jährigen (1994) und 50-jährigen Jubiläums des Basketballs in Großkayna im Jahre 2014 fanden würdevolle Festveranstaltungen statt. Die Abteilung Basketball wurde für ihre langjährige aktive Arbeit mit dem Ehrenschild des Deutschen Basketball-Bundes geehrt.

Trotz der aktuell und in der Vergangenheit erzielten Erfolge soll abschließend auch auf entstandene Probleme hingewiesen werden. Dazu gehören die erschwerte Nachwuchsgewinnung durch die Schließung der allgemeinbildenden Schule in Großkayna sowie das Fehlen eines direkten Kontaktes zu weiterbildenden Schulen (z. B. in Mücheln).

Die Turnhalle in Großkayna entspricht nicht mehr den modernen Anforderungen hinsichtlich der Größe des Spielfeldes. Das hat Auswirkungen auf das Raumgefühl und die geforderte Laufleistung der Spieler. Wenn der Fortbestand des Basketballs in der Zukunft gesichert werden soll, ist perspektivisch unter anderem über den Bau einer den gestiegenen Anforderungen entsprechenden Sporthalle zu entscheiden.

Dr. Dietmar Tauber, Sportverein Großkayna 1922 e. V.