Straßenfreigabe in Drachhausen (v. l.): Landrat Harald Altekrüger, Verkehrsminister Rainer Genilke, Drachhausens Bürgermeister Ronny Henke, Dr. Ina Bartmann, Vorstandsvorsitzende des Landesbetriebes und Ira Frackmann, Bürgermeisterin Schmogrow-Fehrow.
Anfang August hat Verkehrsminister Rainer Genilke den ersten Bauabschnitt der sanierten Landesstraße L 50 freigegeben. Wirtschaftlich und ökologisch nachhaltig ist die Fahrbahn zwischen Fehrow und Drachhausen erneuert worden. Der Landesbetrieb Straßenwesen hat in diesem Abschnitt das sogenannte Kaltrecyclingverfahren erprobt.
Im Mai 2024 starteten die Arbeiten zur Sanierung der L 50 auf einer Länge von elf Kilometern. Der fünf Kilometer lange Abschnitt zwischen Fehrow und Drachhausen umfasst die Erprobungsstrecke. „Dabei haben wir erstmals das bereits bei einem Radweg erprobte Verfahren des Kaltrecyclings angewendet“, so der Verkehrsminister. „Bei diesem innovativen Verfahren verwenden wir fast das gesamte vorhandene Material und es fällt damit weniger Bauschutt an. Das spart Zeit und Geld und ist zudem nachhaltig.“
Im Vergleich zu herkömmlichen Bauweisen wird die Straße gewissermaßen zu einem Rohstofflager und der Neumaterialbedarf und die Transportwege verringern sich deutlich. Es entfallen beispielweise Transporte zur Deponie, Kosten für Deponielagerungen, Baustofftransporte zur Baustelle usw. Für die Einwohnerschaft bedeutet das weniger Baustellenverkehr, und der mit den Bauarbeiten verbundene CO2-Ausstoß wird deutlich gesenkt.
Im Vorfeld hat es umfangreiche Voruntersuchungen zur Eignung der Kaltrecyclingbauweise auf der Strecke gegeben. Die vorhandenen Baustoffe wurden auf ihre Wiederverwendbarkeit geprüft.
Das Bauverfahren eignet sich vor allem für längere Straßenabschnitte außerorts, bei denen keine weiteren Erneuerungen, beispielsweise der Entwässerung, notwendig sind. Die Kostenersparnis gegenüber herkömmlichen Verfahren liegt bei etwa 20 Prozent.
Die Kosten für den freigegebenen Bauabschnitt in Höhe von rund 2,17 Millionen Euro trägt das Land Brandenburg.
Die Erprobungsstrecke wurde von einem Studierenden des Dualen Studiengangs des LS in Zusammenarbeit mit der FH Potsdam (Thematik für Bachelorarbeit) begleitet.