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Bote des Geiseltales - Heimatzeitung der Stadt Braunsbedra
Ausgabe 3/2025
Verschiedenes
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Zwischen Kohle und Wasser – 100 Jahre Sportverein Großkayna 1922 e. V. -Teil 33 Die sportliche Nutzung des Großkaynaer Sees – Die Entwicklung vom Surfstützpunkt zum Sportforum

Der Beach-Volleyball-Platz.

Von der Kohle zum Wasser-100 Jahre Sportverein Großkayna 1922 e. V.-Geschichte und Geschichten

Mit dem vorhergehenden Beitrag wurde der Überblick über die Sportarten abgeschlossen, die die einhundertjährige Geschichte des Sportvereins Großkayna prägten.

Wie dargestellt, nahmen die Surfer als erste eine Teilfläche des zuerst gepachteten und dann käuflich erworbenen Grundstückes an der Nordostböschung des Großkaynaer Sees in Besitz. Die Visionen der Verantwortungsträger des Vereins zur Gestaltung des Gesamtgrundstückes gingen aber von Anfang an viel weiter. Den Surfern fiel die Rolle der „Pioniere“ zu, die das Land im wahrsten Sinne des Wortes urbar machten. Mit Muskelkraft und zum Teil auch schwerer Technik wurden Schritt für Schritt die vorhandenen Flächen hergerichtet.

In östlicher Richtung vom Surfstützpunkt entstand eine Terrasse, die für die Nutzung als Biergarten vorgesehen war. Hier kann man mit dem Blick auf den See die Abendsonne genießen und bei Veranstaltungen aus der „Kuchenbude“ Kaffee und Kuchen erwerben. Nebenan erstreckt sich die große Festwiese bis zum Ufer des Sees. Die Fläche wurde so angelegt, dass im oberen Teil ein großes Festzelt Platz hat und die Durchführung von Volleyballturnieren auf zwei Rasenfeldern möglich ist. Beide Objekte wurden zum 7. Seefest im Jahre 2004 erstmals genutzt.

Auf einer Fläche gegenüber dem Surfstützpunkt errichteten die Volleyballer dem sportlichen Trend folgend in den Jahren 2011/2012 einen Beach-Volleyballplatz. Die notwendige Begradigung der dafür erforderlichen Flächen umfasste rund 700 m².Als Untergrund erfolgte der Einbau einer geotextiler Trennschicht auf der als Oberfläche feiner Sand aufgebracht wurde. Als Ausgleichsmaßnahme dafür entstand eine Strauch-Baum-Hecke aus überwiegend einheimischen Arten an der Grenze des Vereinsgrundstückes. Zusammen mit der speziellen Netzanlage und einer notwendigen Abdeckplane war es doch ein recht aufwendiges Bauvorhaben.

Ein Schwachpunkt war lange Zeit die Strom- und Wasserversorgung des Sportforums. Das zeigte sich insbesondere bei den Seefesten, wo es zum Beispiel wegen Überlastung der dezentralen Versorgung zu einem Zusammenbruch der Stromversorgung kam. Gemeinsam mit der Kommune wurde eine Lösung gefunden, die das Sportforum auch auf diesem Gebiet zukunftssicher machte. Mit der Schaffung der Stromversorgung erfolgte kostensparend 2011 gleichzeitig die Verlegung der Wasserleitung.

Als letztes großes Vorhaben realisierte der Verein den Bau der Drachenhöhle mit der funktionellen Fertigstellung des Gebäudes und Freigabe zur Nutzung am 30.06.2017. Die Mitglieder der Abteilung Drachenboot sorgten für die Gestaltung des Umfeldes und eine entsprechende Innenausstattung des auf der Grundlage des Nutzungskonzeptes für den gesamten Verein verfügbaren Gebäudes.

Zur Verbesserung der sanitären Bedingungen auf dem Gelände des Sportforums insbesondere bei größeren Veranstaltungen wurde 2019/2020 ein Sanitärcontainer in Betrieb genommen. Damit verbunden war auch eine Erweiterung der Wasser- und Stromversorgung. Zur Lagerung von Sport- und Arbeitsgeräten erfolgte in den Jahren 2020 und 2021 der Bau eines Lagerschuppens in unmittelbarer Nähe zur Drachenhöhle.

Zunehmend wird das Sportforum außerhalb des Trainings- und Wettkampfbetriebes auch für Firmen-und private Veranstaltungen genutzt. Besonders beliebt ist dabei die Verbindung der Feiern mit sportlichen Aktivitäten, wie Drachenbootfahrten oder Beach-Volleyball. Für den Verein tragen die damit verbundenen Einnahmen zur Finanzierung seiner satzungsgemäßen Aktivitäten und notwendigen Erhaltungs- und Erweiterungsmaßnahmen der Sportstätten bei.

Die Mitglieder des Vereins setzen sich mit großem Engagement in vielen freiwilligen unentgeltlichen Arbeitseinsätzen für die Erhaltung und Weiterentwicklung (nicht nur) der Sportstätten am See ein. Unterstützung erhielten sie im Sportforum seit 2006 von sogenannten Ein-Euro-Jobbern. Die Förderung von Arbeitsgelegenheiten mit Mehraufwandsentschädigung für das Einsatzgebiet Sport wurden dazu jährlich beim Eigenbetrieb für Arbeit des Saalekreises beantragt. Schwerpunkte des Einsatzes von in der Regel zwei bis vier Mitarbeitern waren die Umfeldgestaltung, Grün- und Gehölzpflege sowie Pflege- und Werterhaltungsarbeiten an den Sportstätten am Großkaynaer See, der Turnhalle, Kegelbahn und Sportplatz. Davor hat der Verein auf der Grundlage einer Vereinbarung zwischen dem Landessportbund und dem Landesarbeitsamt Sachsen-Anhalt mit der Durchführung von Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen gute Erfahrungen gemacht.

Das in jahrelanger Arbeit geschaffene und entsprechend den Bedürfnissen ständig weiterentwickelte Sportforum am Großkaynaer See dient als Stätte für eine Vielzahl sportlicher und kultureller Veranstaltungen, so zum Beispiel das jährliche Seefest, das Paddelspektakel, überregionale Meisterschaften, das Großkaynaer Osterfeuer und kulturelle Veranstaltungen wie die „Sputnik“-Sommertour.

Liebe Leserinnen und Leser,

mit diesem Beitrag endet die über viele Monate im „Boten des Geiseltales“ veröffentlichte Fortsetzungsreihe zur Geschichte des Sportvereins Großkayna. Ich möchte mich ausdrücklich für Ihr Interesse an den Beiträgen bedanken. Vielleicht erfolgt eine Fortsetzung zum einhundertfünfzig- oder zweihundertjährigen Bestehen des Vereins. Wer kann das schon wissen?! Übrigens stehen immer noch Restexemplare des Buches „Zwischen Kohle und Wasser-100 Jahre Sportverein Großkayna 1922 e. V.-Geschichte und Geschichten-zur Verfügung (Bild 2). Bei Interesse sprechen Sie mich bitte an: Tel. 0160 5882023 oder d.tauber@kompasspe.de.

Dr. Dietmar Tauber, Sportverein Großkayna 1922 e. V.