Der Segelhafen im Winter
Schon 1994 wurden am neuen Standort die ersten Stege für die Boote gebaut. Im Jahre 2003 wurde die Stegbeplankung aus Holzdielen gegen langlebige Gitterroste ausgetauscht, für den Transport der Boote ins Wasser bzw. zurück ins Trockenlager wurde 2006 ein betonierter Slipweg angelegt. Im Jahr 2009 konnte der Steg 3 in seiner jetzigen Form hergerichtet werden. Infolge des klirrenden Frosts fror der See 2009/2010 mit einer starken Eisdecke zu.
Die mittels Dalben errichteten Stege wurden von den Naturgewalten aus ihrer Position verschoben. Im Frühjahr wurden sie mit großem Aufwand wieder in ihre ursprüngliche Lage gebracht. Im Jahr darauf erforderten die starken Niederschläge und der daraus erwachsende starke Anstieg des Wasserspiegels des Sees unplanmäßige Maßnahmen zur Verlängerung der Stege.
Ausgehend von den gesammelten Erfahrungen wurden ab diesem Zeitpunkt die Steganlagen komplett als Schwimmstege konzipiert und entsprechend der finanziellen Möglichkeiten umgebaut. Sie sind an sehr großen und schweren Ankergewichten befestigt und ragen ca. 40 m in den See. Im Jahre 2013 gab es seitens der Unteren Wasserbehörde die Auflage, die Stege am Ufer mit durch einen Statiker berechnete Betonklötze zu sichern. Im Sommer 2020 wurden alle drei Stege mit einem 220 V-Stromanschluss ausgerüstet, um das Aufladen der Akkus der Elektromotoren der Boote zu erleichtern. Zum Zeitpunkt der Aufzeichnungen umfasste die Anlage insgesamt drei Stege sowie einen Hilfssteg für das Ein- und Ausslippen der Boote. Die Liegeplätze haben eine Breite von bis zu drei Metern.
Die Erhaltung und Weiterentwicklung der Steganlagen erfordern von den Mitgliedern der Abteilung Segeln einen erheblichen finanziellen Aufwand. Über Jahre hinaus werden die dafür notwendigen Mittel als zweckgebundene Rücklagen angespart. Um die Mitglieder möglichst in gleichem Umfang an den finanziellen Aufwendungen in der Vergangenheit und Zukunft zu beteiligen, erhebt die Abteilung einen Aufnahmebeitrag für neue Mitglieder. Im Wesentlichen unbeeinflusst von dem benachbarten größeren Geiseltalsee, oder vielleicht auch gerade deshalb, blieb die Mitgliederzahl in den letzten Jahren relativ konstant. Die Gründe dafür liegen bestimmt auch darin, dass den Seglern in Großkayna ein attraktives Seglerheim zum Aufenthalt an Land zur Verfügung steht und die Mitgliedsbeiträge im Sportverein für jedermann erschwinglich sind. Zur Unterhaltung der Sportanlagen leistet jedes Mitglied jährlich mindestens 12 Arbeitsstunden.
Im nächsten Jahr begehen die Segler den 45. Jahrestag der offiziellen Begründung des Wassersports im Sportverein Großkayna und im Geiseltal. „Überall, wo’s dampft und segelt, gibt’s einen, der die Sache regelt!“ Mehr als zehn Jahre führte zuletzt Jan Bohlmann die Großkaynaer Segler an. Ihm voraus ging von 1991 bis 1997 Jürgen Schreivogel, über den Jahrtausendwechsel folgten Axel Richarz, danach Andreas Hahn und Günter Schmid. Jahrzehnte prägten neben den genannten Sportfreunden die Gründungs- und langjährigen Mitglieder Heinz Kundis, Volker Rimpler, Horst Bohlmann und Peter Richarz, Mario Guth, Torsten Naumann und Wolf-Rüdiger Absch (um nur einige zu nennen) den Aufbau und die Entwicklung der Abteilung.
Direkt neben dem durch die Segler genutzten Grundstück befindet sich seit 2009 der Bereich der Abteilung Angeln. Vorausgegangen war die Anfrage einiger Angler des benachbarten Anglervereins Schlacht Roßbach/Großkayna e. V. an den Vorstand des Großkaynaer Sportvereins 1922 wegen einer Mitgliedschaft. Am 30.03.2009 wurde die Abteilung Angeln offiziell gegründet. Gründungsmitglieder waren Kati und Volker Patzschke, Alexander Schöpf, Dana Gall-Damrow und Andreas Damrow.
Bevor ich im nächsten Geiseltalboten zu weiteren Ausführungen über die Abteilung Angeln komme, möchte ich noch auf ein anderes wichtiges Ereignis eingehen: Im Jahre 2012 wurde im Großkaynaer See ein Krokodil gesichtet. Tagelang war das ein Thema in der regionalen und überregionalen Presse. Auch das Fernsehen berichtete darüber. Uns ist von diesem einmaligen Ereignis ein seltener Schnappschuss gelungen.