Rund 30 Einwohnerinnen und Einwohner waren zur Informationsveranstaltung zum Thema Mobilfunk ins Haus der Begegnung gekommen.
Seit Jahren läuft in Burg (Spreewald)/Bórkowy (Błota) im Bereich der Streusiedlung die Suche nach einem Standort für einen weiteren Mobilfunkmast. Verschiedene Faktoren, u. a. auch Bedenken aus der Bevölkerung, führten dazu, dass die Suche bislang ins Leere gelaufen ist. Deshalb hatte die Bauverwaltung gemeinsam mit der Dialoginitiative „Deutschland spricht über 5G“ und dem Bundesamt für Strahlenschutz zu einer Informationsveranstaltung eingeladen. Zu Beginn wurden Begrifflichkeiten erklärt, z. B. dass es durch die 5. Generation im Mobilfunk (5G) möglich ist, nahezu in Echtzeit miteinander zu kommunizieren, was z. B. bei Rettungseinsätzen vorteilhaft sei oder für den „zentimetergenauen“ Einsatz von Unkrautbekämpfungsmitteln in der Landwirtschaft.
Dr. Alex Leymann und Willi Max vom Bundesamt für Strahlenschutz berichteten über Forschungen zur Wirkung von elektromagnetischen Feldern, der Mobilfunkstrahlung. Nach Sichtung der vorhandenen Studien und der Gewichtung ihrer Qualität könne man einschätzen, dass es keine gesundheitsrelevanten Wirkungen gebe, weil hierzulande die Grenzwerte weit unterschritten würden. Einen Zusammenhang zwischen Mobilfunkstrahlung und Krebs verneinten die Experten. Wer selbst die Messwerte überprüfen möchte, kann sich beim Kompetenzzentrum Elektromagnetische Felder in Cottbus entsprechende Messgeräte ausleihen.
Die anschließende Fragerunde machte sehr sachlich die kontroversen Meinungen deutlich. Ein Bürger meinte, dass sich die Gegner keine Gedanken darüber machen würden, was es für jene bedeutet, die medizinisch auf einen zuverlässigen Mobilfunkempfang angewiesen sind.
Die gegnerische Seite verwies auf zahlreiche Studien, die zu anderen Ergebnissen kommen würden. Es gebe zudem andere technische Lösungen, z. B. in Salzburg, sodass man auf Mobilfunkmasten verzichten könne. Ein Bürger bat deshalb darum, technologieoffen zu sein und andere Möglichkeiten in Betracht zu ziehen. Eine Bürgerin empfand die Darstellungen den Experten als zu einseitig.
Am Ende bleibt das Für und Wider. Das Thema ist so komplex, dass ein jeder selbst entscheidet, was und wem er glaubt. (K. Möbes)